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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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Flur Mesor, der rasch davonging. »Komm zurück!«, rief sie und folgte ihm.
    »Mesor!«, flüsterte sie. »Die Rayanerin will ein Geständnis ablegen! Sorg dafür, dass niemand diesen Flur bewacht, bis du wieder von mir hörst.«
    Mesor seufzte. »Seid Ihr sicher, Prinzessin? Sie könnte versuchen …«
    »Sie besteht auf strenger Vertraulichkeit. Du weißt, wie sie diese Dinge spürt. Geh jetzt, bevor sie noch ihre Meinung ändert!« Mesor eilte widerwillig davon. Evirae kehrte um, schloss die Tür des Gästezimmers hinter sich und lächelte.
    »Nun«, sagte sie, »was hast du zu berichten, Ceria?«
    Ceria nahm eine Gewürzkugel aus einer Schale auf der Frisierkommode und drehte sie in den Händen hin und her. »Ich weiß nicht«, sagte sie, indem sie auf Evirae zuging, »mein Leben bricht auseinander – wie dies!« Mit einem Griff drückte sie die Gewürzkugel zusammen und hielt sie Evirae unter die Nase. Der trockene, aromatisch duftende Ball zerstäubte. Evirae stockte der Atem vor Überraschung, und sie begann zu niesen. Ceria hob eine kleine Speckstein-Statue vom Fensterbrett, holte weit aus und traf Evirae am Hinterkopf, genau über dem Nacken und unterhalb der dichten Hochfrisur. Evirae fiel mit einem Aufschrei auf die Knie. Ceria sprang zu dem kleinen Fenster des Gästezimmers.
    »Solange ich lebe, wirst du nie Königin sein!«, rief sie, dann war sie verschwunden.
    »Mesor!«, rief die Prinzessin. »Die Rayanerin flieht!«
    Die Tür sprang auf, und Mesor kam mit einer Wache ins Zimmer geeilt. »Sie ist fort!«, rief er und half der Prinzessin auf.
    »Diese dreckige Rayanerin!« Evirae nieste von Neuem. »O Mesor, mein Kopf birst auseinander! Ist Blut zu sehen? Sag bitte nein – es würde mein Kleid ruinieren! Dafür bringe ich sie in den Kerker!«
    »Sie wird nicht weit kommen«, sagte Mesor. »Sie ist aus dem Fenster gesprungen, wir sind schließlich im zweiten Stock!«
    »Sie ist spurlos verschwunden«, sagte der Wächter vom Fenster her.
    Im Schutz der Büsche in Eviraes Garten lief Ceria verstohlen auf ein angrenzendes Gebäude zu. Sie war unversehrt auf den breiten Blättern einer Kissenpflanze gelandet und jetzt zu einem Pferd unterwegs, das in der Nähe an einen Baum gebunden war.
    »Dort!«, rief Mesor. »Die Rayanerin läuft zum Haus von Lady Tenor! Halte sie fest!«, schrie er der Wache zu, doch die Prinzessin hielt den Mann zurück. Mesor starrte sie entsetzt an. »Seid Ihr verrückt? Die Rayanerin ist die Schlüsselfigur in Eurem Plan!«
    Evirae nickte. »Richtig, Mesor! Ihr Verhalten ist entscheidend. Wenn Ceria entkommt, kann sie nicht befragt werden. Und dann kann die Baronesse auch meine Beschuldigungen gegen sie nicht infrage stellen. Schließlich hat die Baronesse sie auch mit dem Spion gesehen.«
    Mesor schüttelte den Kopf. »Aber Ceria findet Falkenwind sicher und warnt ihn!«
    »Du bist zu ängstlich!«, sagte Evirae gereizt. »Ceria kehrt bestimmt in den Süden ins Lager der Rayaner zurück. Das sind doch alles Diebe und Lügner, trotz ihrer Fähigkeiten. Da Falkenwind ihr nichts mehr nützt, wird sie sich woanders nach ihrem Glück umsehen. Wir sehen sie bestimmt nie wieder.«
    Evirae wandte sich wieder zum Fenster. Sie sah eine kleine rote Gestalt zu Pferd auf eine Lücke in der Hecke am Rand der Palastanlage zujagen.
    »Ruf die Familie zusammen«, sagte sie ruhig. »Ich möchte über die Position des Bergmannes sprechen.«
    »Wir sollten wenigstens die Wachen zwischen Oberwald und dem Kamerantal warnen«, sagte Mesor. »Falls Ceria Falkenwind …«
    »Egal – soll man sie doch ruhig in den Armen des Bergmannes finden!«
    Doch es blickte im selben Moment noch jemand anders aus dem Fenster – hoch oben.
    »Sie ist deiner würdig, Falkenwind«, murmelte Ephrion. »Wir haben Zeit verloren, aber nicht die Hoffnung.«
    Er erhob sich langsam, um bestimmte Vorbereitungen zu treffen. Es war da eine Nachricht weiterzugeben, deren Übermittlung er nur einem alten und loyalen Freund anvertrauen würde.
     
    Endlich hatte sich der Nebel fast überall im Kamerantal gehoben. Gleichzeitig jedoch war der Wind stärker geworden, und so war es immer noch gewagt, die Windschiffe einzusetzen.
    Die Fandoraner waren jetzt zu den Hügeln zurückgekehrt, und die Simbalesen hatten sich am Talrand gegenüber in der Nähe des Waldes neu formiert. Falkenwind schob den Befehl zum Angriff noch wegen des Drachen hinaus.
    »Wir können die Hügel einkreisen und warten, bis sie sich ergeben«, sagte General

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