Drachenklänge
waren hier, um den künftigen rechtmäßigen Burgherrn in seinem Amt zu be-stätigen. Als Gennell Robinton entdeckte, winkte er ihn zu sich.
Während sich Robinton an den Menschentrauben
vorbeischlängelte, hielt er vergeblich Ausschau nach Fax, Faroguy und dessen Sohn. Er mutmaßte, die Burgherren träfen sich in einem anderen Teil der Festung. Doch er gewahrte Farevene, der in der Vorhalle unweit des Eingangsportals herumlungerte und nervös in die Runde blickte. Dann näherte sich Naprila dem jungen Mann, und Robinton gesellte sich zu den Meistern.
Gennell machte ihn mit den Umstehenden bekannt.
Die hier anwesenden Meister vertraten die Gilden und Zünfte der Schmiede, der Weber, der Fischer, der Bauern und der Bergwerksarbeiter. Auch Meisterheilerin Ginia war zugegen. Mit ernster Miene nickte sie ihm zur Begrüßung zu. Es wurden noch mehr Vertreter der Zünfte erwartet, die alle dem Rat angehörten.
»Schildere uns bitte ganz genau, was sich gestern Abend abgespielt hat, Robinton«, forderte der Meisterharfner ihn auf. Robinton erzählte, was er wusste.
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»Eine schreckliche Geschichte!«
»Es ist eine Tragödie, auf einen Schlag einen Burgherrn und den Weyrführer zu verlieren.«
»Ausgerechnet zu dieser Zeit – unmittelbar nach
einer Gegenüberstellung!«
»Wer übernimmt den Weyr?«
Aller Augen richteten sich auf Robinton.
»Ich glaube, das wird auf die traditionelle Weise entschieden, wenn die Königin sich wieder paart«, erläuterte er.
»Aber der Weyr kann nicht über einige Planetenumläufe hinweg ohne Führung sein«, meinte der Meister für das Fischereiwesen.
»Es gibt ein paar ältere Reiter, die die Verantwortung übernehmen«, erwiderte Robinton. »Gestern Abend sah es jedenfalls so aus. Sie heißen C'vrel, C'rob und M'ridin.«
»Es ist ja nicht so, dass wir uns wegen eines Fädenfalls Sorgen machen müssten«, wiegelte der Meister der Bergwerkszunft ab.
Der Meisterweber zog die Nase hoch. »Das ist nur allzu wahr. Obwohl S'loner nicht müde wurde, das Schlimmste zu prophezeien. Ich hab ihn nie ganz ernst genommen, muss ich gestehen.«
Robinton hütete sich, in dieser Gesellschaft das große Wort zu führen, doch er bemerkte, dass alle Meister außer Gennell in diesem Punkt übereinstimmten.
»Jora ist eine junge Frau«, warf der Meister für Landwirtschaft ein. »Wenn Carola noch lebte, wäre mir um die Führung des Weyrs nicht bange. Sie wusste, worauf es ankam.«
»Die Führung des Weyrs ist ausschließlich Sache seiner Bewohner«, hielt Gennell ihm höflich entgegen.
»Uns geht das nichts an. Ich habe dem Bronzereiter, der uns hierher brachte, mein aufrichtig empfundenes Beileid ausgesprochen.«
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Robinton nickte. »Das war F'lon, einer von S'loners Söhnen.«
»Tatsächlich?« staunte Ginia. »Wenn alle Drachenreiter so kompetent sind wie dieser junge Mann, dann liegt die Zukunft des Weyrs in guten Händen.«
Robinton nahm sich vor, F'lon von diesem Lob zu
erzählen.
Just in diesem Augenblick näherte sich Raid, begrüßte die Runde und dankte allen für ihr promptes Erscheinen. »Ich habe Stühle für die komplette Ratsversammlung im kleinen Speisesaal aufstellen lassen«, fuhr er fort. »Wenn Sie sich bitte dorthin begeben würden … Robinton, sei so nett und zeige den Weg.«
»Sind wir denn vollzählig?« erkundigte sich der
Webermeister.
»Die letzten Abstimmungsberechtigten sind gerade eingetroffen«, erwiderte Raid. Er verbeugte sich vor den Meistern und steuerte auf den Tisch mit den Erfrischungen zu, wo Maizella und Cording dabei waren, Wein einzuschenken. In der Nähe stand Hayon und starrte betrübt in sein Glas. Rasa und Anta waren bei ihm.
Robinton führte die Meister in den kleinen Speisesaal, dessen Größe gerade ausreichte, um die Anzahl der Versammelten zu fassen.
»Warte hier, Rob, für den Fall, dass wir deine
Dienste als Bote benötigen«, bat Gennell, während die Gildemeister in den Saal pilgerten.
Robinton nickte. Dachte Gennell dabei an eine bestimmte Person, die er herbeiholen sollte? Es gab keine Weyrführer mehr, die traditionsgemäß diese Sitzungen leiteten.
»Geht es schon los?« fragte eine vertraue Stimme.
Der spöttische, boshafte Unterton war Rob nur allzu bekannt.
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Langsam drehte sich Robinton um und maß Fax mit
einem kühlen Blick.
»Ich glaube ja«, antwortete er unverbindlich.
»Du bist Harfner dieser Burg, nicht wahr, Robinton?«
»Ja.«
Fax verzog den Mund zu einem hässlichen Grinsen.
»Und keine
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