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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nichts sehnlicher wünschte, als einen Text zu dichten, der vor seinem Vater Gnade fand. »Ich meine, du solltest die Verse dazu schreiben, Mutter.«
    »Ich glaube, wir beide werden uns gemeinsam einen Text einfallen lassen.« Sie zerstrubbelte sein Haar, und obwohl sie lächelte, blickten ihre Augen traurig. »Falls wir die richtigen Worte finden …«
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Kapitel 8
    obinton wusste nicht, was seine Mutter in ihrer
    RAntwort an Meister Gennell schrieb, aber sie er-klärte ihrem Sohn, dass sie ihren Vertrag mit Burg Benden erfüllen müsse. Außerdem wollte sie C'gan, den Weyrsänger, noch eine Weile unterrichten. Er besaß eine hohe Musikalität, doch vor allen Dingen brauchte er mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten. Obendrein fasste sie den Entschluss, einen Harfner für die Gesangsausbildung nach Benden zu schicken, wenn die Lehrlinge im Sommer die Tische wechselten und den Ge-sellenstatus erreichten. Benden verdiente den besten Gesellen, der abkömmlich wurde.
    »Aus mehreren Gründen«, legte sie dar. »Allerdings sollten wir Maizella mit uns in die Harfnerhalle nehmen. Nun, da sie sich ein Grundwissen angeeignet hat, sollte sie von unterschiedlichen Lehrern unterrichtet werden. Das kann ihrem Talent nur förderlich sein.« Merelan lächelte verhalten. »Ich sorge dafür, dass sie mit Halanna Duette singt.«
    Robinton wurde nicht um seine Meinung gebeten,
    doch er wäre gern noch viel länger in Benden geblieben, und nicht nur wegen seiner Freundschaft mit Falloner, Hayon und den anderen Jungen. Eigentlich zog ihn nichts mehr in die Harfnerhalle zurück, doch als Maizella dann anfing, ihn nach seinem Zuhause auszufragen, verspürte er plötzlich Heimweh nach seinen alten Spielgefährten, sogar Lexey vermisste er ein bisschen.
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    Maizellas Eltern waren entzückt, als die Meistersängerin ihnen von ihrem Plan für Maizella erzählte. Das geschah, nachdem Lady Hayara einen Sohn zur Welt brachte.
    »Ein Mädchen wäre mir lieber gewesen«, vertraute sie Merelan an, als sie und Robie die Wöchnerin besuchten. »Es ist viel einfacher, ein Mädchen zu verheiraten, als sich ständig wegen der Erbfolge den Kopf zu zerbrechen, wenn mehrere männliche Nachkommen da sind. Gewiss, Raid wird einmal einen guten Burgherrn abgeben, aber …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    Von Falloner ließ sich Robie darüber aufklären, wieso ein junger Bursche, der in einer Harfnerhalle oder in einem Weyr aufwuchs, es leichter hatte als ein Knabe in einer Burg. Jeder junge Mann, der ein Nach-fahre des herrschenden Geschlechts war und für die Erbfolge in Frage kam, musste vor eifersüchtigen Brü-
    dern und Cousins auf der Hut sein.
    »Aber kommen nicht sämtliche Burgherren zusammen und entscheiden in einer Abstimmung, wer der neue Lord sein wird?« fragte Robinton und erntete für seine Naivität ein verächtliches Schnauben.
    »Klar, die Entscheidung liegt bei der Ratsversammlung der Burgherren, aber im Allgemeinen fällt ihre Wahl auf den Stärksten, der lange genug überlebt hat, um sich dem Votum zu stellen. Allerdings gibt es in einem Weyr auch genug Rivalität und Intrigen, wenn eine Königin paarungsbereit ist.« Falloners Gesicht nahm einen listigen Zug an. »Doch niemand kommt
    dabei zu Tode, weil Drachenreiter ja keine Duelle auf Leben und Tod ausfechten können. Und ein geschickter Reiter weiß, wie er es anstellen muss, damit sein Bronzedrache die Königin vor allen anderen erreicht.«
    »Wie das?«
    Falloner bedachte ihn mit einem geduldigen Blick.
    »Es gibt Mittel und Wege! Auf diese Weise schlug 184

     
    mein Vater alle anderen Bronzereiter aus dem Feld, als Feyrith zu einem Paarungsflug aufstieg. Carola wollte C'rob in ihrem Weyr haben, aber Spakinth war nicht so fix wie Chendith. Chendith ist allen anderen überlegen. Und das Gelege, das er mit Feyrith zeugte, war viel größer als das vorangegangene, das von Spakinth befruchtet wurde.«
    »Ich dachte, wer einmal Weyrführer ist, bleibt es sein Leben lang …« In Gedanken ging Robinton alle ihm bekannten Lieder über die Drachen durch.
    »Nein, nur so lange, wie sein Drache die Königin be-fliegt«, erklärte Falloner kopfschüttelnd.
    »Ich wünschte mir, du könntest zu uns in die Harfnerhalle kommen«, schlug Robinton schüchtern vor.
    »Auf gar keinen Fall«, wehrte Falloner ab. »Ich gehe in den Weyr zurück. Und ich will nicht zu lange von dort wegbleiben.«
    »Wieso denn nicht? In der Brutstätte gibt es zur Zeit kein Gelege, und für eine

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