Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
postieren, denn Ihr seid weniger auffällig als ein gepanzerter Reiter. Ihr solltet Euch hinter einem Baum verstecken, selbst wenn Ihr ein Stück weit hervorschaut, damit Ihr es nicht so weit zu den Packpferden mit dem Gold habt.«
    »Nun ja«, meinte Lachlan mit erstaunlicher Zurückhaltung.
    »Verzeiht mir, Sir James«, sagte Herrac, »aber wie ich Lachlan kenne, wäre es besser, ihn nicht so nahe am Weg zu postieren.«
    »Aye!« warf Lachlan hastig ein. »Aye, habt nur keine Angst, ich würde nicht rechtzeitig zur Stelle sein. Aber ich muß weiter oben warten.«
    »Ach«, meinte Jim verwirrt. Doch da anscheinend weder Lachlan noch Herrac weitere Erklärungen abgeben wollten, gab es wohl einen Grund, den anzusprechen im Moment unpassend gewesen wäre; deshalb fand er sich wohlweislich damit ab.
    »Also gut, Lachlan«, sagte er, »sucht Euch eine Stelle aus. Ich vertraue darauf, daß Ihr das Richtige tun werdet. Da ich mich eigentlich dicht bei Euch halten wollte, werde ich mich in diesem Fall Euch beiden, Sir Herrac und Sir Giles, anschließen, falls es Euch recht ist.«
    »Es wäre uns eine Ehre, Mylord«, erwiderte Giles rasch, ehe sein Vater antworten konnte.
    »Eine Ehre, in der Tat«, knurrte Herrac mit einem vorwurfsvollen Blick auf Giles, da dieser ihm mit der Antwort zuvorgekommen war.
    Die Kolonne rückte allmählich näher. Jim, der bei den de Mers in der Deckung der Bäume wartete, vernahm hinter sich auf einmal ein leises Geräusch. Zunächst wollte er seinen Ohren nicht trauen. Doch dann hörte er es wieder, und diesmal war ein Irrtum ausgeschlossen.
    Es war ein Schluckauf.
    Als er sich zu Herrac umsah, verzog der Grenzritter allerdings keine Miene. Nichts deutete darauf hin, daß er das Geräusch ebenfalls gehört hatte.
    Er brauchte auch gar nichts zu sagen, dachte Jim bei sich. Was er gehört hatte, war ein Schluckauf, und der Verursacher war weiter entfernt, als er zunächst gedacht hatte. Die einzige Person, die dafür in Frage kam, war Lachlan.
    Offenbar wurde Lachlan unmittelbar vor einem Kampf stets von einem Schluckauf befallen. Jim hielt es für ausgeschlossen, daß es sich dabei um ein Zeichen von Angst handelte. Lachlan war einfach nicht der Typ, der es in einem solchen Moment mit der Angst bekam. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Reaktion auf die Anspannung vor dem Kampf. Aber interessant war es doch.
    Es war sogar hochinteressant, denn als er in der Burg vom vielen Wein Schluckauf bekam, hatte Lachlan seinem Erstaunen Ausdruck verliehen und gemeint, Jim könne so früh am Nachmittag doch wohl kaum betrunken sein. Vielleicht hatte Lachlan gemeint, er habe jemanden getroffen, der an dem gleichen Gebrechen litt wie er, und Jim habe soeben eine aufwühlende Nachricht erhalten.
    Jedenfalls war kaum damit zu rechnen, daß die Reiter, die soeben das Wegstück zwischen den beiden Böschungen erreicht hatten, den Schluckauf hören würden.
    MacDougall kam immer näher. Er war ein stattlicher Mann und bot einen prachtvollen Anblick, wie er da mit kerzengeradem Rücken auf seinem wundervoll herausgeputzten und gepanzerten Pferd saß. Er ritt etwa drei Pferdelängen vor einem Stallburschen, der auf einem kleinen, zotteligen Pferd mit breiten Hufen saß und ein weitaus besseres, mit Gepäck beladenes Pferd nachführte. Etwa eine Pferdelänge hinter ihm folgten in Zweierreihen die leichtgepanzerten Krieger, acht an der Zahl. Offenbar sollten sie das Gold bewachen, das - wie Lachlan vorausgesagt hatte - in zwei mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Truhen untergebracht war, die von zwei Packpferden getragen wurden.
    Im Vertrauen darauf, daß Dafydd von sich aus den besten Moment zum Angriff auswählen würde, verzichtete Jim darauf, ein Signal zu geben. Daher kam es, daß er gleichwohl überrascht war, als auf einmal die letzten vier Männer, die hinter den Goldtruhen herritten, aus dem Sattel kippten oder sich in verkrümmter Haltung auf den Hals ihres Reittieres vorbeugten.
    Dann geschah auf einmal alles gleichzeitig.
    Hinter Jim ertönte ein wilder Schrei. Lachlan rannte splitternackt an ihm vorbei und auf die Straße, wobei er Herrac und seine Söhne, die soeben ihre Pferde in Bewegung setzten, hinter sich ließ.
    Dann waren die Pferde in Bewegung, und wie bei allen Kämpfen, an denen Jim bislang teilgenommen hatte, nahm er alles nur noch schemenhaft wahr.
    Sein Streitroß Gorp prallte gegen einen Baum, so daß er hinter die de Mers zurückfiel. Als er im nächsten Moment die Straße

Weitere Kostenlose Bücher