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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Llysanyaner standen wieder jeder an der Stelle, von der sie abgesprungen waren, waren wieder Geschöpfe der Erde geworden. Der große Hengst ging direkt zu Raven; seine Großmutter kam ohne Zögern, wenn auch langsamer, auf Otter zu.
    Einen Augenblick lang war der Barde zu verblüfft, um etwas zu sagen. Was Raven anging – Linden mußte sich von der nackten Freude abwenden, die auf der Miene des jungen Mannes deutlich zu sehen war, als er eine Hand auf den Hals des Hengstes legte. Er wollte sich in diesem vertraulichen Augenblick nicht einmischen.
    Das nächste, was er sah, war Lleld, die im Regen tanzte. Ihr rotes Haar klebte naß am Kopf, und der Umhang flatterte wie die Flügel eines betrunkenen Vogels.
    »Wunderbar!« rief sie. Sie packte Jekkanadars Hände und begann mit ihnen im Kreis herumzutanzen. »Wir haben unsere Truppe! Wir haben unsere Truppe!«
    Ein paar Tage später, an einem Tag, als die Sonne stark genug war, um selbst Tarens Knochen zu wärmen, brachte ihn Linden zur Bergwiese, damit er sich ein Pferd aussuchte.
    »Seit Ihr sicher, daß Ihr es nicht einmal versuchen möchtet?« fragte Linden. »Ja, Drachenlord«, erklärte der Mann mit bescheidenem Lächeln. »Ein gewöhnliches Pferd ist genug für einen ehemaligen Sklaven wie mich.«
    »Das war wirklich nicht Euer Fehler«, sagte Linden schärfer, als er vorgehabt hatte.
    »Wer möchte schon dem Willen der Götter widersprechen?« erwiderte Taren sanft, und seine Freundlichkeit war in sich eine Art Tadel. »Ich nicht. Ich bin zufrieden damit, Herr, wenn Ihr mir ein kräftiges, vernünftiges Tier auswählt.«
    Reuevoll erklärte Linden: »Shan und ich werden uns darum kümmern.«
    Also ging er davon, die Hand auf dem Hals des großen Llysanyaners, und er erzählte Shan, was er suchte. Der Hengst kannte die Pferde so gut, wie jeder Zweibeiner es nur konnte, selbst Chailen, der kaum etwas anderes sah als seine Schutzbefohlenen. Zusammen würden sie ein »richtig gutes« Pferd für Taren finden, wie es die Bewohner der Hügelregion von Yerrih ausdrücken würden.
    »Nun?« fragte Otter leise.
    Linden ging einen Schritt beiseite und zog Otter aus dem Gedränge derjenigen, die sich zur Abendmahlzeit in die große Halle aufgemacht hatten.
    »Ich habe versucht ihn zu überreden, daß er es wenigstens einmal mit einem der Llysanyaner versucht«, berichtete Linden, »aber er hat sich geweigert. Er war sogar der Ansicht, daß ein Halbblut zu gut für ihn sei. Also hat er nun ein ganz gewöhnliches Pferd. Einen kräftigen Wallach, stark und vernünftig, mit Hufen wie Eisen. Selbst Chailen hat der Wahl zugestimmt, und das hat einiges zu bedeuten.«
    Die Lachfalten um Otters Augen wurden ausgeprägter, als er grinste. »So ist es. Und hier kommt deine Geliebte und sucht nach dir; wir sollten lieber alle zum Abendessen gehen.«
    Linden nahm die Hand, die Maurynna ihm entgegenstreckte, und zog sie an sich, schlang ihr den Arm um die Taille. Mit Otter auf der anderen Seite gingen sie zu ihrem gewohnten Tisch. Ihre Nähe tröstete ihn, aber seine Gedanken waren weit, weit weg.
    Stück für Stück wurde Llelds verrückter Plan Wirklichkeit. Und Stück für Stück wurde die Gefahr größer.

20. KAPITEL
     
     
    Am Tag, an dem auch das letzte Mitglied der Truppe ein Pferd gefunden hatte, stieg Lleld die Treppe zur Bibliothek hinauf, um noch weiter in Gräfin Ardelis’ Buch zu lesen, als ein sanftes »Zupfen« an ihrem Geist sie innehalten ließ. Die Hand noch am Geländer, fragte sie: Wer …?
    ’Ich bin es, Morien, kleine Verwandte, ich muß dir von einer neuen Vision berichten. Willst du mich anhören?
    Lleld hielt den Atem an. Selbstverständlich, Herr!
    *Ich glaube nicht, daß es dir gefallen wird, und Jessia wird noch mehr daran auszusetzen haben. Es ist alles sehr unklar; etwas blockiert meine Vision.*
    Oje; das klang nicht sehr ermutigend. Lleld sagte: Und was habt Ihr gesehen, Herr?
    Sie lauschte, und während sie lauschte, wurde sie immer hoffnungsloser. Morien hatte recht gehabt. Es gefiel ihr überhaupt nicht. Die Herrin würde vermutlich ihren Entschluß, sie gehenzulassen, wieder zurücknehmen. Und Linden …
    Daran würde sie später denken. Als Morien fertig war, fragte Lleld: Habt Ihr der Herrin schon davon erzählt?
    Langes Schweigen, dann ein verlegenes *Nein*.
    Lleld wartete.
    *Sie ist bereits sehr böse auf mich*, sagte Morien.
    Lleld gestattete sich eine Grimasse, weil Morien sie nicht sehen konnte. Das hieß ja wohl, daß er ihm die

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