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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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irgendetwas sagen sollen?“
    Das saß.
    Ich kratzte mich am Kinn.
    Sirluîn musterte mich und nickte.
    „Ja, da gehen dir die Worte aus, Anjûl, Träger des Sirtâsh. Sollen wir dich auch Ilglysh nennen – den, der zuerst log?“
    „Was tut es denn zur Sache …“, begann ich, aber Sirluîn schnitt mir das Wort ab.
    „Für einen Mann, der anderen recht häufig vorwirft, zu lügen, hast du selbst ein merkwürdiges Verhältnis zur Wahrheit. Ich sage dir etwas, Mann, der sich Anjûl nennt: Wir haben allen Grund, in dir einen Feind zu sehen. Wir haben allen Grund, dir zu misstrauen. Du kamst her, ohne zu sagen, wer du wirklich bist. Du bemühtest dich, jeden Drachenjäger und Helden im weiten Umkreis zu deinem Freund zu machen. Du gabst vor, in die Drachenhöhle eindringen zu wollen, legtest den Plan aber so an, dass der Versuch scheitern musste. Zwei Jahre lang war nichts mehr von dir zu sehen und plötzlich trittst du uns als Gesandter der Drachen gegenüber. – Was erwartest du? Dass dir jeder freigiebig sein Herz ausschüttet?“
    Nun fühlte ich mich aber wirklich unverstanden. Und der Satz mit dem Plan, der scheitern musste, schmerzte.
    „Und doch waren wir Freunde? Oder nicht? Du hast mir Nigîlis beigebracht …“
    Sirluîn lehnte sich zurück und betrachtete mich.
    „Ich fürchte, ich mag dich. Trotz deiner Abkunft und deiner Lügenzunge.“
    „Für meine Abkunft kann ich nichts. Und genau deshalb habe ich irgendwann einen anderen Namen angenommen …“
    „Genau genommen nicht einmal das, nicht wahr? Ist Anjûl nicht der zweite Name deines Großvaters mütterlicherseits? Hat man ihn dir nicht als Drittnamen an die Wiegenschnur gehängt?“
    Ich nahm einen zu großen Schluck Wein, bekam ihn in die falsche Kehle und hustete minutenlang.
    Danach tat mir das Brustbein weh.
    „Und nun?“, fragte ich, als mir meine Stimme wieder gehorchte.
    „Nun will ich die Wahrheit wissen! Stehst du tatsächlich unter der Wirkung des Sirtâsh? Bist du tatsächlich mein Freund? Was wirst du tun, wenn du weißt, wer Nyredd umbrachte und wo sich die Phiole der Unterwerfung befindet?“
    In der Rolle dessen, der vernommen wird, fühlte ich mich gar nicht wohl. Nach einem vorsichtigen Schluck aus meinem Becher sagte ich: „Was soll ich schon tun? Ich werde selbstverständlich an Niflingyr berichten, denn dazu zwingt mich der Sirtâsh, unter dessen Wirkung ich leider tatsächlich stehe. Und ich bin wirklich und wahrhaftig dein Freund, auch wenn ich noch immer derjenige bin, der nichts über dich weiß, während du alles über mich zu wissen scheinst und dir noch mehr zusammengereimt hast, was nicht stimmt.“
    Sirluîn drapierte das zarte Tuch über seinem Haar neu und betrachtete mich dabei. Gerade eben sah er aus, als sei er einer Geschichte aus alter Zeit entstiegen. Seine grünen Augen lagen wie zwei unberührbare Zwillingsteiche in einer Landschaft, die ein unbarmherziger Krieg verwüstet hat. Ausdrucksvolle Augen, die doch so gar nichts preisgaben.
    Ganz ähnlich wie bei Virtûsh.
    „War Virtûsh dein Neffe? Oder dein Vetter“, fragte ich.
    Sirluîn machte eine Kopfbewegung, die alles bedeuten mochte, also fuhr ich fort: „Ich habe darüber nachgedacht, weshalb die nigilischen Elfen einen Bastard schicken sollten, wenn es um etwas Bedeutsames geht. Dafür gäbe es einen einleuchtenden Grund: Es gibt keine reinblütigen nigilischen Elfen mehr. Außer dir. Und soll ich dir sagen, wo Nigilia liegt?“
    Sirluîn zuckte die Achseln, doch wirkte er ein klein wenig beunruhigt.
    Triumphierend begann ich: „Es liegt im …“
    Die schöne, flaschengrüne Fensterscheibe neben mir barst und ich riss die Arme hoch, um mein Gesicht zu schützen. Jemand setzte über mich hinweg und attackierte Sirluîn.
    Rolan.
    Na, wenn er sich da mal nicht übernahm.
    Ich saß längst nicht mehr auf der Bank und empfing Orelût, der sich hinter Rolan durchs Fenster ziehen wollte, mit einem Faustschlag auf die Nase. Das knackte ganz ordentlich und der Zauberer rutschte unter den Tisch, wo er allerdings gleich die Hände um meine Stiefelschäfte krallte. Ich trat mit Genuss aus. Dann hätte mich eine Axt beinahe einen Kopf kürzer gemacht.
    Natürlich. Gomdelin hatte sich unserem kleinen, zwanglosen Beisammensein angeschlossen. Ich bekam ihn am Bart zu fassen und riss ihn um. Da Orelût immer noch an meinen Knöcheln zog, lagen wir im nächsten Augenblick alle drei unter dem Tisch, während über uns Weinbecher und Kruken herumflogen.
    Ich

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