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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hatten. Soweit Jim beim Hantieren mit dem Bettzeug hatte erkennen können, hatte es keinen Schmutz abbekommen.
    Jim, der unterdessen Gelegenheit gehabt hatte, sich zu überlegen, welche Anweisungen er den Bediensteten geben sollte, wandte sich nun an Liseth.
    »Liseth, laßt mich Euch erklären, was hier von nöten ist, denn Ihr könnt Euch Euren Leuten besser verständlich machen. Ich möchte, daß ständig ein Mann und eine Frau wach sind. Sie dürfen unter keinen Umständen aus den Krügen oder anderen Gefäßen trinken, die Sir Brian benutzt. Das ist ganz wichtig...«
    Plötzlich kam ihm eine etwas boshafte Idee. Eigentlich konnte er sich wieder einmal zunutze machen, daß er als Magier galt.
    »... andernfalls«, fuhr er fort, »besteht die Gefahr, daß sie verschrumpeln wie an der Sonne verdorrte Kröten.«
    Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, die vier Bediensteten erbleichen zu sehen. Aufgrund der Erfahrungen, die er bislang mit ähnlichen magischen Drohungen gemacht hatte, war er sich sicher, daß die Verlockung ihrer Furcht vor der beschriebenen Strafe nicht standhalten würde.
    »Des weiteren sollen sie die Kohlenpfanne und die Korblaterne in Gang halten und den Nachttopf regelmäßig leeren. Jedesmal, wenn Sir Brian aufwacht, sollen sie ihm zu trinken geben, jedoch ausschließlich Dünnbier. Er muß viel Flüssigkeit aufnehmen, um den Blutverlust auszugleichen. Unterdessen gehen wir beide in die Küche, besorgen uns eine Kalbsleber, hacken sie in kleine Stücke und kochen eine Suppe daraus. Was meint Ihr, wäre das möglich?«
    »Gewiß, Mylord«, antwortete Liseth. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    »Achtet darauf, daß die Leute sich die Hände waschen und der Topf gründlich mit Seife geschrubbt wird.«
    »Seife?« fragte Liseth.
    »Ihr wißt nicht, was Seife ist?« meinte Jim. »Das ist eine Substanz, die häufig von Magiern verwendet wird.«
    Er dachte einen Moment nach.
    »Nun gut«, sagte er, »dann sollen sie den Topf eben solange scheuern, bis er glänzt, ihn dann bis obenhin mit Wasser füllen und das Wasser mindestens solange sieden lassen, wie man braucht, um zehn Vaterunser aufzusagen. Dann sollen sie den Topf vom Feuer nehmen, eine Weile abkühlen lassen, ausleeren und sogleich mit der Lebersuppe füllen. Laßt diese kurz aufkochen und bringt sie dann hoch; Brian sollte soviel wie möglich davon essen.«
    »Mag Brian Lebersuppe?« fragte Liseth.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Jim, »aber er muß sie irgendwie hinunterbringen und soviel Dünnbier wie möglich. Ich wiederhole, er darf keinen Wein bekommen, so sehr er auch danach verlangen mag. Könnt Ihr das den vieren hier begreiflich machen?«
    »Gewiß, Mylord«, antwortete Liseth unterwürfig. Sie wandte sich an die Bediensteten. »Sollte Sir Brian sterben, dann bedeutet das, daß ihr euch nicht ausreichend um ihn gekümmert habt und daß man euch deswegen zur Verantwortung ziehen wird. Deshalb solltet ihr die Anweisungen des Magiers genau befolgen, sonst müßt ihr hängen.«
    Sie wandte sich wieder an Jim.
    »Ich glaube, das sollte eigentlich reichen«, meinte sie strahlend. »Möchtet Ihr mich nun in den Palas begleiten, James?«
    »Gern«, erwiderte Jim, »aber sie sollen mich rufen, wenn irgend etwas Ungewöhnliches geschieht. Außerdem sollte eine der Frauen hin und wieder Brians Stirn befühlen und sich vergewissern, ob sie vielleicht wärmer ist als gewöhnlich.«
    »Habt ihr das gehört?« fragte Liseth. »Was habt Ihr als nächstes vor, Mylord?«
    »Ich möchte mir noch etwas anziehen«, antwortete Jim, die Zehen in den Stiefeln krümmend. Als er angekleidet war, trat er mit Liseth auf den Gang und begab sich mit ihr in den Palas.
    »Würdet Ihr sie wirklich hängen lassen?« fragte Jim, als sie Seite an Seite die Wendeltreppe hinunter stiegen. »Schließlich wäre es doch nicht ihre Schuld, wenn Brian stirbt - was er bestimmt nicht tun wird. Wenn überhaupt, dann wäre es meine Schuld.«
    »Ach, was für eine Frage!« Liseth blickte mit ihren sanften, dunklen Augen zu ihm auf. »Euch könnten wir wohl kaum aufhängen, Mylord. Irgend jemand aber muß bestraft werden. Und dafür gibt es schließlich die Bediensteten. Wie kann jemand wie Ihr bloß eine solche Frage stellen?«
    »Tja, nun«, meinte Jim. Er vollführte eine ausholende Geste und ließ die Frage mehr oder minder im Raum schweben. Zu seiner Erleichterung kam Liseth nicht wieder darauf zurück.
    »Ach«, sagte sie, »Grauflügel ist wieder da, wie

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