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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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nehmen. So sei es.«
»So sei es«, wiederholten die anderen. Dann wiederholte der
Trompeter sein Zeichen, und die Jäger setzten ihre Reittiere in
Gang und lenkten sie durch die Straßen von Qualinost zum
Westrand der Stadt. Sie passierten den Wachturm an der
Südwestecke der Stadt, wo zwei der Brücken, die Qualinost
begrenzten, sich zur Erde neigten, und ritten dann an dem
riesigen Bauwerk vorbei zum Fuß der langen Brücke, die den
Abgrund mit dem Ithal-Inen, dem Fluß der Hoffnung,
überspannte. Genau am Rand der Schlucht machten sie halt.
Weit rechts und außer Sichtweite war, wie Tanis wußte, das
Plateau, der Kentommenai-Kath, wo er und Flint erst vor
kurzem gepicknickt hatten. Tanis sah, wie Flint einen Blick in
den fünfhundert Fuß tiefen Abgrund rechts von sich warf und
Windsbraut ans Ende der Truppe zurückzerrte. Das Gesicht des
Zwergs glänzte vor Schweiß.
Tyresian nickte dem Hauptmann der Palastwache zu, der
sein Pferd einen Schritt nach vorn lenkte und die versammelten
Freiwilligen laut mit den wichtigsten Informationen versorgte.
Das Echo seiner Stimme kam aus der Schlucht zurück,
während die Pappeln rauschten. Der Morgenwind war kühl,
aber Tanis war vor Aufregung trotzdem warm.
»Der Tylor wurde zuletzt weit im Süden auf der Westseite
der Schlucht gesichtet«, sagte der Hauptmann der Wache. Er
zeigte nach links, und ein Dutzend Augenpaare folgte seiner
Bewegung, als ob sie erwarteten, daß das Monster jeden
Moment durch die Büsche brechen würde.
Als der Hauptmann fortfuhr, wandten sich die Blicke der
Jäger ihm wieder zu. »Ihr müßt verschiedene Dinge bedenken:
Zum einen ändert das Fleisch der Tyloren seine Farbe, um sich
der Gegend anzupassen, wo sie gerade sind. Das ist eine
äußerst wirkungsvolle Tarnung.«
Tanis, der Belthar zu Flint zurück dirigierte, bemerkte, wie
der Zwerg etwas ängstlich eine nahe Eiche beobachtete, fast als
ob er glauben würde, der Tylor könnte sich als Baum tarnen.
»Diese Wesen sind intelligent«, rief der Hauptmann. »Sie
sprechen Gemeinsprache. Seid daher vorsichtig mit dem, was
Ihr sagt. Ruft den anderen beispielsweise keine Strategie zu.
Das Wesen wird Euch verstehen.«
Gilthanas zügelte auf der anderen Seite von Flint seinen
Apfelschimmel. Der jüngere Sohn der Stimme trug das
schwarze Lederwams der Palastgarde. Der Morgenwind blies
ihm das goldene Haar aus der Stirn. Er sah Laurana sehr
ähnlich, fand Tanis, sicherlich mehr als Porthios. Gilthanas
hatte sich in den letzten Jahren ebenfalls stark verändert,
allerdings nicht so stark wie Tanis. Dennoch war Gilthanas
schon eher ein Elfenlord als ein Kind, und obwohl er in seiner
Uniform klein aussah, saß er aufrecht und mit stolzen Augen
auf seiner Stute.
»Dazu kommt«, sagte der Hauptmann, was Tanis’
Aufmerksamkeit wieder nach vorne lenkte, »daß Tyloren zwar
am liebsten durch Bisse oder peitschende Schwanzschläge
töten, aber auch zaubern können. Wenn sie einen Kampf
verlieren, gehen sie oft außer Reichweite und benutzen
Zaubersprüche. Mir wurde mitgeteilt, daß wir heute den
Zauberer Miral zum Schutz gegen die Magie des Tylors
dabeihaben.«
»Na, großartig«, murmelte Gilthanas. »Miral. Wir sind
verloren.«
Unwillkürlich sah Tanis über Flint hinweg und grinste
Gilthanas an, der
– offensichtlich überrascht
– das Lächeln
erwiderte. Tanis merkte, daß er Gilthanas kaum mehr kannte.
Die beiden waren als Kinder so viel zusammen gewesen, aber
sie waren erwachsen geworden und hatten nur noch wenig
miteinander zu tun. Gilthanas hatte Tanis gemieden, um sich
seinen Platz am Hof zu sichern und dort Freundschaft und
Anerkennung zu finden. Und mit Porthios’ Hilfe hatte er beides
erreicht.
»Tyloren«, gab der Hauptmann bekannt, »bewegen sich bei
kaltem Wetter sehr langsam. Deshalb brechen wir heute so früh
auf. Wir hoffen, das Tier in die Ecke treiben zu können, bevor
es sich in der Sonne aufgewärmt hat. Und wie es aussieht,
wenn man die Wolken betrachtet«, – mehrere Elfen murmelten
Kommentare über die Gewitterwolken, die sich im Westen
ballten –, »haben wir vielleicht das Wetter auf unserer Seite.«
Der Hauptmann salutierte vor Lord Tyresian, welcher die
Geste erwiderte. Dann hob der Elfenlord einen Arm, und es
kehrte Ruhe ein, während ihn die Jäger erwartungsvoll
ansahen.
Blaßgelbes Licht strahlte am östlichen Horizont, aber im
Westen war der Himmel dunkel, als würde dort noch die Nacht
regieren. Der Sturm hatte sich bereits seit Tagen über den
Bergen in der

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