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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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der keinen Anlaß sah, Carolinus darauf hinzuweisen, daß derlei Pläne zur Errichtung einer zweiten Front für die Historiker seiner Welt eine historische Tatsache waren, »und die Hohlmenschen sind offenbar im Begriff, dadurch, daß sie die Gegend unsicher machen, zu einer ernsthaften Gefahr zu werden. Es könnte durchaus sein, daß Schottland die Gelegenheit zu einem Angriff nutzt, aber sicher ist es nicht.«
    »Was das betrifft, James«, meinte Carolinus, »seid Ihr mir  über.   Mit  militärischer  Strategie  kenne  ich   mich nicht aus. Außerdem weiß ich nur sehr wenig über Intrige und Politik. Aber wenn dem so ist, was gedenkt Ihr dann zu unternehmen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jim, »aber wenn mir der Zufall eine Rolle dabei zugedacht hat, dann sitze ich in der Patsche.«
    »Patsche? Patsche?« wiederholte Carolinus, wobei er Jim an den mechanischen Vogel einer Kuckucksuhr erinnerte. Diesen Eindruck behielt er jedoch wohlweislich für sich, und außerdem hatten sie wichtigere Dinge zu bereden.
    »Ja«, fuhr Jim fort, »Ihr wißt, was ich meine. Angie war sehr dagegen, daß ich die Reise zur Burg de Mer unternehme. Ihr erinnert Euch bestimmt noch daran. Ihr seid mitten in die Unterhaltung hineingeplatzt und habt mich unterstützt, weshalb ich mich schließlich durchgesetzt habe.«
    »Es freut mich«, meinte Carolinus selbstzufrieden und faltete die Hände über seinem kleinen Bäuchlein, »daß ich Euch behilflich sein konnte.«
    »Jedenfalls«, erklärte Jim, ohne auf Carolinus Bemerkung einzugehen, »besagte die Übereinkunft mit Angie, daß wir zehn Tage brauchen würden, um unser Ziel zu erreichen. Dann wollten wir eine Woche dort bleiben und binnen zehn Tagen wieder zurückreiten, so daß ich höchstens einen Monat fortgeblieben wäre. Aber wenn Ihr recht habt und mich der Zufall dort oben in Schwierigkeiten bringt, könnte es gut sein, daß ich länger als eine Woche festgehalten werde. Könntet Ihr Euch vielleicht mit Angie in Verbindung setzen und ihr erklären, daß ich ein wenig länger fort sein, aber sobald wie irgend möglich wieder zurückkehren werde?«
    »Ich bin doch nicht Euer Botenjunge!« Carolinus sträubte sich vor Empörung der Bart.
    »Ich habe Euch lediglich um einen Gefallen gebeten«, sagte Jim.
    »Einen Gefallen!« schnaubte Carolinus. Dann glättete sich sein Bart wieder etwas. »Nun, das kann man wohl so stehen lassen. Ja, das wäre wohl möglich. Ich verstehe, worum es geht... und eigentlich...«
    Sein Blick richtete sich in die Ferne, ein untrügliches Anzeichen dafür, daß er im Geiste mit anderen Dingen beschäftigt war.
    »Vielleicht sehe ich sogar klarer als Ihr. Ich war damit befaßt, mich um ein gewisses kleines Ding zu kümmern - aber das«, sagte er auf einmal unwirsch, die Hände aneinander reibend, »ist etwas ganz anderes. Vergeßt, was ich gesagt habe. Ich nehme an, Ihr seid dem Mädchen noch nicht begegnet?«
    »Mädchen?« echote Jim. »Was für ein Mädchen?«
    »Das werdet Ihr schon noch rechtzeitig erfahren, wenn Ihr ihm begegnet«, tat Carolinus die Frage ab. »Jetzt geht es darum, wie Ihr weiter verfahren sollt. Die Hohlmenschen, die schottische Invasion, dieser Silkie, mit dem Ihr befreundet seid... Ja, Ihr seid offenbar in einem geschichtlichen Moment gefangen, den sich die Dunklen Mächte zunutze machen wollen. Ihr solltet Euch auf Euer Gespür verlassen. Tut einfach, was Euch am besten erscheint.«
    »Ich soll einfach tun, was ich will?« fragte Jim.
    »Genau«, antwortete Carolinus. »Ihr müßt Euch für eine Seite entscheiden, entweder für den Zufall oder für die Geschichte. Wählt die Geschichte. Ich nehme an, Ihr wißt selbst, weshalb man sich mit dem Zufall besser nicht einlassen sollte.«
    »Ich vermute, das ist... riskanter«, meinte Jim ein wenig unsicher.
    »Es ist vernünftig!« blaffte Carolinus. »Denkt mal einen Moment darüber nach. Niemand kann auf Dauer seinem Glück trauen. Hab ich recht?«
    »Das mag schon sein«, entgegnete Jim.
    »Und das bedeutet, daß Ihr früher oder später alles verlieren werdet, wenn Ihr Euch mit dem Zufall einlaßt. Könnte es DE nn anders sein?«
    Dies ließ sich so wenig bestreiten, daß Jim lediglich nickte.
    »Nun«, meinte Carolinus brüsk, »damit wäre diese Frage geklärt. Ihr wißt, was Ihr zu tun habt. Ich muß mich wieder hinlegen - falls ich nach dieser Störung überhaupt wieder einschlafen kann. Die Tür ist hinter Euch. Macht sie auf und geht hinaus.«
    Jim drehte sich leicht

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