Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenreiter

Titel: Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
Vom Netzwerk:
Kiesbart und versuchte in Burr-burr-tschans pelzigen Fuß zu beißen. Aber der Kobold kicherte nur.
    »Da muss er erst mal seinen Panzer hier raufschleppen«, sagte er und warf sich den Zwerg wie einen Sack über die Schulter.
    »Und wo der verborgene Eingang ist, weiß dein schlauer Herr auch noch nicht«, sagte Schwefelfell.
    »Er wird es rausfinden!«, brüllte der Steinzwerg und trat um sich. »Er zerquetscht euch alle wie Kakerlaken. Er ...«
    Burr-burr-tschan stopfte ihm seinen Bart in den Mund. Dann verschwand er mit dem Gefangenen in dem Gang, durch den er gekommen war.
    »Komm, Winzling!«, sagte Schwefelfell und nahm Fliegenbein auf den Arm. »Sonst holen dich wirklich noch die Raben.«
    Lola trat das Feuer aus, drückte Schwefelfell den winzigen Topf mit Suppe in die Hand und packte den Rest ihrer Sachen ins Flugzeug.
    »Du kannst auch mit mir fliegen, Hummelkuss!«, rief sie, kletterte ins Cockpit und ließ den Motor an.
    »Nein, danke«, antwortete Fliegenbein und klammerte sich an Schwefelfells Arm. »Ein Flug mit dir reicht mir, glaube ich, fürs ganze Leben.«
    »Wie du willst!« Die Ratte klappte das Cockpit zu und flog schnurrend über ihre Köpfe in den Gang hinein.
    Schwefelfell warf noch einen letzten besorgten Blick auf die kreisenden Raben. Dann lief auch sie in den Gang hinein, schob von innen den Stein vor das Tor und nichts war mehr zu sehen vom Gang der Dubidai.

    DER PLAN
     
     
    Burr-burr-tschan brachte den gefesselten Kiesbart in eine kleine Höhle, weit hinter der Haupthöhle der Drachen. Von dort konnten selbst Zwergenohren nicht belauschen, was sie in der Drachenhöhle gegen seinen Meister planten. Kiesbart spuckte seinen Bart aus und schimpfte lauthals hinter dem Kobold her, als er ihn allein ließ. Aber Burr-burr-tschan kicherte nur.
    Als er zurück in die große Höhle kam, saßen die anderen im Kreis zusammen, schweigend, mit ziemlich ratlosen Gesichtern. Burr-burr-tschan hockte sich neben Schwefelfell.
    »Na?«, flüsterte er ihr zu. »Viel ist euch wohl noch nicht eingefallen, was?«
    Schwefelfell schüttelte den Kopf.
    »Unten im Tal können wir ihn nicht angreifen«, sagte Lola Grauschwanz. »Da kann er jederzeit im See verschwinden.«
    »Vielleicht auf den Berghängen?«, schlug Fliegenbein vor. »Da behindert ihn sein Panzer.«
    Aber Lung schüttelte den Kopf. »Der Anflug ist zu schwierig«, sagte er. »Wir könnten abstürzen zwischen den Felsen.«
    Schwefelfell seufzte.
    »Dann müssen wir ihn fortlocken!«, rief Burr-burr-tschan. »In ein Tal, in dem es kein Wasser gibt!«
    »Ich weiß nicht!«, murmelte Ben.
    Sie redeten und redeten.
    Wie sollten sie ihn angreifen? Drachenfeuer half nichts gegen Nesselbrands Panzer, das wussten sie nur zu genau. Schwefelfell schlug vor, ihn erst auf die Berge zu locken und dann hinunterzustoßen, aber Lung schüttelte nur den Kopf. Nesselbrand war viel zu groß und schwer. Nicht einmal er und Maja zusammen würden das schaffen. Lola machte den todesmutigen Vorschlag, in seinen Rachen zu fliegen und ihn von innen zu zerstören. Aber die anderen lehnten ab und Fliegenbein erklärte ihr, dass Nesselbrand sein Herz in einem gepanzerten Kasten trug. So wurde ein Vorschlag nach dem anderen vorgebracht und abgelehnt, bis ratloses Schweigen herrschte.
    Nachdenklich griff Ben in den Beutel, der um seinen Hals hing, und zog Nesselbrands goldene Schuppe heraus. Kühl und glänzend lag sie in seiner Hand.
    »Was hast du da?«, fragte Burr-burr-tschan und blickte neugierig hinüber.
    »Das ist eine Schuppe von Nesselbrand«, antwortete Ben und strich mit den Fingern über das kalte Metall. »Der Professor hat sie gefunden, Professor Wiesengrund. Er hat auch eine.« Ben schüttelte den Kopf. »Ich hab mit meinem Taschenmesser dran rumgeritzt, mit Steinen draufgehauen. Sogar ins Feuer hab ich sie schon geworfen. Aber nichts ist passiert. Sie kriegt nicht mal einen Kratzer.« Er seufzte und legte die Schuppe auf seine flache Hand. »Mit diesen Dingern ist Nesselbrand von Kopf bis Fuß gepanzert. Wie sollen wir da durchkommen? Er wird uns auslachen.«
    Lola Grauschwanz sprang aus ihrem Flugzeug und kletterte auf Bens Knie. Fliegenbein hockte auf dem anderen. »Habt ihr es mit Drachenfeuer probiert?«, fragte sie.
    Ben nickte. »Lung und Maja haben auf die Schuppe gespien, als ihr weg wart. Nichts. Gar nichts ist passiert. Sie wird nicht mal warm.«
    »Natürlich nicht«, sagte Fliegenbein und rieb sich die Nasenspitze. »Nesselbrand wurde dafür

Weitere Kostenlose Bücher