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Drachenlanze - Der Bund der ...

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Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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zurück. Jedesmal mit neuer Frau, die er
heiraten will. Macht er bloß nie.«
»Macht er nicht? Wieso? Was wird aus ihnen?«
»Nichts wird aus ihnen. Wir schicken sie zurück, hinterher.«
»Hinterher?« Kitiara mußte die Zähne zusammenbeißen, um
nicht vor Enttäuschung zu schreien. Was wollte er ihr damit
sagen? Lurie meinte es gut, aber seine Ausdrucksweise war
zum Verrücktwerden.
»Patrick fährt los«, fuhr Lurie fort, »ganz glücklich. Neues
Mädchen. Alles gut. Aber… wenn wir näher kommen, er wird
nervös. Durcheinander. Ängstlich. Ändert seine Meinung.
Braut doch nicht so ganz perfekt. Vielleicht will er doch nicht
heiraten. Nicht so hastig.«
»Er verliert die Nerven«, murmelte Kitiara, die allmählich
begriff. »Er will eigentlich gar nicht heiraten.«
»Nicht ganz«, erwiderte Lurie. »Macht sich Gedanken über
seine Mutter, über Vater. Besonders Mutter. Mächtig wichtige
Frau. Sehr eingebildet. Guckt auf alle herab. Keine gut genug
für Patrick. Jede zu viele Fehler. Patrick Angst, sich gegen
Lady Maryn durchzusetzen.«
Kitiara war still vor Wut, während sie diese neueste
Nachricht verarbeitete. Wenn Lurie Kitiara vom Schicksal
ihres Vaters hatte ablenken wollen, so war ihm das gelungen.
Zumindest im Moment war Gregor Uth Matar aus ihren
Gedanken verschwunden, und Patrick war an seine Stelle
getreten. Möglich, daß sie nie wirklich vorgehabt hatte, diesen
Trottel zu heiraten, aber das war schon ein starkes Stück, sie
einfach so mitzuschleifen.
»Je näher an zu Hause«, fügte Lurie tröstend hinzu, »desto
mehr kommt er zu anderer Meinung. Nicht diesmal heiraten.
Auf nächste Reise warten. Neues Mädchen finden. Besseres
Mädchen. Es Mutter recht machen.«
Zornig legte Kitiara ihr Kinn vor. »Die Genugtuung
bekommt er nicht, daß er mich zurückweist«, erklärte sie wild,
fegte an dem erstaunten Mann vorbei und eilte in ihre Kabine.
Lurie machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Kit
war bereits unten verschwunden. Plötzlich war er allein an
Deck, überwältigt vom dunklen Himmel, den glitzernden
Sternen und dem unendlichen, wogenden Ozean.
Der Maat war mit dem ziemlich unangenehmen Gefühl
zurückgeblieben, daß das Gespräch recht abrupt geendet hatte
und daß etwas in seinen Worten Kitiara beleidigt hatte. Was
mochte das sein? Er hatte ihr doch nur den Gefallen getan, die
Wahrheit zu sagen.
Bis nach Mitternacht wälzte sich Kitiara unruhig herum,
konnte aber nicht einschlafen. Sie konnte nur noch an das
denken, was Lurie ihr erzählt hatte. Ihr Kopf brodelte von
Szenen, in denen sie Patrick eine Lektion erteilen würde.
Der Sturm, der schon tagelang in der Luft gelegen hatte,
brach in der dunkelsten Stunde dieser Nacht aus. Laute
Donnerschläge und wilde Blitze gingen einem sintflutartigen
Regenguß voraus. Die Blitze erhellten den Himmel in hellen
Streifen und warfen in ihrer Kabine schreckliche Schatten. Der
Wind nahm an Stärke zu, bis die Wellen über den Bug
klatschten.
Überall auf dem Schiff wurde herumgeschrien, während die
Matrosen losrannten, um die Segel einzuholen und zu tun, was
sie konnten, um das Schiff auf Kurs zu halten. In ihrer
augenblicklichen Verfassung hatte sie nicht den Drang,
aufzustehen und mitzuhelfen. Von ihrem schmalen Bett aus
lauschte Kitiara dem Knarren und Stöhnen des Schiffs in den
hohen Wellen.
Dann saß sie senkrecht im Bett. An ihrer Tür war ein
Geräusch, ein Kratzen und zaghaftes Klopfen, das nicht zur
Sinfonie des Sturms gehörte.
Beim Aufstehen raffte sie ihre Decke um sich und schlich
zur Tür, die sie einen Spaltbreit öffnete. Stratkes Gesicht
drückte sich schwer in die Öffnung. Er versuchte, etwas zu
sagen, doch Kit konnte ihn kaum erkennen, geschweige denn
seine gurgelnden Laute verstehen. Als sie die Tür weiter
aufmachte, fiel er wie betrunken in ihre Kabine. Sie drehte sich
um, um ihm ihre Meinung zu sagen, diesem aufgeblasenen
Narren, der die ganze Zeit Patricks Spielchen mitgespielt hatte.
Merkwürdigerweise hatte sich Stratke über ihr Bett
geworfen, als wenn er darunter etwas suchen würde. Sie nahm
ihn an der Schulter und drehte ihn unsanft um.
»Was zum Teufel«, setzte sie an, brach jedoch mitten im
Satz ab. Er stürzte auf den Boden, und ihr Gesichtsausdruck
wandelte sich von Ärger zu Entsetzen. Rasch hockte sie sich
hin und nahm seinen Kopf in den Arm.
Der arme Stratke sah noch einen Moment zu ihr auf, und die
Lippen versuchten, sich zu bewegen. Aus seinem Mund kamen
keine Worte, sondern sprudelndes, dunkelrotes

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