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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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ritt, musste er an den Düsterling denken – so ähnlich und doch ganz anders als der Drache. Der riesige Herrscher der Frostdrachen würde dem Letzten Drachen sicher nicht einfach gehorchen.
     
    Am folgenden Morgen klopfte jemand an das hintere Fenster von Prinzessin Eviraes Wohnzimmer. Sie saß allein in dem kleinen Raum, verloren in Selbstmitleid. Es dauerte eine Weile, bis sie das Klopfen hörte, aber als sie endlich aufblickte, sah sie das vertraute Gesicht ihres ehemaligen Ratgebers durch das Fenster spähen.
    »Prinzessin!«, flüsterte er. »Ich bringe eine Nachricht von größter Wichtigkeit! Falkenwind plant, unsere Armee mit der der Fandoraner zu vereinen für einen Überfall auf das Land der Drachen! In diesem Augenblick trifft er sich mit Eurem Gemahl und der übrigen königlichen Familie!«
    Evirae ließ ihn zu Ende sprechen, obwohl ihr die Nachricht schon von anderer Seite mitgeteilt worden war, und erwiderte freundlich: »Mesor, wie nett von dir, dich um meine Interessen zu kümmern.«
    Mesor lächelte demütig. »Darf ich eintreten, Eure Hoheit? Ich bedauere die etwas ungewöhnliche Methode, aber ich bin augenblicklich nicht sehr beliebt.«
    »Ich auch nicht«, entgegnete Evirae, »wie du hättest feststellen können, wenn du lange genug auf dem Podium geblieben wärest!«
    Mesor errötete. »Ich … es tut mir leid, Prinzessin. Ihr wisst doch, dass sich an meiner Loyalität Euch gegenüber nichts geändert hat?«
    Evirae erhob sich von ihrem Sessel und ging zum Fenster. Das Haar hing ihr lose über die Schultern. Sie sah sehr jung aus.
    »O Mesor«, sagte sie mit zuckersüßer, sanfter Stimme, »wie könnte ich dich je für treulos halten, nach allem, was du für mich getan hast?«
    Die Erleichterung in Mesors Gesicht war nicht zu übersehen. »Ich danke Euch.« Er seufzte. »Ich hatte auf Euer Verständnis gehofft, Prinzessin, und ich bin sicher, dass Ihr alles, was ich Euch sonst noch zu sagen habe, mit dem gleichen Verständnis aufnehmen werdet.«
    »Was solltest du mir sonst noch zu sagen haben?«
    Mesor lächelte nervös. »Als Kämmerer habe ich mir große Mühe gegeben, Euren Anstrengungen, Falkenwind zu entthronen, die Unterstützung der Finanzkreise zu sichern, aber …« Er errötete wieder. »Prinzessin, ich habe mich auf Eure Protektion als Königin verlassen bei meinen Geschäften mit eben diesen Kaufleuten und Bankiers. Die bedauerliche Rückkehr Falkenwinds hat es mir unmöglich gemacht, gewissen … sagen wir, Verpflichtungen nachzukommen.« Er seufzte wieder. »Prinzessin, es gibt viele im Viertel der Kaufleute, die mir schaden wollen.«
    Evirae schüttelte den Kopf. »Mesor, Mesor, du überraschst mich. Nach all den Ratschlägen, die du mir gegeben hast, hast du dich selbst so schlecht beraten, dass du nicht …«
    »Nein«, jammerte der Kämmerer. »Ich bin hoffnungslos verschuldet.«
    »Und was wollen diese Kaufleute tun, wenn du in ihre Hände gerätst?«, hänselte Evirae ihn. »Du rechnest doch wohl nicht damit, dass man dir etwas antut?«
    Mesor schauderte. »Ihr kennt diese Kaufleute und Bankiers nicht! Sie werden mich zertrampeln wie einen Baumbären, der unter eine Kutsche geraten ist! Prinzessin, Ihr müsst mir helfen, ihnen zu entkommen! Ich kann mich nicht einmal ins Viertel der Kaufleute wagen, um ein Pferd zu kaufen!«
    Evirae blickte ihn an mit einem Ausdruck, der wie Mitgefühl aussah. »In Ordnung«, sagte sie. »Ich denke, das ist das Mindeste, was ich für einen Mann von so großer Loyalität tun kann.«
    »Oh, ich danke Euch, Prinzessin! Ich werde mich Eures Vertrauens würdig zeigen.«
    »Warte hier«, erwiderte sie. »Ich lasse eine Kutsche rufen.« Sie lief in die Halle, wo Kiortes Kutscher wartete.
    »Kutscher«, sagte Evirae leise, »komm her.«
    Der Mann stand auf. »Im Garten wartet ein Kämmerer«, sagte sie. »Du wirst ihn als häufigen Besucher dieses Hauses erkennen. Bringe ihn ins Viertel der Kaufleute.«
    »Ja, Eure Hoheit.«
    »Er wird protestieren«, sagte Evirae, »aber höre nicht auf ihn. Hast du mich verstanden?«
    Der Kutscher nickte und eilte hinaus. Evirae kehrte in ihr Wohnzimmer zurück, wo Mesor am Fenster wartete. »In Kürze holt dich Kiortes Kutscher. Er wird dich …«
    »Prinz Kiortes Kutscher?«, fragte Mesor. »Wird der Prinz nicht ärgerlich sein?«
    »Ich übernehme schon die Verantwortung.«
    Mesor nickte dankbar. »Es mag lange dauern, Prinzessin, aber irgendwann werde ich es Euch vergelten.«
    Evirae hörte die Kutsche

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