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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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die Ohren zuhalten musste.
    Der Frostdrache verbarg den Kopf unter seiner zerschmetterten Flügeldecke. Der Letzte Drache sprach wieder mit ihm, dann wandte er sich an Amsel: »Es ist so, wie du dachtest – sie sind fort.«
    »Nein!«, schrie Amsel.
    Der Letzte Drache blickte wieder auf das bedauernswerte Wesen auf dem Boden der Höhle. »Ein Frostdrache, der größer ist als alle anderen, führt sie zum Land im Süden, das sie überfallen wollen.«
    »Das ist der Frostdrache, der mich angegriffen hat!«
    »Ja. Die Frostdrachen, die wir gesehen haben, sind die einzigen hier. Sie sind alt und verängstigt. Alle anderen sind fortgeflogen.«
    »Dann müssen wir uns beeilen!«, rief Amsel. »Wir müssen sie aufhalten, bevor sie das Meer erreichen!«
    »Sie fliehen vor der Kälte«, sagte der Letzte Drache, »wie wir es einst getan haben. Sie kennen den Grund für die Anordnung nicht, der sie sich widersetzen. Sie wissen nicht, dass es in den Ländern im Süden so warm wird, dass sie es nicht ertragen können.«
    »Wir müssen sie abfangen, bevor es zu spät ist!«, rief Amsel.
    Der Letzte Drache wandte sich langsam von dem verletzten Frostdrachen ab und blickte auf den Eingang zur Höhle. »Wenn wir sie aufhalten wollen, muss ich mich ausruhen. Ich bin weit geflogen, und ich bin verletzt. Ich muss schlafen.«
    »Schlafen?« Amsel kreischte vor Ungeduld. »Du kannst jetzt nicht schlafen! Wir müssen nach Süden fliegen!«
    »Maße dir nicht an, mir Befehle zu erteilen«, sagte der Drache. »Ich werde entscheiden, wann wir fliegen. Es ist noch genügend Zeit, um sie aufzuhalten, bevor es dort zu warm wird.«
    »Du denkst an die Frostdrachen! Ich denke an die Menschen. Ich habe dich hierhergebracht, damit wir das Morden verhindern! Dafür ist nicht genug Zeit!«
    Der Drache dachte einen Augenblick nach und bewegte dann gereizt den Kopf hin und her, wobei er Amsel beinahe hinunterwarf. »Ich muss mich ausruhen«, wiederholte er. »Ich kann weder Menschen noch Frostdrachen helfen, wenn ich mich nicht ausruhe.« Er begann, sich auf dem Boden der Höhle niederzulassen.
    Zu seiner Überraschung trat Amsel plötzlich vor, stemmte seinen Stiefel in das Haarbüschel über der linken Augenbraue des Drachen und sprang hinunter.
    »Wenn du sie nicht aufhalten willst, tu ich es eben!«, rief er.
    »Du kannst nicht fortlaufen! Es ist draußen zu kalt für dich!«, rief der Drache.
    Amsel blickte über seine Schulter zurück. Der Drache sah verärgert, aber auch beunruhigt aus. Amsel hoffte nur, dass ihn sein Vertrauen in den Drachen nicht trog. »Ich geh jetzt!«, rief er, nachdem er zum Höhleneingang zurückmarschiert war, dann wartete er ab. Es kam kein Laut von dem Drachen außer seinen regelmäßigen Atemzügen. Amsel drehte sich um. Dies konnte nicht das Ende sein! Nicht nach all den Kämpfen!
    Er kehrte noch einmal um. Kurze Zeit später blickten die beiden einander wieder in die Augen. Der Drache sah fast belustigt aus.
    »Es gibt Legenden«, brüllte Amsel, »Geschichten, die den Kindern meines Landes erzählt werden, über mutige und starke Drachen. Keiner hat je ein solches Wesen gesehen, aber viele halten diese Geschichten für wahr. Es ist ein Jammer, dass sie nur die Frostdrachen kennenlernen werden, und ein noch größerer Jammer, dass diese Frostdrachen sie alle töten werden!«
    Amsel blickte dem Drachen in die weit geöffneten blauen Augen. »Du glaubst dich für den Tod der Drachen verantwortlich«, rief er. »Wie kannst du dich da ausruhen, wenn du weißt, dass die Menschen in Fandora und in Simbala getötet werden, weil du es abgelehnt hast, rechtzeitig einzugreifen?«
    Der Drache sah ihn an, stumm und nachdenklich. Endlich gab er einen langsamen, rollenden Laut von sich. »Du bist zornig und ungeduldig, aber du bist auch sehr tapfer.« Der Drache erhob sich plötzlich hoch über Amsel. »Du bist anders als jene Männer, die uns verraten haben«, fuhr er fort. »Du hast dich als meiner Hilfe würdig erwiesen.«
    Amsel nickte. »Gut. Wir müssen jetzt wirklich los!«
    Der Drache neigte den Kopf, um seinen winzigen Passagier wieder aufzunehmen.
    Wir werden hundert Frostdrachen gegenüberstehen, dachte Amsel und hielt sich am Horn des Drachen fest. Es gab keine Frage, wer im Vorteil war – ein alter und verletzter Feuerdrache gegen eine Horde von rasenden Frostdrachen. Doch wenn die Legenden stimmten, dann mussten sich die Frostdrachen dem Letzten Drachen unterordnen. Aber als Amsel auf dem Drachen zum Höhlenausgang

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