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Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Titel: Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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auf einen zweiten getrost verzichten!”
    “Wer ist hier der Schwachkopf?” brüllte Goff zurück. “Sie begreifen wohl nicht, daß dieser Vorfall das Ende der Ikaros ist, was? Ein klitzekleiner Hinweis von mir, und Sie können den Rest Ihres Lebens daheim auf der Erde Segel flicken!”
    Flakkes Miene wurde eisig, ein Glitzern trat in seine Augen, das Goff wie Frost durchdrang. Dann flüsterte er erneut mit dem Dicken. Dernickte, aber nach langen Überlegungen.
    “Wenn nicht zwei meiner Mannschaftsmitglieder dabei wären, würde ich Ihnen sagen: Fahren Sie zur Hölle!” sagte der Kosmander schließlich. Diese recht unkonventionelle Erlaubnis nahm Goff mit einem frechen Grinsen hin. Was sollte Flakke auch anderes tun? Natürlich hatte er absolut kein Interesse daran, das nahe Ende des Drachenkreuzers noch zu beschleunigen.
    Inzwischen bereut Goff seine Grobheit. Er hat sich auch dafür entschuldigt. Über Funk geht so etwas erstaunlich leicht. Flakke hat darauf reagiert, als handelte es sich um eine Bagatelle.
    Nun liegt Goff auf der Ladefläche des Merkurrovers, den sie aus dem Lander gerollt haben, und überlegt. In was ist er da überhaupt geraten? Was für Geister sind das, zu denen Subproximer Ellis Kontakt aufgenommen hat? Sind sie so gefährlich, daß Quadrangel von Flakke verlangen mußte, keinesfalls Skamander hinunterzuschicken? Worin besteht die Gefahr?
    Eins ist allen klar: Es kann sich unter keinen Umständen um Menschen
    – womöglich gar um Überlebende der Katastrophe handeln. Aber worum dann? Aus Ellis' Gestammel vermochte man nicht klug zu werden. Der ist dieser Situation offensichtlich nicht gewachsen. Eine innere Stimme mahnt Goff zur Vorsicht. Darf er so schnell urteilen? Dieser Ellis – einst nannte er ihn selbst in Gedanken Marrig, aber das ist lange her, denn nun gibt es in seinem Herzen nur noch Platz für zwei Menschen, eine Frau und ein ungeborenes Kind –, dieser Ellis ist kein gewöhnlicher Mensch. Dessen ist sich Goff bewußt.
    “Hier ist es!” Die hohe, knabenhafte Stimme des dicken Bruno reißt ihn aus seinen Gedanken.
    Goff richtet sich auf und sieht den Spalt. Alles ist so, wie Ellis es beschrieben hat. Die eine Hälfte des Tunnels liegt in tiefer Finsternis, aus der anderen sickert diffuses Leuchten. Einige Mühe bereitet es ihm schon, im unförmigen Panzeranzug die Teleskopleiter hinabzusteigen, aber der Gedanke daran, wie Ellis hier nach unten gelangt sein mag, versöhnt ihn mit der umständlichen Prozedur. Die Schleuse passieren sie ohne Probleme. Dann entdecken sie den geöffneten Cataphract.
    “Du bist aus dem Sonntagsanzug gestiegen, Marigg?” hört er Styx zweifelnd fragen.“Rede doch nicht…, kommt endlich!” Die Stimme des Elloraners klingt weniger ängstlich, Goff glaubt sogar, ein unterdrücktes Kichern zu vernehmen.
    “Also raus aus dem U-Boot!” sagt Bruno von der Hohen Aue, und Goff sieht, wie die Luke auf der Rückseite des Panzers aufschwingt und der Dicke sich aus dem Cataphract windet.
    Ohne Strahlenschutzpanzer fühlt sich Goff bedeutend wohler, obwohl da ein ungewisses Gefühl von Schutzlosigkeit geblieben ist. Er geht am Ende der kleinen Gruppe, Styx läuft voran, vorsichtig, nach allen Seiten spähend, als sie den gewölbeartigen Raum erreichen.
    “Beim Großen Sirius”, Bruno von der Hohen Aue stöhnt, “die müssen ja wirklich bei lebendigem Leibe verbrannt sein.” Er macht einen Bogen um ein Häuflein Asche, das nach Goffs Meinung zweifellos der Rest einer Zimmerpflanze sein muß.
    “Pause”, ruft Goff und bleibt keuchend stehen. Der schwere Container mit dem Werkzeug auf seinem Rücken drückt trotz der geringen Schwerkraft immer stärker. Auch Bruno und Styx sind beladen wie Packesel. Styx trägt einen Behälter mit intellektronischen Geräten, auf Brunos Schulter lasten die Flaschen mit der Sauerstoffreserve. Flakke hat an alles gedacht. Die anderen beiden lassen sich wortlos in die Knie sinken.
    “Ihr sollt kommen!” ruft Ellis erregt. “Kommt doch endlich und öffnet dieses verdammte Gitter…, dann könnt ihr Pause machen.”
    “Also los, wir dürfen Schnuckchen nicht warten lassen, der dreht sonst durch”, sagt Styx und erhebt sich schnaufend.
    Eine Weile drängt sich Goff der Vergleich mit einem Automaten auf. Dieser Styx zeigt überhaupt keine Reaktion, denkt er. Der tut so, als wäre das nichts, in wenigen Minuten einer fremden Lebensform gegenüberzustehen. Seit Jahrhunderten träumen die Menschen von solch einer

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