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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Söhne könnten den aus Balladen und Geschichten bekannten drei Helden durch eine Frage oder eine Bemerkung zu verstehen geben, daß sie von ihnen erwarteten, sie würden bleiben und ihnen helfen. Wenn Brian davon Wind bekommen hatte, dann steckte Jim in einer Zwickmühle. Brian - und auch Dafydd, trotz seines scheinbaren Sanftmuts - liebten den Kampf beinahe so sehr wie gutes Essen. Nicht nur das, Brians Ehrgefühl würde es niemals zulassen, daß er die de Mers in einer solchen Lage im Stich ließ, und wenn Jim dies täte, würde er keinerlei Verständnis dafür aufbringen - auch wenn sie noch so gute Freunde waren.
    Andererseits konnte Jim sich sehr gut vorstellen, wie Angie reagieren würde, wenn er nicht rechtzeitig zurückkehrte. Besonders dann, wenn sie erfuhr, was hier los war.
    Seltsamerweise hatte sein Verstand erst jetzt, wo es stockfinster geworden war, richtig zu arbeiten begonnen.
    In Frankreich hatte er einmal im Traum mit Carolinus Verbindung aufgenommen. Damals hatte Carolinus ihn gewarnt, daß Malvinne ebenfalls träume und daß dies eine riskante Methode der Kontaktaufnahme sei, da Malvinne ihre Unterhaltung mitverfolgen könne.
    Damals hatte er im Traum auch nachträglich miterlebt, wie Carolinus Aragh mit dem Hinweis, Jim müsse gegen einen Magier kämpfen, der alle Vorteile auf seiner Seite habe, dazu überredet hatte, Jim nach Frankreich zu folgen.
    Jetzt hingegen vermochte Jim keinen Grund zu erkennen, weshalb es gefährlich sein sollte, mit Carolinus zu sprechen. Vermutlich konnte sie jeder andere Magier von Carolinus oder auch einem etwas tieferen Rang belauschen, und wahrscheinlich galt das auch für die Dunklen Mächte. Trotzdem war es wichtig, mit ihm Verbindung aufzunehmen. Jim schloß die Augen und versuchte einzuschlafen, während er sich gleichzeitig vornahm, von Carolinus zu träumen.
    Der Schlaf kam schneller als erwartet. Im Traum näherte Jim sich Carolinus kleinem Haus.
    Anders als beim ersten Mal war es diesmal allerdings nicht Tag. Es war Nacht. Erst jetzt fiel Jim ein, daß es dort wahrscheinlich gleich spät war wie in der Burg de Mer. Kein Licht und kein Laut drang aus Carolinus Haus.
    An der Tür zögerte Jim. Jemanden aufzuwecken war nicht unbedingt seine Art. Andererseits würde es tagsüber schwierig sein, eine Gelegenheit zu finden, von Carolinus zu träumen, falls es ihm überhaupt möglich war. Des weiteren lag ihm eine Frage von einiger Dringlichkeit auf dem Herzen, und Carolinus hatte diese Frage vergangenes Jahr zudem selbst aufgeworfen. Jim überwand seine Bedenken und klopfte leise an die Tür.
    Niemand antwortete ihm.
    Er wartete. Der kleine Teich mit der Fontäne, das Gras, die Blumen rund ums Haus, dies alles sah er im Schein des Mondes, der über dem Waldrand stand, so deutlich, als wäre es Tag gewesen, bloß ohne Farben und wie auf einem fotografischen Negativ. Nachdem er eine ganze Weile gewartet hatte, wurde Jim ärgerlich.
    Er klopfte erneut, diesmal fester.
    Abermals geschah lange Zeit nichts. Dann hörte er, wie sich im Haus etwas regte. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, und Carolinus, angetan mit einen Schlafhaube und einem langen weißen Nachthemd, schaute zu ihm heraus.
    »Natürlich!« fauchte Carolinus. »Wer sonst sollte das schon sein? Jeder andere würde aus Rücksichtnahme davon Abstand nehmen, mich mitten in der Nacht zu wecken!«
    »Ich glaube«, sagte Jim, eingedenk der Tatsache, daß sie unmittelbar nach Sonnenuntergang gespeist hatten, »es ist höchstens erst zehn.«
    »Mitten in der Nacht, habe ich gesagt, und mitten in der Nacht habe ich auch gemeint!«
    Carolinus steckte sich ein Ende seines Schnurrbarts in den Mund und kaute darauf herum - stets ein sicheres Zeichen dafür, daß er in höchstem Maße aufgebracht war. Dann nahm der das Schnurrbartende wieder aus dem Mund, spuckte ein paar Haare aus und trat beiseite.
    »Da Ihr schon einmal da seid«, sagte er unwirsch, »könnt Ihr ebensogut hereinkommen.«

5
     
    Jim trat ins Haus, woraufhin der Magier die Tür hinter ihm schloß. Sie standen in dem kleinen Raum, der Carolinus für alle möglichen Zwecke diente.
    »Nun?« fragte Carolinus aufgebracht.
    Auch Jim fühlte Ärger in sich aufwallen. Schließlich hatte er ein berechtigtes Anliegen, und Carolinus Grobheit ging ihm gegen den Strich.
    »Wenigstens seid Ihr nicht als Drache erschienen«, murmelte Carolinus, »und zertrampelt mir nicht das ganze Mobiliar.«
    Da Jim bei den Gelegenheiten, da er Carolinus in

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