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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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laben.
    »Jetzt habt Ihr den Ort gesehen«, meinte Lachlan, als sie gegessen hatten und nur mehr dem Wein zusprachen. »Ein hübsches Plätzchen, nicht wahr?«
    Dem konnte Jim nur zustimmen.
    Der Weg - seine Gefährten bezeichneten ihn als Straße - war nichts weiter als ein Trampelpfad. Ein Wagen hätte ihn wohl befahren können, jedoch nur dann, wenn es sich um einen sehr schmalen Wagen handelte. Im Grunde bot der Weg lediglich zwei Reitern nebeneinander Platz.
    In beide Richtungen war das Gelände vergleichsweise eben. Von der Stelle aus, wo sie sich im Moment befanden, stieg der Boden auf einer Länge von fünfundsiebzig bis hundert Metern beiderseits des Weges jedoch an. Beide Böschungen waren dicht mit Bäumen bestanden, was für den größten Teil der Gegend galt, durch die sie bislang gekommen waren.
    Beide Böschungen waren nicht besonders steil. Im Moment lagerten sie etwa zwanzig Meter vom Weg entfernt und befanden sich höchstens anderthalb Meter höher. Der Boden war mit einem dichten Teppich von Fichtennadeln gepolstert, der das Geräusch der Hufe weitgehend verschluckte; zu Fuß würde man sich fast lautlos bewegen können.
    Sie hatten kein Feuer gemacht, weil sie ihre Anwesenheit nicht verraten wollten. Außerdem stand die Sonne mittlerweile im Zenit, und es war so warm, daß Jim sich in seinem Wams und seiner Rüstung unbehaglich fühlte. Seinen Gefährten schien die Wärme ebensowenig etwas auszumachen wie Brian und Dafydd die Kälte auf dem Weg zur Burg de Mer.
    Vom Standpunkt der Bewohner des vierzehnten Jahrhunderts aus betrachtet, war die Temperatur etwas, worauf man keinen Einfluß hatte; daher ignorierte man sie einfach, wenn man sie mittels Kleidung oder schützender Mauern nicht mildern konnte. Das Prinzip war das gleiche wie bei den Griechen des Altertums, die angeblich keine Kopfschmerzen hatten.
    »Es nähert sich noch niemand über die Straße«, sagte Herrac. »Ich glaube, es wird noch eine Weile dauern, bis sie sich blicken lassen. Ich könnte mir vorstellen, daß sie noch mehrere Stunden von uns entfernt sind. Wenn die Sonne sich nach Westen wendet und sie bis dahin noch immer nicht zu sehen sind, werden sie wahrscheinlich erst morgen auftauchen. Was meint Ihr dazu, Lachlan?«
    »Da habt Ihr wohl recht«, antwortete Lachlan. »Sie werden bei Sonnenuntergang haltmachen und das Nachtlager aufschlagen. MacDougall legt Wert auf Bequemlichkeit. Er wird darauf achten, daß ein Feuer brennt und daß Speis und Trank bereitstehen, wenn es dunkel wird.«
    »Das habe ich mir gedacht«, meinte Herrac. »Somit bleibt uns ausreichend Zeit, unser weiteres Vorgehen abzusprechen. Was befehlt Ihr, Mylord?«
    Da hatte er es wieder, dachte Jim schicksalsergeben. Er führte das Kommando, ob er wollte oder nicht. Vielleicht würden die anderen ihm Hinweise geben, ob das, was er ihnen sagte, auch durchführbar war. Jedenfalls hoffte er das. Plötzlich hatte er eine Idee.
    Eine Möglichkeit stand ihm als Anführer immerhin offen. Und zwar konnte er seine Mitstreiter auffordern, ihre Meinung kundzutun. Normalerweise hieß das, lediglich die Meinungen der Unteranführer einzuholen. Da sie aber zu wenige waren, um mehr als einen Anführer zu haben, konnte er alle auffordern, sich zu äußern.
    »Ich muß besser über die Situation Bescheid wissen, bevor ich über unser weiteres Vorgehen entscheiden kann«, sagte Jim. »Lachlan, vielleicht solltet Ihr erst einmal darlegen, was Ihr ursprünglich vorhattet.«
    »Das habe ich doch schon gesagt«, antwortete Lachlan, der neben ihm saß. Sie hatten sich im Schneidersitz auf den Kiefernnadeln niedergelassen und einen Kreis gebildet. »Sie werden in Zweierreihen angeritten kommen, mit MacDougall an der Spitze, der vielleicht ein Packpferd nachführt; dann kommen wohl etwa sechs bis acht Bewaffnete, welche die beiden Pferde mit dem Gold in der Mitte mitführen werden. Auf ein Signal hin stürzen wir uns zu Fuß auf sie...«
    Er wandte sich an Herrac.
    »Von den kleineren Scharmützeln her, die wir gemeinsam bestanden haben, werdet Ihr Euch bestimmt noch erinnern, wie ich dabei vorgehe«, sagte er. »Es kommt darauf an, sich unter die Pferde zu ducken, ihnen mit dem Dolch den Bauch aufzuschlitzen und auf der anderen Seite wieder hervorzukommen. Die Pferde bäumen sich auf, und die meisten Reiter stürzen zu Boden. Die Gestürzten lassen sich dann mühelos niedermachen. MacDougall wird kaum Gegenwehr leisten, wenn seine Männer erst einmal überwältigt sind. Einer von

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