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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gerochen«, entgegnete Snorrl. »Ich habe ihn gesehen und gehört, als er auf uns gewartet hat und dann weggerannt ist, um unser Nahen zu melden. Ihr hättet ihn ebenfalls gehört und gesehen, wenn Ihr vom Herumlaufen auf zwei Beinen nicht halb blind und halb taub geworden wärt.«
    Darauf gab es keine passende Erwiderung, da Snorrl -wie auch viele Menschen - stets von sich auf andere schloß. Jim hielt es daher für ratsam zu schweigen.
    »Es ist jetzt nicht mehr weit«, sagte Snorrl.
    Jim blickte zur Sonne hoch, die noch nicht ganz im Zenit stand. Irgendwie sehnte er sich nach der zuverlässigen Armbanduhr, die er vierzehn Jahre lang getragen und die er in der Welt des zwanzigsten Jahrhunderts -von der ihn nun Lichtjahre und wahrscheinlich auch ganze Universen trennten - zurückgelassen hatte.
    Sollte er jemals eine höhere Einstufung als Magier erlangen, würde er sich mit dem Problem der Alternativwelten beschäftigen. Carolinus wußte um die Existenz von Paralleluniversen, und dazu gehörten auch unterschiedliche Zukunftsversionen seiner eigenen Welt. Allerdings war Carolinus einer der drei Topmagier dieser Welt. Bis dahin war es ein weiter Weg für einen Magier der vierten Kategorie, wie Jim einer war.
    Daher verdrängte Jim den Gedanken an die Uhr. Sie waren recht früh dran, doch das ließ sich nun einmal nicht ändern, zumal man sie bereits gesichtet hatte. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als weiterzureiten, auf die Felsleiste zu klettern und mit der Verteilung des Goldes zu beginnen. Sie konnten nur hoffen, daß die Kleinen Leute und die Grenzer rechtzeitig Stellung bezogen, bevor das Gold verteilt war oder Jims Vorrat an magischer Energie zur Neige ging.
    In beiden Fällen war nicht auszuschließen, daß es zu einem Tumult unter den Hohlmenschen kam, in dessen Verlauf er, Brian und Dafydd - und wahrscheinlich auch Snorrl, obwohl er fest davon überzeugt war, daß er sie unbeschadet durch die Hohlmenschen bringen werde - überwältigt und getötet werden könnten.
    Und so ritten sie weiter. Es dauerte nicht mehr lange, und der Wald wurde lichter. Sie hatten die Lichtung erreicht.
    Die Hohlmenschen waren bereits in erklecklicher Anzahl versammelt. Jim sank der Mut, als er sah, wie viele es waren. Ardac hatte recht gehabt, als er ihre Zahl auf über zweitausend geschätzt hatte, denn sie standen fast bis zum Rand der Lichtung, von der er zunächst gemeint hatte, sie böte mehr als genug Platz. Ein Glück, daß er nicht die von den Örtlichkeiten her günstigere Stelle ausgewählt hatte, die Snorrl ihm gezeigt hatte. Diese Lichtung wäre zwar ideal gewesen, doch mit Sicherheit zu klein.
    Anscheinend hatten die Hohlmenschen Jim bereits erwartet - nicht jedoch Snorrl. Die weit außen stehenden untoten Krieger trugen lediglich normale Kleidung, teils vollständig, teils unvollständig, während die unsichtbaren Gestalten im Umkreis der Felsleiste gepanzert waren. Hier waren die Hohlmenschen zwanzig bis dreißig Reihen tief vollständig gepanzert. Einige wenige saßen auf unsichtbaren Pferden. Die meisten waren zu Fuß. Doch alle hatten nur Augen für Snorrl.
    Snorrl rückte mit Jim und seinen beiden Gefährten vor. Die am Rand Stehenden wichen zurück und die Menge teilte sich vor ihnen; beinahe so, als habe man einen Keil hineingetrieben, um eine Lücke zu schaffen, die bis zum Fuß der Felswand reichte.
    Niemand schien sich dem Wolf weiter als bis auf drei oder vier Schritt nähern zu wollen, und Snorrl hatte seine Freude daran. Er stolzierte vor Jim, Brian und Dafydd her und ließ den Blick rechts und links über die zurückweichenden Hohlmenschen schweifen, als prägte er sich jeden einzelnen von ihnen ein.
    In gewisser Hinsicht tat er das tatsächlich, allerdings eher mit dem Geruchssinn als mit den Augen. Und so rückten er, Jim, Brian und Dafydd durch die breite Gasse vor, bis sich schließlich auch die Reihen der vollständig gepanzerten Hohlmenschen vor ihnen teilten. Es herrschte tiefe Stille, als sie an der Stelle, wo das Gesims fast bis auf den Boden reichte, die Felsleiste erklommen.
    Die Pferde scheuten leicht und rutschten auf dem nackten Fels aus, ließen sich jedoch ohne größere Gegenwehr auf die Felsleiste lenken.
    Die drei Männer saßen ab. Am anderen Ende der Leiste hatten fünf Hohlmenschen Stellung bezogen, deren vollständige Rüstungen in ausgezeichnetem Zustand waren, genau wie die, welche Eshan getragen hatte. Einer von ihnen war zweifellos Eshan. Die Visiere hatten sie

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