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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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Quelle von Informationen; Amsel kannte inzwischen die genaue Lage des Palastes und weitere Einzelheiten über Falkenwind und die Frau, die Ceria hieß.
    Am Rand des Parks kamen sie jetzt zu einer niedrigen Steinbrüstung an einem mit Marmorplatten belegten Weg, der zurück zum Fluss führte. Wenn die Angaben des Mädchens stimmten, führte dieser Weg über einen weiteren zu einer breiten Allee, auf der man Richtung Osten wieder ins Zentrum des Waldes kam.
    »Sag uns, wo du wohnst!«, forderte Willow und sprang mit einem Satz direkt vor Amsel. »Ich möchte es endlich wissen!« Er versperrte Amsel mit seinem Speer den Weg.
    Woni, das Mädchen, schob den Speer zur Seite. »Wohin willst du?«, fragte sie Amsel zutraulich. »Warum sagst du uns nicht, wer du bist?«
    Amsel sprang von der Steinbrüstung auf den Marmorweg hinunter.
    »Warte!«, rief der Junge.
    Amsel blickte streng zu ihnen hinauf.
    »Meine Freunde sind in Gefahr«, sagte er. »Ich muss mich beeilen!«
    »Geh nicht in die Richtung!«, rief Willow. »Dort entlang ist der Drache geflogen!« Drache?, dachte Amsel. Der Junge muss jünger sein, als er aussieht, wenn er noch an Drachen glaubt. »Sag uns doch, wie du heißt!« Willow gab nicht auf.
    »Ich hab keine Zeit mehr«, sagte Amsel, drehte sich um und hastete den Weg hinunter.
    Willow blickte ihm nach. »Weißt du, was ich glaube?«, sagte er zu Woni.
    »Was?«
    »Ich glaube, das ist der Mann, den die Wachen gesucht haben.«
    »Die Wachen auf dem Marktplatz? Aber sie suchen doch jemand aus Fandora, Willow!«
    Der Junge nickte langsam. »Ich weiß – genau das!«
    Woni blickte Amsel nach, bis er hinter einer Ecke der Brüstung verschwand. »Das glaube ich nicht«, sagte sie leise. »Er ist doch nur ein Junge.«
    Willow schüttelte den Kopf und erwiderte: »Hast du schon jemals einen Jungen mit Falten im Gesicht gesehen? Ich glaube, wir sollten meinem Großvater von ihm erzählen.«
     
    Die Simbalesen rückten schnell vor. Der Nebel war jetzt an einigen Stellen fast undurchdringlich, und Bodennebel war überall. Das brennende Windschiff war nur noch als trüber orangefarbener Fleck wahrnehmbar; dann durchbrach es die tief hängenden Schwaden. Falkenwind, der seinen Truppen voranritt, sah, dass Thalen das Ankertau über die Reling geworfen hatte. Die Haken schlidderten über den Boden, wühlten Steine und Grassoden auf und verfingen sich schließlich in einem niedrigen Strauch. Thalen schwang sich rasch über die Reling und begann, sich am Tau abzuseilen. Das ganze Schiff brannte jetzt; das Tau konnte jeden Augenblick Feuer fangen. Die Fandoraner stießen Freudenschreie aus und liefen auf das Schiff zu. Falkenwind gab seinem Pferd entsetzt die Sporen. Aber er wusste, dass er das Windschiff nicht rechtzeitig erreichen konnte.
    Die anderen Windschiffe machten kehrt, auf Thalens Schiff zu, aber sie kamen nur langsam voran, da sie gegen den Wind flogen. Kiorte jedoch machte bessere Fahrt, weil er niedriger flog und weil sein Schiff leichter gebaut war. Obwohl er einen längeren Weg zurückzulegen hatte, kam er als Erster bei Thalens Schiff an.
    Er legte einen Pfeil in seinen Bogen und visierte die Fandoraner unter ihm an. Das Windschiff hatte sich in ein Flammenmeer verwandelt, und auch das Ankertau brannte bereits, als Thalen eben den Boden erreichte.
    Die Fandoraner waren schon auf knapp hundert Meter herangekommen, und Kiorte sah die ersten Pfeile durch die Luft schwirren.
    »Sie werden dir nichts anhaben, Thalen«, murmelte er und schoss seinen Pfeil ab.
    Tenniel führte den Sturm auf das abgestürzte Windschiff an. Er schrie, ein wortloser Schrei des Überschwanges. Er hatte den Kampf ausgelöst, und jetzt liefen die Dinge endlich.
    Die Schlacht hatte begonnen, und seine glorreichen Träume konnten wahr werden. Er lief voran, sprang von Felsen auf Grasbüschel, wich Bäumen aus und führte seine Männer in den Kampf – so wie es sein sollte. Jetzt ging es nicht mehr um Recht oder Unrecht.
    Im Vorbeilaufen warf er einen Blick auf das brennende Windschiff. Das ehemals unbesiegbare Ungeheuer der Lüfte zerbröckelte zu schwelender Asche. Weiter vorn entdeckte er den Kapitän des Windschiffs: Er sprang von Baum zu Felsen zu Wasserlauf, und es war unmöglich, ihn mit einem Pfeil zu treffen. Aber es spielte keine Rolle – er konnte sich nicht in Sicherheit bringen, denn er, Tenniel, würde ihn einholen und das Nötige erledigen.
    Er zog sein Messer und hielt es wie ein Schwert, während er dem fliehenden Sim

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