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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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erwarten, diese Aufgabe zu Ende zu bringen und nach Hause zurückzukehren.« Er wandte sich ihr zu. »Bedeutet das, daß du dich jetzt verwandeln kannst?«
    Maurynna legte die Hand auf den Mund. »Ich weiß es nicht. Ich könnte es versuchen – nein! Das geht nicht!«
    »Warum – oh. Du hast recht. Diese Priestermagier sollen verflucht sein, sie würden dich wahrscheinlich spüren. Zur Hölle – das hätte es erheblich einfacher gemacht, Weideland und Wasser zu finden, wenn wir erst auf diesem Ödland dort sind.« Er fluchte laut und heftig.
    »Mach so weiter und ich bekomme Hoffnung, daß du doch noch ein Seemann wirst«, sagte Maurynna lachend. »Komm, hilf mir, diese Spuren zu verwischen. Ich möchte nicht, daß die falschen Leute sie sehen.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Als sie fertig waren, sagte Raven: »Ich wollte dir nur sagen, daß ich bereit zum Aufbruch bin.«
    Erst als sie schon ein ganzes Stück des Weges zurückgelegt hatten, fiel Maurynna auf, daß sie vollkommen vergessen hatte zu baden.
    Die Sonne war schon weit nach Westen gewandert, die Schatten der Zelte lang geworden.
    Zumindest, dachte Linden, durften sie sich in dem zharmatianischen Lager umsehen, während sie auf diesen Yemal warteten, der laut Dzeduin anderswo Überfälle auf Jehangli durchführte. Wenn sie im Zelt hätten bleiben müssen, hätte er inzwischen den Verstand verloren. Es war erstaunlich, wieviel Freiheit man ihnen ließ; nur Yesuin mußte im Zelt bleiben.
    Sie durften sich allerdings nicht den Herden nähern, wo die Llysanyaner frei unter den Pferden des Stammes umherliefen und jedem Versuch der Zharmatianer, sie anzufangen, entgingen. Daß man sie von ihren Reittieren fernhielt, beunruhigte ihn nicht; er würde den Llysanyanern nur zurufen müssen, wo er sie treffen wollte, und sie würden alles, was ihnen im Weg stand, umrennen.
    Das Problem bestand darin, lange genug außer Schußweite der Bogenschützen zu bleiben, bis die Llysanyaner ihre höchste Geschwindigkeit entfaltet hatten und ihr Entkommen sicher war. Wann immer einer von ihnen das seltsame runde Zelt verließ, das man ihnen überlassen hatte, folgte man ihnen auf dem Weg durch das Lager. Eine einzige Bewegung, die nach Flucht aussah, und die Warnschreie würden sich überall ausbreiten.
    Verflucht. Wenn nur einer von uns lange genug auf eine offene Fläche gehen könnte, um sich zu verwandeln, würde ich sagen, zur Hölle mit den Priestermagiern! Das würde die Zharmatianer zu Tode erschrecken und den anderen Gelegenheit zur Flucht geben.
    Ein wunderbarer Plan und keine Chance, ihn auszuführen.
    Mürrisch ging er zur Mitte des Lagers und fand dort Lleld und Jekkanadar, die Otter zusahen, wie er seine Harfe stimmte. Ein paar feste Stöcke mit getrocknetem Gras, das in ihre gespaltenen Enden geklemmt war, lagen zu ihren Füßen.
    »Was ist denn?« wollte er wissen.
    »Wir sind doch angeblich Gaukler, oder?« sagte Lleld leise, als Otter ein Lied anstimmte.
    Linden nickte und beobachtete, daß ein paar Zharmatianer neugierig näher kamen. Sie ließen sich in Otters Nähe nieder und lauschten der unbekannten Musik. Immer mehr drängten sich heran.
    »Also werden wir eine Vorstellung geben, und vielleicht glauben sie ja, sie hätten einen Fehler gemacht, und lassen uns gehen. Diese Leute sind im Krieg; was soll ihnen eine Gauklertruppe nützen?«
    Mhm, dachte Linden. Nicht sehr wahrscheinlich, aber es war den Versuch wert.
    Otter spielte längere Zeit. Als er fertig war, bückte sich Lleld und hob vier der Stöcke auf. Sie warf zwei von ihnen Jekkanadar zu. Sie gingen zu einem offeneren Bereich, und nachdem sie die festen Enden der Stöcke in den Boden gerammt hatten, entzündeten sie das trockene Gras mit Hilfe von Feuerstein und Stahl aus ihren Gürtelbeuteln. Als die Fackeln brannten, nahmen sie sie vom Boden und warfen sie in die Luft.
    »Zünde die anderen an, Linden«, rief Lleld, als sie und Jekkanadar sich zum Entzücken der Zharmatianer die Fackeln zuwarfen, »und wirf sie uns auf mein Zeichen zu.«
    Linden tat, um was sie ihn gebeten hatte, und als ihr scharfes »Jetzt!« in seinem Geist tönte, warf er die neuen Fackeln herein, zunächst zu Lleld, dann zu Jekkanadar, und sah zu, wie die brennenden Stöcke dem eleganten Tanz hinzugefügt wurden. Die Zharmatianer schlugen sich auf die Oberschenkel und stießen Begeisterungsschreie aus.
    »Ich wäre mehr beeindruckt«, meinte eine trockene Stimme auf Jehangli hinter Linden, »wenn ich nicht wüßte,

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