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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Bettler in Vocalion auftauchen wollen.«
    Kit vermutete, daß Rand in Wirklichkeit einen Zuhörer für
sein Geschwätz suchte, doch sie hatte sich sowieso schon
entschieden, ein paar Tage hierzubleiben, bevor sie nach
Vocalion weiterzog. Also zeigte sie sich einverstanden. Bei
Otik hatte sie gelernt, immer zuzuhören – oder zumindest so zu
tun.
    Die drei Tage vergingen wirklich schnell. Als die Zeit zum
Aufbruch kam, hatte sich Kitiara wieder erholt, und obendrein
war Rand mehr als großzügig mit der Handvoll Geld, die er ihr
abzählte.
    Sobald seine neue Fuhre Met abgefüllt war, schickte sich der
Bauer an, sie – und Kitiara – nach Vocalion zu bringen.
»Du hast Glück«, erklärte ihr Rand beim Essen am Abend
vor der Abfahrt. »Morgen ist der letzte Tag des berühmten
Holzwaffenfestes von Vocalion. Zumindest in der Gegend hier
berühmt«, grinste er. »Die Leute kommen jedes Jahr
meilenweit angereist, um zuzuschauen und zu wetten.«
»Holzwaffenfest?« lachte Kit.
»Nur Waffen aus Holz«, sagte Rand und schlürfte an seinem
Met. »Auf die Art kommt keiner zu Tode. Na ja, fast keiner.
Der beste Mann gewinnt.«
Kit hörte mit halbem Ohr zu. Ein Turnier ohne Waffen, das
machte doch keinen Spaß. Klang ganz nach einer Idee von
Langweilern.
»Das Turnier dauert sieben Tage. Wer am ersten Tag
gewinnt, kämpft am zweiten Tag zweimal und so weiter, bis
die Woche um ist. Eine Niederlage, und man ist draußen.« Er
schüttelte den Kopf. »Am siebten Tag ist nur noch der beste
Kämpfer übrig
– meistens dieser Camium. Am siebten Tag
muß er sechs neue Herausforderer besiegen, einen nach dem
anderen, ehe er den Preis bekommt. Aber er schafft es immer.
Camium ist seit elf Jahren immer der Sieger.«
»Durch welches Geheimnis?« fragte Kit.
»Kein Geheimnis«, sagte Rand. »Ist einfach ein Schläger.
Der beste Mann zwölf Jahre nacheinander.«
»Warum sagst du immer >bester Manngereizt.
»Nur so eine Redensart«, antwortete Rand, der ihren Ärger
nicht bemerkte. »Außerdem sind Frauen bei dem Kampf
natürlich nicht zugelassen. Zum Glück für sie«, er schlürfte
etwas Met, »denn Camium ist kein Kavalier.«
Kits Interesse war geweckt. »Was gibt es als Preis?«
»Oh, hab’ ich das nicht gesagt?« erwiderte Rand. »Eine
Tasche Gold vom Veranstalter und dazu ein Zehntel von den
Wetteinsätzen.«
»Und morgen ist der siebte Tag, sagst du?« fragte sie mit
gerunzelter Stirn.
»Joh. Du solltest hingehen. Wetten dürfen Frauen
immerhin.«
Sie hatten für das Beladen des Wagens länger gebraucht, als
Kit erwartet hätte, denn Rand war mit seinen Vorbereitungen
äußerst sorgfältig. Als sie den Hof verließen, stand die Sonne
hoch am Himmel, und bis die Stadt in Sicht kam, war
Spätnachmittag. Rands Zugpferd stemmte sich ins Geschirr,
um den Wagen auf eine Anhöhe zu ziehen, von der aus man
auf eine türkisblaue Bucht sah. Kit hielt den Atem an. Sie
wußte nicht viel über diesen Teil von Krynn, doch es
überraschte sie, einen so malerischen Außenposten zu
entdecken.
Die meisten Häuser von Vocalion schienen aus weißem
Stein zu bestehen, der das Licht hell zurückwarf. Zum Land hin
schützte eine Mauer mit Wachtürmen und Toren die Stadt. In
dem niedlichen Hafen dümpelten zahlreiche Schiffe.
Als sie näher kamen, geriet ihr Wagen in eine Reihe Karren
und Fußvolk, die alle auf Vocalion zuhielten. Kits Finger
trommelten ungeduldig auf die Wagenbank. »So, ich spring’
einfach ab«, sagte Kit unvermittelt, während sie den Sack
hochnahm, in dem ihr Schwert, ein paar Kleidungsstücke von
Rand und ein paar Lebensmittel steckten.
»Danke für alles, Rand«, fügte Kit hinzu. Rand hatte kaum
noch Zeit, sich zu wundern, da rannte sie schon vor ihm die
Straße hinunter. »Viel Glück, Kitiara«, rief er ihr nach.
Nachdem sie ein paar Minuten gelaufen war, betrat Kitiara
die Stadt und schlüpfte hinter zwei breitschultrige Kerle, die sie
für Mitglieder der Stadtwache hielt, denn beide hatten die
gleichen Insignien auf Helmen und Brustpanzern. Die Menge
machte diesen beiden etwas Platz, so daß Kit hinter ihnen rasch
vorwärts kam.
Sie fing Gesprächsfetzen auf.
»Hast du was gehört? Wie Camium sich heute schlägt?«
fragte ein Dicker. »Das Turnier müßte fast vorbei sein.«
»Wo ist das Problem?« gab sein Begleiter zurück. »Camium
hat seit Jahren keinen Kampf verloren.«
»Was für ein Kämpfer! Hast du den Kampf gegen
Minotaurus gesehen? Nach einer halben Stunde hatte Camium
das Untier

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