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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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gefaßt. Andere Elfen versammelten sich, um ihm
zuzuhören.
»Er sagt auch«, erzählte Tanis, »daß du ein tapferer Kämpfer
und ein treuer Kamerad ersten Grades bist.«
     
»Nun, da hat er jedenfalls recht«, sagte Flint mit dem
anderen Stiefel in der Hand. »Was für ein hübsches Lied!«
    Tanis kämpfte gegen sein Lächeln. »Und er sagt, du sollst
dich fertig anziehen und Tanthalas, dem Halbelfen, zur
Kalthata-Prozession folgen, damit ihr beide nicht zu spät
kommt.«
    »Er…« Flint hielt inne. »Wie?« Er stand reglos da, hatte eine
Augenbraue hochgezogen und einen Fuß über dem Stiefel
hängen, bis Tanis seinen Spott nicht mehr verbergen konnte.
»Du… du Türknauf!« Der Zwerg warf seinen Stiefel nach dem
kichernden Halbelfen, der sich gerade noch rechtzeitig duckte.
    Zehn Minuten später tauchten die beiden aus dem Laden in
einen Mahlstrom von Farben, Gerüchen und Geräuschen. Nach
kurzem Schmollen hatte sich der Zwerg entschlossen, wieder
mit Tanis zu reden. »Wo gehen wir denn hin, Junge?« fragte er.
Für einen Zwerg, der erst vor wenigen Tagen ein Messer in die
Schulter bekommen hatte, sah er erstaunlich gesund aus.
    Tanis zeigte zwischen zwei Rosenquarzhäusern hindurch,
die im Licht des frühen Morgens pinkfarben leuchteten. »Der
Zug wird durch die Straße da drüben gehen. Aber ich finde, wir
sollten erst bei einem von den Straßenverkäufern Frühstück
besorgen.«
    Das hielt auch der Zwerg für eine gute Idee, darum einigten
sich die beiden auf einen jungen Elfen, der an seinem Stand saß
und geröstetes Brot mit Puderzucker verkaufte. Kauend
standen sie dann vor einem Tisch, wo ein Elf phantasievolle
Masken der Wesen von Krynn verkaufte: Minotauren,
Waldwesen und Gossenzwerge, auch wenn letztere
anscheinend nicht so gut liefen. Die Qualinesti hatten keine
große Lust, sich als kleine, stinkende Persönchen zu verkleiden
und die Nachbildung einer toten Ratte mit sich
herumzuschleppen, die das I-Tüpfelchen des
Gossenzwergkostüms war. Ein anderer Straßenhändler
verkaufte Tanis und Flint kleine Würstchen aus Wildbret auf
heißen Brötchen mit leckerer Kruste, und zum Schluß holten
sie sich heißen Gewürztee – den der Zwerg fast so gut fand wie
Bier. Tanis’ Geldbörse war zwar wesentlich leichter, als sie auf
die Straße der Prozession kamen, aber ihre beiden Bäuche
dafür erheblich voller.
    »Also das war ein Frühstück, das einen Zwerg wirklich
wieder auf die Beine bringt«, sagte Flint, der sich die fettigen
Finger sorgfältig an seinen dunkelbraunen Hosen abwischte.
»Ob sie mittags wohl noch da sind?« fragte er hoffnungsvoll.
    »Höchstwahrscheinlich«, sagte Tanis und wollte gerade noch
etwas sagen, als neue Aufregung im Norden seine
Aufmerksamkeit erregte. Die Menge schien sich um das
Zentrum des Lärms zusammenzuballen, und Tanis konnte die
schwarzen und silbernen Federn der Prachtuniformen der
Palastgarde erspähen. Er zeigte in die Richtung.
    »Da kommen Porthios und die Stimme«, rief er Flint durch
den wachsenden Lärm hin zu. Der nickte.
Die Begleiter von Porthios und Solostaran gingen an den
vier Ecken eines breiten Quadrats, während die Stimme und ihr
Ältester majestätisch im Zentrum des Gefolges einherschritten.
Als die Gruppe wortlos vorbeikam, ohne nach rechts oder links
zu sehen, teilte sich die Menge.
Flint sprang hoch und runter, wobei er mit der linken Hand
seine rechte Schulter hielt. »Ich sehe nichts!« beklagte er sich.
Die Menge um ihn und Tanis wurde noch während seines
Murrens dichter, und bald wurden die zwei im Gedränge
getrennt.
»Flint!« rief Tanis. »Ich treff dich hinterher im Laden!«
Aber der Zwerg war mit der Menge weggerissen worden.
Trotz all des Lärms beim Nahen der Elfengruppe wurde die
Menge still, als Porthios und sein Gefolge vorbeizogen. »Das
ist etwas, woran du dich dein Leben lang erinnern wirst!« hörte
Tanis einen Elfenvater zu seiner kleinen Tochter sagen, die
anscheinend mehr an dem Stück Röstbrot mit Zucker
interessiert war, das sie gerade aß, als an den geschichtlichen
Ereignissen, die sich vor ihr abspielten.
Tanis hielt den Atem angesichts der Haltung und
Ausstrahlung der Stimme an. Das Gesicht war entschlossen,
die Schultern straff, und die goldene Robe blitzte, ebenso der
goldene Reif auf seiner Stirn. Porthios in seiner einfachen,
dunkelgrünen Robe ging mit gleichem Stolz neben ihm her und
paßte perfekt zu Solostaran.
Als die Stimme und Porthios vorbeikamen, stand der Halbelf
stocksteif da. Stolz

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