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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mit anderen Dingen beschäftigt. Er bemühte sich, eine Verbindung zwischen dem schottischen Besucher, Laidly-Würmern, Hohlmenschen und der von Herrac befürchteten zweiten Front herzustellen, eine Gefahr, die Carolinus so leichtfertig zu übersehen schien.
    Auch Magier konnten sich irren.

10
     
    »Das möchte ich wohl meinen«, sagte Lachlan, füllte trübsinnig sein Glas und trank. »Zumal es gegen England gehen soll und er der einzige Engländer unter uns ist.«
    »Abgesehen von Lord de Bois de Malencontri«, fügte Herrac hinzu. »Er ist ebenfalls Engländer.«
    Beinahe hätte Jim erklärt, er sei kein Engländer, sondern Amerikaner - jedenfalls unter gewöhnlichen Umständen. Diese Erklärung hätte allerdings zuviel Zeit in Anspruch genommen.
    »Gleichwohl«, warf Dafydd ein, »ist es schon merkwürdig, daß ein Schotte, ein Waliser und ein Northumbrier in einer solchen Angelegenheit gemeinsam beratschlagen.«
    »Halten wir uns nicht mit Nebensächlichkeiten auf!« rief Herrac. »Außerdem ist aus Northumbrien mittlerweile Northumberland geworden, und heutzutage gelten wir ebenfalls als Engländer. Zudem betrifft diese Angelegenheit nicht nur England, sondern auch Schottland und Wales. Sollten die Franzosen uns überrennen, werden wir bald feststellen, daß wir vom Regen in die Traufe kommen. Habt Ihr Euch schon einmal klargemacht, daß dann jeder Franzose mit dem Recht, ein Schwert zu tragen, sich auf Kosten der früheren Besitzer nach Land umschauen wird, um eine eigene Besitzung zu erwerben? Das wird auch Wales betreffen - auf jeden Fall aber England und womöglich sogar Schottland, wenn sie südlich der Grenze erst einmal Fuß gefaßt haben.«
    »Wohl wahr«, brummte Lachlan. »Das Gold der Franzosen mag hübsch anzusehen sein; doch kein König verschenkt Gold lediglich um der Freundschaft willen; auch nicht um einer ehrenvollen alten Allianz willen, wie sie zwischen seinem Land und Schottland besteht.«
    Er blickte Jim offen an.
    »Kurz gesagt, Sir James - so will ich Euch fortan nennen, denn das kommt mir leichter über die Lippen als dieses >Mylord< -, wir sprechen von einer von Schottland ausgehenden Invasion Englands, unterstützt mit französischem Gold, jedoch bezahlt mit schottischem Blut, das erst einmal vergossen werden muß, bevor man darauf hoffen kann, England zu erobern - was nicht heißt, daß diese Hoffnung auch begründet wäre.«
    »Dann sorgt Ihr Euch also um schottische Menschenleben?« fragte Jim. »Wie kommt es, daß ein Schotte wie Ihr ausgerechnet in diesem Moment hier erscheint und den Gegner vor einem geplanten Angriff des eigenen Volkes warnt?«
    »Weil Herrac ein Recht darauf hat. Womöglich werden wir alle den Franzosen zum Opfer fallen«, antwortete Lachlan. »Außerdem bin ich kein Freund MacDougalls, der vor allem daran beteiligt ist, Schottland in dieses Blutbad zu treiben. Nicht, daß ich etwas gegen einen aussichtsreichen Angriff auf England hätte. Dieser Plan aber hat keinerlei Aussicht auf Erfolg. So kann es nicht gehen, und so wird es nicht gehen.«
    »Und weshalb geht es so nicht?« fragte Jim, dessen Interesse auf einmal geweckt war.
    »Weil die verfluchten Franzosen sich nicht blicken lassen werden, wenn man sie braucht!« rief Lachlan aufgebracht und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Das haben sie noch nie getan, und das werden sie auch jetzt nicht tun! Die Franzosen wollen, daß die Männer der Clans für sie die Kastanien aus dem Feuer holen. Sollen die Schotten ruhig England erobern; dann werden die Franzosen lächelnd hergesegelt kommen und genügend ausgeruhte Soldaten an Land setzen, um die Schotten, die das Land für sie erobert haben, zu erschlagen oder zu vertreiben. Wie sonst sollten sie Gewinn daraus ziehen?«
    »Ihr müßt uns noch sagen«, meinte Dafydd, »weshalb Ihr so sicher seid, daß es genau so kommen wird, wie Ihr es schildert.«
    »Weil die Franzosen immer schon so waren!« antwortete Lachlan. »Sie wollen die Schotten mittels Bestechung dazu bringen, England für Frankreich zu erobern. So war es jedesmal, und diesmal wird es wieder das gleiche sein. Was würde wohl geschehen, wenn Schotten und Franzosen England irgendwo in der Mitte zwischen sich aufteilen müßten? Wenn es bis dahin aus anderen Gründen noch keinen Krieg zwischen ihnen gegeben hat, wird es spätestens dann dazu kommen. Oder meint Ihr etwa, es käme anders?«
    Es war schon eigenartig, überlegte Jim, daß Lachlan immer wieder in seinen Akzent verfiel. Manchmal redete er

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