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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Schwanz des Tylors getroffen hätte, dann
wäre der Pfeil von dem Tier zermalmt worden. Wie Ihr sehen
könnt, ist der Pfeil unversehrt.«
Die schmalen, blauen Augen des Anführers weiteten sich.
Dann holte er mit einem Arm aus, wobei er beinahe Gilthanas
gegen Miral gestoßen hätte. »Trotzdem hat sein Pfeil den Weg
zu Xenoth gefunden. Was soll’s, wenn der Halbelf ihn nicht
getötet hat. Tanis hat sich trotzdem eines schwerwiegenden
Fehlers schuldig gemacht.«
Flint und Tyresian standen lange reglos da und lieferten sich
ein Duell mit Blicken. Schließlich durchbrach Mirals Stimme
den Baum. »Dieses ganze Gerede bringt den Körper unseres
Mitstreiters nicht zurück nach Qualinost«, bemerkte er
erschöpft. »Ich schlage vor, wir kehren unverzüglich zurück
und tragen die Angelegenheit der Stimme vor.«
Tyresian sträubte sich. »Eine Frage habe ich noch«, sagte er.
»Wer hat den Tylor getötet? Tanis?«
»Hat vielleicht der Zauberer das Vieh getötet?« murmelte
Litanas. Mehrere andere Elfen nickten zustimmend. »Seht
Euch doch seine Hand an. Selbst von der anderen Seite des
Grabens haben wir den Blitzschlag aus seinen Fingern kommen
sehen, der die Echse traf.«
Porthios schaute Miral an, der immer noch von Porthios’
jüngerem Bruder gestützt wurde. »Zeigt uns Eure Hand,
Magier«, befahl Porthios.
Mirals Kapuze war nach hinten gerutscht und enthüllte sein
blasses Gesicht, und der Magier kniff die Augen gegen das
Licht zusammen. Behutsam zog er seine rechte Hand unter
dem Mantel hervor. Der Ärmel hing in Fetzen. Von den ersten
beiden Fingern fehlten die Nägel, und alle fünf Finger waren
von der Spitze bis zur Handfläche schwarz. Tiefrote Streifen
zogen sich vom Handgelenk des Magiers bis zu einer Narbe an
seinem Ellbogen.
Diesmal war es Flints Stimme, die sich über die anderen
erhob. »Ich wußte nicht, daß Ihr zu solcher Magie fähig seid,
Miral.«
Der Magier wirkte verstört. »Ich auch nicht.« Er schien am
Rand des Zusammenbruchs zu sein.
»Was ist geschehen?« fragte Porthios freundlich.
Der Zauberer sprach stammelnd, wobei auf seinen bleichen
Wangenknochen jeweils ein roter Punkt sichtbar wurde. »Ich
sah, wie das Untier Flint und Tanis bedrohte«, sagte Miral.
»Ich bin kein großer Zauberer. Unter gewöhnlichen Umständen
hätte ich keine Macht gegen so ein Tier. Ich bin nur
mitgekommen, um Euch zu versorgen, falls jemand verletzt
werden würde.
Als ich das Monster über Tanis stehen sah, konnte ich den
Gedanken nicht ertragen, noch einen geliebten Freund so
gewaltsam enden zu sehen. Ich… ich dachte an Arelas, wenn
Ihr es unbedingt wissen wollt, und plötzlich waren mein Pferd
und ich bei Tanis und Flint auf der Lichtung, und… ich fühlte
eine nie gekannte Kraft in mir.« Der Atem des Magiers ging
flach, seine Stimme war nur noch ein Flüstern. »Ich fühlte
einen Ruck, als wäre ich aus großer Höhe abgestürzt, und
meine Hand… tat weh. Dann bin ich auf dem Boden
aufgewacht, als alles um mich herum so aussah.«
Eine Geste seiner linken Hand schloß den Berater, den toten
Tylor und die blutige Lichtung mit den Blatt- und Rindenfetzen
ein. Dann brach Miral zu Tode erschöpft auf dem Boden
zusammen.
* * *
    Die Jagdgesellschaft ritt langsam durch den Wald. Der
Regen hielt sich immer noch zurück, doch die drohenden
Wolken erregten die Gemüter, die von den Ereignissen auf der
Lichtung bereits strapaziert waren. Xenoths Körper hatte man
quer über Litanas’ Pferd gelegt. Litanas ritt auf Tyresians
Anordnung hin mit Ulthen zusammen. Sein Pferd tänzelte
nervös und verdrehte die Augen, weil es das Blut witterte.
    Porthios und Gilthanas hielten sich nah bei Tanis und Flint.
Obwohl die Elfenbrüder nichts sagten, war ihr Verhalten
deutlich genug. Sie bewachten Tanis, bis sein Fall der Stimme
vorgelegt werden konnte.
    Miral war aus seiner Ohnmacht erwacht und ritt mit einem
der Adligen auf einem Pferd, damit dieser den geschwächten
Magier stützen konnte. Sein Pferd führten sie am Zügel hinter
sich her.
    Der Rückweg nach Qualinost zog sich endlos hin. Über
ihnen dröhnte der Donner, und der Wind wurde stärker, ohne
daß Regen die Spannung in der aufgeladenen Luft löste.
    Als sie sich den Grenzen der Stadt näherten, trieb Gilthanas
seinen Apfelschimmel an, um die Wachen von ihrem Kommen
zu informieren. Der Sonnenturm ragte gespenstisch in den
bleiernen Himmel auf. Bei ihrer Ankunft am südlichen
Bogengang wurden sie von vier Wachen erwartet.
    »Diese Wachen werden Tanis zu seinem

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