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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Morgenstunden singen.«
    »Und du wirst uns begleiten«, konterte Robinton
    und spießte das nächste Stück Braten auf seine Gabel.
    Er bedauerte es, dass er mit dem Essen Maß halten musste, aber mit einem zu vollen Magen konnte er nicht singen.
    *
    Und er sang. Mit Falloner, mit seiner Mutter und als Solist. Als Erstes interpretierten sie natürlich die Ballade von den Pflichten, in die das gesamte Publikum einstimmte. Nachdem Robinton die Eingangsstrophe vorgetragen hatte, sangen die Weyrleute sämtliche anderen Verse und den Refrain mit. Gleich nach der ersten Strophe erntete er Applaus und freute sich über das Kompliment.
    Dann flüsterte seine Mutter ihm zu, er solle mit dem Lied der Fragen fortfahren. Sowie er begann, senkte sich ein ehrfurchtsvolles Schweigen über das Publikum, das andächtig und nachdenklich lauschte. S'loner strahlte vor Glück, als er merkte, wie gut das Lied bei den überraschten Weyrbewohnern ankam.
    Robinton und Falloner interpretierten mehrere von 177
    Robs Liedern, ohne jedoch den Namen des Komponisten zu erwähnen. Die Zuhörer waren begeistert. Zwar gab es im Weyr keinen besonders gut ausgebildeten Harfner, doch viele Leute besaßen schöne Stimmen und schnappten im Nu eine neue Melodie auf. Dieses Publikum war ganz anders als jede andere Zuhörerschaft, vor der Robinton bis jetzt gesungen hatte – und wahrscheinlich das beste. Auch seine Mutter spürte dies, ihre Stimme nahm wieder den freudigen, jubeln-den Klang an, selbst bei nostalgischen Weisen. Sie hatten einen besonderen Rapport zu diesem Publikum
    hergestellt, gewissermaßen eine neue Dimension des
    »Zuhörens« erschlossen.
    Wir hören auch zu, Harfnerjunge , ertönte eine Stimme in Robintons Kopf. Vor Schreck hätte er um ein Haar einen falschen Ton gesungen.
    Das erklärte vieles, aber Rob blieb nicht die Zeit, um darüber nachzudenken. Er musste singen und sein
    Bestes geben, weil er niemanden enttäuschen wollte.
    Die Zuschauer wünschten sich bestimmte traditionelle Balladen, und erst als Robinton vor lauter Mü-
    digkeit die Stimme versagte, beendete Merelan das Konzert.
    »Wir haben Ihnen und Ihrem Sohn viel zu viel ab—
    verlangt, Merelan. Es war unverschämt«, entschuldigte sich S'loner und erhob sich von seinem Platz. Er winkte ab, als immer noch Rufe nach einer Zugabe laut wurden. »Selbst für eine Zusammenkunft im Weyr ist es mittlerweile sehr spät geworden, und Sie haben uns mit Ihrem umfangreichen Repertoire mehr als großzügig beschenkt.«
    »Das ist der Tribut der Harfnerhalle an den Weyr«, gab sie zurück und vollführte einen eleganten kleinen Knicks. Mit einer weit ausholenden Geste schloss sie alle Anwesenden ein. »Es war uns ein Vergnügen, für euch zu singen.«
    178
    »Unsere Drachen haben das Konzert beinahe genauso genossen wie wir«, erklärte der Weyrführer und blinzelte dabei Robinton kameradschaftlich zu.
    Plötzlich flaute die Hochstimmung ab, die Robinton bis jetzt die nötige Spannkraft verliehen hatte, um die anstrengende Vorstellung durchzustehen, und er fing an zu taumeln.
    »Falloner, bring Robinton zu Bett«, rief S'loner und deutete in Richtung der Schlafkammern.
    »Ich kann mich auch kaum noch auf den Beinen
    halten«, meinte Falloner, legte den Arm um seinen Freund und führte ihn weg.
    »Und Sie, meine teure Merelan, werden im Gäste—
    weyr übernachten, ein Quartier, das einer Drachenkönigin gebührt. Carola begleitet Sie dorthin.«
    *
    Am nächsten Tag brachte S'loner persönlich seine Gäste nach Burg Benden zurück. Robinton und seine Mutter wussten diese Ehre zu schätzen, obwohl sie immer noch ziemlich erschöpft waren. Bei dem abendlichen Konzert hatten sich beide völlig verausgabt.
    Selbst Falloner wirkte ruhiger als sonst und gab sich im Beisein seines Vaters nicht sehr gesprächig.
    »Ich werde eine ganze Woche lang schlafen«, verkündete Merelan, als sie dem Bronzereiter und seinem Drachen Chendith zum Abschied hinterher winkten.
    »Aber dieses Konzert war ein unvergessliches Erlebnis. Ich weiß, dass ich noch nie zuvor so gut gesungen habe, und du warst einfach phantastisch, Robinton.
    Hoffentlich kommst du nicht so bald in den Stimmbruch.« Sie seufzte und zauste sein Haar, während sie die Treppe zur Burg hinaufgingen. »Und dann wünsche ich mir natürlich, dass du als erwachsener Mann genauso gut singst wie als Knabe.«
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    Lady Hayara kam ihnen entgegen, in einem unbe—
    holfenen Watschelgang, da sie kurz vor der Niederkunft stand. »Ich dachte

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