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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einen Kredit von zehn Jahren bei der Revisionsabteilung anzusammeln; und ich bin ein Meister der Kunst. Er hat sein Konto bis zum Geht-nicht-mehr belastet – da ist nichts mehr zu machen.«
    »Woher wißt Ihr das?« fragte Jim.
    »Nun, mein guter Assistent«, sagte Carolinus. »Ist das nicht offensichtlich? Er konnte Eure Jungfrau – ich nehme doch an, daß sie Jungfrau ist?«
    »Ja, nun…«
    »Gut, gut, bezeichnen wir sie der Form halber als Jungfrau. Sowieso eine akademische Frage«, fauchte Carolinus. »Worauf ich hinauswill, er konnte sie vollständig, mit Körper und allem, hierherschicken, aber dann hatte er nur noch soviel Kredit bei der Revisionsabteilung, um Euren Geist zu transportieren; Euren Körper mußte er zurücklassen. Resultat: Ihr seid eine Disharmonie im Hier und Jetzt – und so etwas lieben die Dunklen Mächte. Resultat: wir haben eine nette, kitzlige Situation – jetzt, wo ich ein wenig tiefer sehe –, die jeden Augenblick die Dinge hier zum Schlechteren wenden kann. Hah! Wenn Ihr nur ein wenig schlauer und erfahrener gewesen wärt, hättet Ihr erkannt, daß Ihr meine Hilfe haben konntet, auch ohne mit dieser Beschwörung des Geschwürs dafür zu bezahlen. Ich hätte Euch auf jeden Fall geholfen, schon um mir selbst und uns allen hier zu helfen.«
    Jim starrte ihn verständnislos an.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er schließlich.
    »Natürlich nicht – als bloßer Assistent. In Ordnung, ich werde es erklären. Die Tatsache Eures Auftauchens hier – Eures und das Auftauchen dieser Angie – hat das Gleichgewicht zwischen Zufall und Geschichte gestört. Schwer gestört. Stellt Euch eine Wippschaukel vor, der Zufall sitzt auf einem Ende, die Geschichte auf dem anderen, sie schaukeln auf und ab – einmal ist der Zufall oben, dann ist er unten, und die Geschichte oben. Das lieben die Dunklen Mächte. Sie werfen im rechten Augenblick ihr Gewicht auf die Seite, die schon auf dem Wege nach unten ist, und der Zufall oder die Geschichte bleiben für immer oben. Im einen Fall bekommen wir das Chaos. Im anderen Fall wird alles vorhersagbar, und das ist das Ende der Romantik, der Kunst und Magie und aller anderen interessanten Dinge. Hah!«
    »Aber …« Jim glaubte, in einem Meer von Worten zu ertrinken, »wenn das so ist, was können wir dagegen tun?«
    »Tun? – Nach oben schieben, wenn die Dunklen Mächte nach unten drücken. Nach unten drücken, wenn die Dunklen Mächte nach oben schieben! Ein vorübergehendes Gleichgewicht schaffen, und dann mit dem Kopf voraus auf sie losgehen. Wenn wir dann diese Entscheidungsschlacht gewinnen, können wir Eure Lage in Ordnung bringen und wieder zu einem dauerhaften Gleichgewicht kommen. Aber zuerst wird es Schwierigkeiten geben.«
    »Aber, seht doch …«, wollte Jim beginnen.
    Er wollte protestieren, daß Carolinus die Lage viel komplizierter zu machen schien, als es notwendig war. Aber er bekam keine Gelegenheit, seinen Satz zu beenden. Im gleichen Augenblick erschütterte draußen ein lauter Schlag das Haus in seinen Grundfesten; und eine Drachenstimme donnerte.
    »Gorbash!«
    »Ich wußte es«, sagte Carolinus. »Es hat schon angefangen.«

5
     
    E R GING ZUR T ÜR VORAN , riß sie auf und schritt hinaus. Jim folgte ihm. Auf dem Weg, ein paar Meter vor der Tür, saß Smrgol.
    »Seid gegrüßt, Zauberer!« dröhnte der alte Drache und nickte kurz mit dem Kopf. »Vielleicht erinnert Ihr Euch an mich. Heiße Smrgol. Erinnert Euch an die Sache mit dem Unhold von Gormely Keep? Ich sehe, mein Großneffe ist gut bei Euch angekommen.«
    »Ah, Smrgol, ich erinnere mich«, sagte Carolinus. »Du hast da gute Arbeit geleistet.«
    »Er hatte die Angewohnheit, nach einem Schwung seine Keule fallen zu lassen«, erklärte Smrgol. »Es fiel mir mittendrin, etwa in der vierten Stunde des Kampfes, auf. Er war dabei gerade eine Sekunde lang ganz ohne Deckung. Als er das nächste Mal den Versuch machte, ging ich durch seine Deckung und riß ihm den Bizeps seines rechten Armes auf. Danach ging es nur noch darum, ihn fertigzumachen.«
    »Ich erinnere mich. Vor dreiundachtzig Jahren. Das ist also dein Großneffe?«
    »Ich weiß«, sagte Smrgol. »Nicht gerade der Klügste und so weiter – aber mein eigen Fleisch und Blut, wißt Ihr. Wie seid Ihr mit ihm zurechtgekommen, Zauberer?«
    »Ganz gut«, sagte Carolinus trocken. »Ich wage sogar zu versprechen, daß dein Großneffe hier niemals mehr derselbe sein wird.«
    »Das hoffe ich«, sagte Smrgol mit aufleuchtendem

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