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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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nicht«, sagte Ephrion, »aber ich habe Lady Ceria fortgeschickt mit dem Auftrag, es herauszufinden.«
    »Die Rayanerin?«, fragte Tolchin. »Du hast eine Verräterin zu unserer Helferin gemacht? Hast du Falkenwind auch fortgeschickt?«
    »Ceria ist keine Verräterin«, sagte Ephrion, die Erwähnung Falkenwinds ignorierend. »Ich habe sie mit einer Aufgabe betraut, und der Zeitpunkt rückt näher, da diese Aufgabe infrage gestellt sein wird. Morgen Mittag wird Evirae Königin sein.«
    Alora war beunruhigt, weil sie so vieles nicht verstand. »Mit was für einem Auftrag hast du Ceria fortgeschickt?«
    Ephrion setzte sich. Er wusste, dass er jetzt enthüllen musste, was er getan hatte. Ceria würde die Unterstützung der Familie brauchen, wenn Evirae Königin wurde. Er schätzte den Baron und die Baronesse sehr, und er würde es wagen, ihnen all das anzuvertrauen, was er selbst wusste, um sich ihres Beistandes zu vergewissern. Bei dem Familientreffen war dies nicht möglich gewesen, weil Evirae sonst Vertrauensleute ausgeschickt hätte, um Ceria zu suchen. Falls Ceria das Lager erreicht hatte und erfolgreich in ihrer Suche gewesen war, konnte sie jederzeit nach Oberwald zurückkehren. Er musste dafür sorgen, dass sie sicher ankam. Und dafür brauchte er Hilfe.
    »Mir geht es nicht um Evirae, sondern um Simbala«, sagte Ephrion ruhig. »Die Frostdrachen sind noch nie zuvor in unser Land gekommen, und ich fürchte, was wir gesehen haben, ist erst der Anfang.«
     
    Mit dem ersten Licht der Morgendämmerung drang ferner Kampfeslärm über das Tal ins Lager der Simbalesen. Vora und Kiorte starrten in Richtung der Hügel. »Prinz Kiorte«, sagte Vora hartnäckig, »wir können nicht einfach eine Truppe von Weldenern da draußen im Stich lassen!«
    »Was soll ich denn sonst machen?«, fragte Kiorte herausfordernd. »Es ist mir nicht gerade angenehm, dass die Weldener in Gefahr sind, aber sie haben ohne Befehl gehandelt. Ich werde nicht noch mehr Männer und Frauen gefährden, um sie zu retten.«
    Vora runzelte die Stirn. »Vielleicht hätten wir Erfolg, wenn wir den Weldenern jetzt zur Hilfe kämen. Es gibt wenig Essbares in diesen Hügeln. Die Fandoraner müssen hungrig und müde sein. Wir hatten viel Geduld.«
    »Nein!«, erwiderte Kiorte. »Bis die Truppen aus dem Südland zurück sind, dürfen wir kein Risiko eingehen. Die Brüder des Windes haben Order, zum Tal zu fliegen. Die ganze Flotte wird die Fandoraner zurücktreiben.«
    Bevor Vora antworten konnte, ertönte hinter ihnen aus dem Wald ein fernes Dröhnen. Posten verließen ihre Plätze, und von überall erklangen Rufe.
    »Lathan!«, rief Vora. »Reite dort hinüber und stell fest, was geschehen ist!«
    Einen Augenblick lang ignorierte Kiorte das Durcheinander. Er blickte nach Westen, zum Fuß der Hügel. »Ich kann in dem Nebel keine Spur der Weldener entdecken«, sagte er. »Vielleicht haben sie eine Möglichkeit gefunden, sich zurückzuziehen.«
    Vora blickte hinaus in den Nebel, antwortete aber nicht. Er war sich plötzlich sicher, was der Lärm hinter ihnen bedeutete. Er hatte sehnlichst auf diesen Augenblick gehofft. Jetzt, während Kiorte ahnungslos neben ihm stand, wusste er, dass es so weit war.
    Falkenwind kehrte zurück!
     
    Und da ertönte es schon aus der Nähe von Voras Zelt: »Falkenwind kommt!« Kiorte wandte sich zornig an Vora: »Ihr wusstet davon! Ihr habt Euch mit Falkenwind gegen die Familie verschworen!«
    »Seid kein Dummkopf!«, entgegnete Vora. »Ich habe Falkenwind gegen Evirae verteidigt.«
    »Einen Verräter zu verteidigen ist schon Verrat! Ich kann Euch festnehmen lassen wegen …«
    Kiorte blickte plötzlich auf. Aus dem dichten Geäst über ihnen flogen unzählige bunte Vögel auf. Dann kam ein Falke in Sicht. Er umkreiste das Lager der Simbalesen und schrie triumphierend. Verschiedene Hörner ahmten den Ruf nach.
    »Er hat sie gefunden!«, sagte Vora. »Er hat die fehlenden Truppen gefunden!«
    Aus dem Wald ergoss sich ein wahrer Menschenstrom.
    Reihenweise ritt die Kavallerie in glänzendem Harnisch heran. Aufgeputzte Offizierspferde stolzierten auf die Lichtung. Dann folgten die Armbrustschützen, manchmal zu zweit auf einem Pferd, weil ein Fußmarsch zu lange gedauert hätte. Das übrige Fußvolk erschien auf Packpferden, denen man die Ladung abgenommen hatte.
    Die wartenden Soldaten jubelten Falkenwind und Lady Ceria, die in der Vorhut ritt, anhaltend zu. General Vora ließ Kiorte stehen, eilte zu Falkenwind und rief: »Es gibt

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