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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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waren nur noch die wichtigsten Vertreter Simbalas und die vier Ältesten aus Fandora im Saal, und man begann mit den Vorbereitungen für die Fahrt nach Norden.
    Prinz Kiortes Groll auf Falkenwind hatte nicht nachgelassen, und obwohl er bereit war, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, blieb er zurückhaltend. Seine Aufgabe bedurfte kaum einer Erklärung. Unter Kiortes Aufsicht sollten die Brüder des Windes die Soldaten aus Fandora und aus Simbala von den Kameranhügeln und aus Oberwald an die Küste westlich von Nordwelden transportieren, wo die Handelsflotte Simbalas vor Anker lag. Tamark und der Wegwächter wollten mit ihm zusammenarbeiten, um die Mitarbeit der Fandoraner zu gewährleisten. Es war bestimmt nicht leicht, die Männer in die Windschiffe zu bekommen, das wusste Tamark, aber sie würden es schaffen. Er hoffte, dass andere Älteste, etwa Pennel und der junge Tenniel aus Borgen, ihm dabei zur Seite stehen würden.
    Baron Tolchin und Baronesse Alora hatten den Auftrag, Versorgungsgüter und Nahrungsmittel bei den Kaufleuten und Händlern Oberwalds zu requirieren. Es mussten Vorräte für zwei Armeen beschafft werden. Obwohl der Krieg die meisten schwer geschädigt hatte, war Alora zuversichtlich, dass sie alles bekommen konnten, was sie brauchten. Die Verteidigung Simbalas gegen die Drachen wurde von allen Seiten unterstützt, nur an der Beteiligung der fandoranischen Truppen nahmen viele Anstoß, obwohl angesichts der Frostdrachen klar war, dass so viele Männer und Frauen wie möglich gebraucht wurden.
    Falkenwind hatte unter anderem große Mengen Öl und Jiteseil angefordert. Öl war genügend aufzutreiben, aber die Suche nach Seilen dauerte an, bis ein Zeltmacher seine Vorräte anbot. Zweitausend Tukas wechselten den Besitzer; dann brachten Windschiffe die Fracht an die Küste.
     
    Nach der Ankunft im Norden sollten Jondalrun und Dayon die Führung der fandoranischen Truppen, General Vora und Falkenwind die der simbalesischen Armee übernehmen, zusammen mit Kapitänen und Mannschaften der Handelsflotte.
    Altkönig Ephrion sollte in Abwesenheit Falkenwinds die Angelegenheiten Simbalas regeln.
    Einige Stunden später flogen Falkenwind, Ceria, Jondalrun und Dayon mit einer kleinen Besatzung nach Norden. Jondalrun stand herausfordernd am Bug des Windschiffs, als machte ihm das Fliegen keine Angst. Sein Blick fiel auf das Schotenarmband, das er sich vor so langer Zeit auf Anraten der Hexe aus dem Alakan Fenn umgebunden hatte. »Das brauche ich nicht mehr«, murmelte er. »Ich war ein Dummkopf, es überhaupt zu tragen.«
    »Was ist das?«, fragte Falkenwind.
    Jondalrun blickte ihn ärgerlich an und entgegnete dann: »Ein Armband. Es hieß, damit könnten wir Euch vielleicht besiegen.« Er riss das Armband von seinem Handgelenk und musterte es missbilligend. »Es taugt nichts.« Er wollte es über die Reling des Windschiffes werfen, aber Falkenwind hielt ihn zurück.
    »Lasst mich los!«, rief Jondalrun. Falkenwind zerrte Jondalrun das Armband aus der Hand. »Einen Augenblick«, sagte er und winkte Ceria zu sich. Ihr roter Umhang bauschte sich sanft im Wind, als sie näher kam.
    »Was hältst du davon?«, fragte Falkenwind. Er reichte der jungen Frau das Armband.
    »Es ist belanglos«, protestierte Jondalrun.
    Ceria nahm das Armband trotzdem in die Hand und rollte die Samenschoten hin und her.
    »Eine Frau, die als Hexe gilt, hat gesagt, die Schoten würden uns vor einem Gegner schützen, mit dem wir nicht rechneten«, sagte Jondalrun. »Aber das kann nicht stimmen. Trotz dieser Armbänder sind viele unserer Leute gefallen.«
    Ceria hob das Armband an die Nase und roch an den Samenschoten. »Es ist ein Bann«, sagte sie rasch, dann nieste sie. Sie atmete tief ein und fuhr fort: »Es ist ein außerordentlich wirkungsvoller Bann – etwa um Fledermäuse abzuschrecken oder …«
    »Ein Bann?« Falkenwind starrte Jondalrun an. »Die Frau hat Euch gesagt, die Schoten würden Euch gegen einen unerwarteten Feind schützen? Wir waren nicht Eure einzigen Gegner, Jondalrun!«
    Jondalrun blickte ihn ungläubig an. »Die Drachen?«
    »Die Frostdrachen!«, rief Ceria aus. »Vielleicht wirken die Schoten gegen Frostdrachen!«
    Falkenwind nahm das Armband wieder in die Hand. »Drachenbann«, sagte er leise. »Das würde erklären, warum das Wesen Euch im Kampf plötzlich auswich. Tragen viele Eurer Männer diese Armbänder, Jondalrun?«
    Jondalrun nickte.
    Falkenwind gab ihm das Armband zurück. »Wenn meine

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