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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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dem mehrfarbigen Hut drehte sich um und schrie mit rauer Stimme: »Ruhe! Wir kommen gleich.«
    »Ich verlange, freigelassen zu werden!«, rief Jondalrun wieder. »Ich will keine Minute länger warten!«
    Der Mann mit dem Hut ignorierte ihn.
    Jondalrun setzte sich auf den Boden der Zelle. Er konnte nur wenig tun, um zu protestieren. Seine Waffe hatte man ihm natürlich abgenommen, aber sein Armband hatte er noch. Aber es war wohl auch entsprechend wertlos. Er wartete und hoffte, dass Dayon noch lebte. Er saß auf dem feuchten Stroh und dachte an die anderen – an Lagow, der umgekommen war; an Tenniel, der verwundet war, und an Tamark, der versucht hatte, die Verwundeten zu den Booten zu bringen. Waren die beiden auch von den Sim gefangen genommen worden?
    Schritte unterbrachen seine Gedanken. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss der Zellentür, und Jondalrun erhob sich mühsam. Als die Tür sich öffnete, seufzte er erleichtert auf. Draußen im Gang standen Dayon und der Wegwächter!
    »Vater!«, rief der junge Mann. »Du bist in Sicherheit!« Ohne sich im Geringsten zu schämen, umarmte er seinen Vater und drückte ihn an sich. »Ich dachte schon, du bist gefallen!«
    Jondalruns Augen wurden feucht. Er sah Falkenwind und den anderen Simbalesen näher kommen und wandte sich von ihnen ab. »Ich habe mir auch Sorgen gemacht«, sagte er leise zu Dayon. Über Dayons Schulter hinweg funkelte er die Sieger an. »Man konnte ja nicht wissen, wie heimtückisch die Sim gegen dich vorgehen würden.«
    »Wir sind nicht heimtückisch!«, sagte Kiorte steif. »Und wir sind auch nicht in Euer Land eingefallen!«
    »Nein!«, rief Jondalrun und schob Dayon hinter sich. »Ihr habt es vorgezogen, mein Kind zu ermorden!«
    Falkenwind griff ein. Er legte dem Ältesten aus Fandora die Hand auf die zerrissene Schulter seines Rockes und sagte: »Ihr seid Jondalrun aus Fandora. Ich habe von den anderen viel von Euch gehört.«
    »Ja«, sagte Jondalrun und entzog sich der Hand des jungen Monarchen. »Ich bin einer der Ältesten von Tamberly und einer der Anführer der Armee von Fandora. Ihr werdet uns alle mit Achtung behandeln!«
    Falkenwind lächelte über die Art Jondalruns und sagte: »Ich bin Falkenwind, König von Simbala, und ich versichere Euch, dass wir die höchste Achtung für Euch und Eure Leute empfinden. Euer Ältester Tamark hat uns über die Gründe Eures Überfalls informiert. Ich habe Verständnis für Eure Lage, denn wir befinden uns in der gleichen Situation.«
    »Tamark? Ihr habt mit Tamark gesprochen?«
    »Er arbeitet jetzt mit uns zusammen, und wir hoffen, dass auch Ihr Euch anschließt.«
    »Niemals!«, sagte Jondalrun. »Ich werde niemals die Mörder meines Kindes unterstützen. Und Tamark ebenso wenig.«
    »Wir haben nicht Euer Kind ermordet, Jondalrun. Wenn das, was wir erfahren haben, stimmt, wurde es von einem Drachen überfallen!«
    »Von einem Drachen? Dafür gibt es keine Beweise!«
    »Es gibt Beweise«, sagte Falkenwind bestimmt. »Ich habe Euch alle zum Palast bringen lassen, damit wir gemeinsam einen Weg finden, dieser Bedrohung zu begegnen.«
    Bei diesen Worten Falkenwinds wandte Prinz Kiorte sich ärgerlich ab. »Ich sehe keine Veranlassung, diesen Schurken nachzugeben!«, flüsterte er. »Egal, wie groß die Gefahr ist – wir können allein mit den Drachen fertig werden!«
    Jondalrun hatte ihn gehört. »Schurken?«, donnerte er. »Fandora hat keine hilflosen Kinder ermordet!«
    Falkenwind seufzte. Die Zankerei konnte noch Stunden so weitergehen, wenn er ihr kein Ende setzte. »Wache!«, rief er. »Lasst die anderen frei und bringt sie her!« Der Wächter nickte und eilte zur nächsten Zelle.
    Falkenwind blickte Jondalrun und Dayon an. »Hört mir zu, Männer aus Fandora! Ihr habt gesehen, was Drachen Menschen antun können. Wir haben festgestellt, dass es eine aussterbende Rasse ist. Die Drachen, die Fandora und Simbala angegriffen haben, gehören zu den letzten ihrer Rasse; sie kämpfen ums Überleben! Ich weiß nicht, wie viele es im Ganzen noch gibt, aber es können nicht viele sein. Eure Männer sind in einem Lager bei den Hügeln, wo Ihr gefangengenommen wurdet. Wenn das, was Ihr bald sehen werdet, Euch überzeugt, so bittet sie, sich mit unseren Truppen zusammenzutun, um nach den Drachen zu suchen!«
    Dayon blickte Falkenwind an. Mit Drachen kämpfen? Hatte es nicht schon genug Blutvergießen gegeben? Nur ein Dummkopf würde Wesen von solcher Größe und Kraft herausfordern. Andererseits – wenn

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