Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
war insofern einzigartig, als er in einem alten Doppelkrater-System lag. Die Vulkane, die 163
    diese bizarren Formationen bildeten, waren längst erloschen. Als Falarth einen engen Kreis zog, wobei er sich beinahe um die Spitze einer Schwinge drehte, gewahrte Robinton den Wachdrachen und seinen Reiter.
    Dieses Gespann befand sich in der Nähe der wuchtigen Sternsteine, dem Fingerfelsen und dem Augenstein, in dessen runder Aussparung der Rote Stern bei seiner Wiederkehr erscheinen würde.
    Auf den westlichen Felsbändern ruhten Drachen
    und ließen sich von der Sonne bescheinen. Höhlungen in den gewaltigen, schier abfallenden Klippen ge-mahnten an weit aufgerissene schwarze Rachen. Dahinter lag die Brutstätte, der Ort, an dem das Gelege einer Königin ausreifte, bis die jungen Drachen schlüpften und sich in einer feierlichen Gegenüberstellung ihren menschlichen Partner aussuchten, mit dem sie dann ein Leben lang verbunden blieben.
    Während Falarth in majestätischem Schwebeflug
    nach unten glitt, erhasche Robinton einen Blick auf den mächtigen goldenen Leib der Drachenkönigin Feyrith, die auf ihrem Felssims ein Sonnenbad nahm. Eine Stufe über ihr lagerte ihr Gefährte, Chendith, der mit langsam kreisenden Facettenaugen zusah, wie Falarth geschmeidig vor der Unteren Kaverne landete.
    164

Kapitel 7
    ie waren da. Falloner vermied geschickt eine Be—
    Sgegnung mit Carola, indem er auf der entgegengesetzten Seite vom Rücken des Drachen glitt, derweil die Weyrherrin ihre Gäste überschwänglich begrüßte.
    S'loner, der auch beim Empfang zugegen war, bedankte sich höflich dafür, dass die Meistersängerin und ihr Sohn die Einladung angenommen hatten.
    »Das war doch wohl selbstverständlich«, wehrte
    Merelan lachend ab. »Offen gestanden brannte ich regelrecht darauf, den Benden Weyr zu besuchen.«
    Dann machte man sie mit Stolla bekannt, der Aufseherin über die Unteren Kavernen, eine hoch gewachsene Frau mittleren Alters, die nun ihrerseits C'gan vorstellte, den hiesigen Weyrsänger. C'gan war eher schmächtig gebaut, Reiter eines blauen Drachen, und aus seiner Begeisterung für die Meistersängerin machte er kein Hehl.
    Alsdann trat Miata vor, die im Weyr die jüngsten Kinder unterrichtete. Robinton verbeugte sich artig vor allen, und nach der allgemeinen Vorstellung legte S'loner ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Und jetzt lauf mit Falloner los, Robinton«, schlug er lächelnd vor. »Um deine Mutter brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wir geben gut auf sie Acht.«
    »Solange sie sich im Weyr aufhält, ist mir um sie nicht bange«, gab er freimütig zurück.
    »Komm mit, hier gibt es viel zu sehen«, forderte Falloner ihn auf und rannte durch den Kraterkessel zu 165
    den gähnenden schwarzen Schlünden der Brutstätte.
    »Das hier ist der wichtigste Ort im ganzen Weyr. In jedem Weyr …«
    »Soll Ihr Sohn auch ein Harfner werden, Merelan?«
    hörte Robie S'loner fragen.
    Die Antwort seiner Mutter bekam er nicht mehr mit.
    Doch abermals fragte er sich, ob es wohl möglich sei, Harfner und Drachenreiter gleichzeitig zu sein. Am liebsten hätte er einen Bronzedrachen für sich gewonnen … Nun ja, mit einem Braunen würde er sich auch zufrieden geben, unter Falloners Kommando im Geschwader mitfliegen und gegen die Fäden kämpfen, wenn sie kämen.
    Falloner zeigte ihm den gesamten Weyr. Die Brutstätte wirkte geradezu Furcht einflößend mit ihrer hohen, kuppelartigen Decke und den steil ansteigen-den, treppenförmig angelegten Bänken, auf denen bei einer Gegenüberstellung die Zuschauer saßen. Robinton staunte über die gewaltige erhöhte Felsplatte, auf der die Königin ruhte, ihre Brut bewachte und den Schlüpfvorgang aufmerksam verfolgte.
    Robinton war sich sicher, dass Falloner ihn auch in verschwiegene Winkel führte, die normalerweise keinem zugänglich waren, der nicht selbst in einem Weyr wohnte. Sie erklommen die Schwindel erregend hohe Treppe, die seitlich von der Brutstätte nach oben führ-te, und gelangten in die privaten Gemächer der Weyrherrin.
    Robinton schluckte nervös und hoffte, dass Feyrith immer noch auf ihrem Felssims in der Sonne badete, und dass Carola nicht plötzlich auf den Gedanken käme, ihr Quartier aufzusuchen.
    Er trippelte auf Zehenspitzen und merkte, dass auch Falloner vorsichtiger auftrat als sonst. Von hier aus erreichten sie das Ratszimmer der Drachenreiter mit seinem großen, ovalen Tisch aus massivem Fels und den 166
    steinernen Stühlen. Es musste ein Ehrfurcht

Weitere Kostenlose Bücher