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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ernst. Und das bedeutete, daß er notfalls mit seinem Leben dafür eintreten würde.
    »Es schickt sich nicht für einen Bogenschützen«, brach die sanfte, aber deutlich vernehmbare Stimme Dafydds das Schweigen, das allmählich peinlich zu werden drohte, »in Gegenwart von Edelleuten das Wort zu ergreifen. Allerdings hielte ich es gleichwohl für falsch, wenn ich nicht darauf hinweisen würde, daß ich aus der Deckung der Bäume heraus und aus möglichst naher Entfernung wohl sechs bis acht Reiter aus dem Sattel schießen könnte, ohne daß einer von Euch auch nur einen Finger zu rühren brauchte.«
    Diese Äußerung rief erneutes Schweigen hervor. Jim sah ein, daß er tatsächlich das Kommando würde übernehmen müssen, wenn er vermeiden wollte, daß die ganze Unternehmung in Zwietracht endete.
    »Nun gut«, sagte er hastig. »Dann befehle ich folgendes. Lachlan, Ihr werdet wie von Euch geschildert mit dem Dolch in der Hand unter den Bäuchen zweier Pferde hindurchtauchen und auf der anderen Seite wieder hervorkommen. Allerdings möchte ich, daß Ihr keine Pferde mit Reitern angreift, sondern diejenigen, welche das Gold tragen. Wenn Ihr deren Packgurte durchschneidet und auch nur die Hälfte des Goldes auf die Straße fällt, werden unsere Gegner weniger geneigt sein zu flüchten. Und währenddessen...«
    Er wandte sich an Herrac.
    »... werdet Ihr, Sir Herrac, mit Euren Söhnen zu Pferd die Reiter angreifen, wie Ihr es wünscht. Aber wenn Christopher den Weg versperrt, seid Ihr nur zu fünft, und mit mir macht das sechs, während wir es mit mindestens sechs Gegnern zu tun haben werden. Ich bezweifle nicht, daß Ihr Euch diesen Sechsen für mindestens ebenbürtig erachtet. Gleichwohl geht es mir vor allem darum, den Sieg mit möglichst geringen Verlusten zu erringen.«
    Er hielt inne, um Atem zu schöpfen.
    »Und deshalb«, fuhr er fort, »werdet Ihr, Dafydd, im Wald Stellung beziehen und mit Euren Pfeilen so viele gegnerische Reiter wie möglich aus dem Sattel holen, bevor sich einer von uns blicken läßt. Sir Herrac, Ihr reitet in dem Moment mit Euren Söhnen los, wenn Dafydd seine Pfeile verschossen hat. Lachlan, Ihr greift im selben Moment an, im Vertrauen darauf, daß man auf die Packpferde mit dem Gold in der allgemeinen Verwirrung nicht achten wird. Habt Ihr das auch alle verstanden?«
    Er hatte mit Vorbedacht nicht gefragt, ob seine Anweisungen auch genehm wären, sondern von vornherein so getan, als hielte er dies für selbstverständlich. Dies erwies sich als kluger Schachzug. Niemand erhob Einwände. Lachlan und Sir Herrac nickten vielmehr, während Dafydd lediglich lächelte.
    »Also gut!« meinte Lachlan aufgekratzt und griff zum Weinschlauch. »Dann bleibt uns nichts weiter übrig, als auf ihr Eintreffen zu warten. Ich für meinen Teil finde, daß das Gold schon so gut wie unser ist.«
    Er schenkte allen Wein ein.
    Wie sich herausstellte, sollte Herrac mit seiner Prophezeiung recht behalten. MacDougall ließ sich erst am Vormittag des nächsten Tages blicken.
    Als erstes sahen sie aus ihrem Versteck im Wald in der Ferne etwas golden aufblitzen. Dabei handelte es sich allerdings nicht um das Gold, mit dem die Hohlmenschen bezahlt werden sollten, sondern um den Goldbesatz des Überrocks, den der Reiter an der Spitze über dem Panzer trug.
    Abgesehen von dem Wimpel, der an einem Stab am Sattel des Anführers flatterte, kündeten das blitzende Gold und das Wappen auf dem Überrock, das Lachlan sogleich als MacDougalls Wappen erkannte - vom Nahen ihrer Opfer.
    In der Deckung der Bäume warteten sie ab, bis MacDougall und seine Begleiter nur noch etwa dreißig Schritt von den beiden Bodenerhebungen entfernt waren. Dann wandte Jim sich an seine Gefährten.
    »Christopher«, sagte er zum jüngsten de Mer, »Ihr solltet mindestens ein Dutzend Schritt weiterreiten und Euch verdeckt halten. Erst in dem Moment, in dem wir angreifen, reitet Ihr zwischen den Bäumen hervor und versperrt den Weg.«
    Er wandte sich an Herrac und an Sir Giles.
    »Sir Herrac, Sir Giles«, sagte er, »Ihr solltet mit Euren Söhnen weiter unten Aufstellung nehmen, da Ihr Platz brauchen werdet, um vor dem Angriff Geschwindigkeit aufzunehmen.«
    Lachlan hatte sich bereits bis auf den Kilt entkleidet und schien entschlossen, auch diesen noch mitsamt dem Schwert und dem Schild abzulegen, um sich mit nichts weiter als dem Dolch in der Hand auf den Gegner zu stürzen.
    »Lachlan«, sagte Jim, »Ihr solltet Euch möglichst nahe am Weg

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