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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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spitzbübische Grinsen zurückkehrte. »Und eines Tages bin ich ein Drachenreiter, verlass dich drauf. Ich werde Weyrführer und rette Pern vor den Fäden.«
    »Wirklich? Cortath sagte, Drachenreiter müssen streiten, wenn Silberfäden vom Himmel gleiten.«
    »Das darfst du getrost glauben«, versicherte Falloner. Dann zwinkerte er verdutzt mit den Augen. »Cortath hat mit dir gesprochen?«
    »Falloner!«
    Beide Jungen drehten sich zu Lord Maidir um, der gerufen hatte.
    »Du weißt, wo die Meistersängerin und ihr Sohn
    untergebracht sind«, fuhr der Burgherr fort. »Möchtest du Robinton nicht den Weg zeigen und ihm helfen, seine Sachen hinaufzutragen?«
    »Aber gern, Lord Maidir«, gab Falloner bereitwillig zurück. Er wandte sich an Robinton. »Welche Gepäck-stücke gehören dir?«
    Robie blickte auf die Packsäcke, die sich auf der Treppe stapelten, und war sich nicht schlüssig. Ihre Abreise war so überstürzt erfolgt, dass er beim Packen gar nicht hatte helfen können.
    »Die beiden Säcke mit den roten Schnüren«, mischte sich Merelan ein und drückte ermutigend Robs Schulter. »Und der kleinere Beutel dort drüben.« Robinton 132
    erkannte den Sack, in dem sie hastig seine Schulsachen hineingestopft hatte. Das Ganze lag erst eine kurze Weile zurück, doch was war in der Zwischenzeit nicht alles passiert!
    Falloner warf ihm den Schulbeutel zu und schulterte die beiden großen Säcke. Robinton wollte ihm einen abnehmen, doch er ließ es nicht zu.
    »Nein, die trage ich. Ausnahmsweise.« In Falloners Augen blitzte der Schalk. »Warte nur ab, wie viele Stufen es bis zu eurem Quartier sind. Komm mit.«
    Als sie zur Burg aufbrachen, hörten sie, wie Maizella und Raid sich stritten, wem von ihnen die hohe Ehre zuteil werden sollte, die Packsäcke der Meistersängerin zu schleppen. Die jüngeren Kinder brannten darauf, Merelan in das Unterrichtszimmer zu führen, und die Erwachsenen bemühten sich, den überschäumenden jugendlichen Eifer zu dämpfen.
*
    Robinton hatte die Große Halle von Burg Fort oft genug besucht, um gleich zu erkennen, dass Benden eine viel kleinere Anlage war. Burg Fort war die erste Felsenfestung gewesen. Die Gründung von Benden erfolgte wesentlich später, zu einer Zeit, als man ohne die hoch entwickelten technischen Geräte der Vorfahren auskommen musste. Der Saal wies nach Südosten und bekam reichlich Sonne mit. Von den Abmessungen her glich er dem Hauptversammlungsraum der
    Harfnerhalle.
    »Diese Treppe dürfen wir nicht benutzen«, bemerkte Falloner und deutete auf eine imposante Treppenflucht an der Nordseite des Saals, die sich an ihrem ersten Absatz gabelte und sich in zwei eleganten Bö-
    gen weiter nach oben schwang. »Die Familie des Burgherrn wohnt zur rechten Seite, an der Außenflanke der 133
    Festung.« Er führte Robinton durch eine Tür in einen schmalen Treppenschacht. »Dieser Aufgang ist für uns bestimmt, und lass dich ja nicht dabei erwischen, wie du die Abkürzung nimmst.«
    Der Schacht schien sich endlos in die Höhe zu dehnen. Von oben fiel durch eine rechteckige Öffnung ein schwacher Lichtschimmer und unterstützte das matte Glühen der Leuchtkörbe an den Wänden. Die Stufen waren aus massivem Fels gehauen und von der jahr-hundertelangen Benutzung an manchen Stellen stark ausgetreten.
    Es dauerte geraume Weile, ehe Falloner an einem
    Treppenabsatz Halt machte. Sie gelangten in einen Korridor, der sich zu beiden Seiten hin erstreckte und mit dünnen Matten ausgelegt war. Falloner wandte sich nach links, und Robinton hatte das Gefühl, dass der Flur parallel zur Außenfront der Festung verlief.
    Sie kamen an mehreren Türen vorbei, die von Leuchtkörben erhellt wurden, die dringend ausgewechselt werden mussten.
    »Das gehört zu unseren Pflichten«, erklärte Falloner und grinste Robinton über die Schulter hinweg zu.
    »In der Harfnerhalle obliegt es den Lehrlingen, für frisches Myzel in den Leuchtkörben zu sorgen«, erwiderte Robinton. Er schnappte bereits nach Luft, und es fiel ihm nicht leicht, mit dem langbeinigen, durchtrainierten Weyrjungen Schritt zu halten.
    »Lord Maidir ist ein gerechter Burgherr, und an
    Lady Hayara finde ich auch nichts auszusetzen«, fügte Falloner hinzu. »Du darfst nicht alles glauben, was Maizella über sie verbreitet. Wie alt bist du?«
    »Neun.«
    »Das ist gut«, kommentierte Falloner zufrieden.
    »Warum?« erkundigte sich Robinton, doch nun bogen sie in einen viel breiteren Flur ab, und Falloner schien seine Frage zu

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