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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Giles auf sie zugestapft kamen, und Edouard sah sie mit offenem Mund an, bevor er plötzlich erstarrte. Sein Blick war auf das Emblem des Schildes gefallen, das an Jims linker Schulter hing. Seine Matrosen hatten sich ebenfalls bei dem Geräusch ihrer Schritte umgedreht, und als sie die Überraschung ihres Kapitäns sahen, blickten sie ihn verwundert an. Sie standen ganz still da, während sie erst seinen Schild, dann ihn betrachteten, als wüßten sie nicht, ob sie verwirrt oder erschrocken sein sollten.
    Jim hatte den Mund geöffnet, um etwas zu dem Kapitän zu sagen, aber Edouard kam ihm zuvor.
    »Mylord!« rief er. »Ich wußte nicht - seid Ihr wirklich der Drachenritter?«
    »Ja«, bestätigte Jim, »aber woher kennt Ihr mich?«
    »Ich bin mehr Engländer als Franzose, Mylord«, erwiderte Edouard. »Aber selbst wenn ich nur ein Franzose wäre - die Kunde von Euren Taten hat zumindest den Teil Frankreichs, in dem ich mich gewöhnlich aufhalte, erreicht. Eure Waffen sind dort genauso bekannt wie in England. Ihr seid schon vorher auf französischem Boden gewesen, wenn ich mich nicht irre?«
    »Ich und die edlen Herren in meiner Begleitung«, sagte Jim. »Habt Ihr auch von ihnen gehört?«
    Edouard sah die Schilde von Brian und Giles an und blickte wieder zu Dafydd hinüber - der ihm jedoch keine Aufmerksamkeit schenkte, sondern sich auf den Ausblick konzentrierte, den die Schlitze ihm gewährten. Edouard wandte sich wieder zu Jim um. Auf seinem Gesicht stand ein seltsamer Ausdruck.
    »Magier«, sagte er, »es ist eine Ehre für mich, wie sie einem Menschen nur einmal im Leben widerfährt, Euch alle kennenzulernen. Vor allem aber fühle ich mich geehrt, einen Magier von Eurem Rang kennenzulernen.«
    »Ich sollte nicht mit >Magier< angeredet werden«, sagte Jim müde. Wie viele Male hatte er wohl schon versucht, das zu erklären? »Als Magier bekleide ich einen sehr niedrigen Rang. Der Ausdruck >Magier< sollte jenen vorbehalten bleiben, die den höchstmöglichen Rang erreicht haben. Ihr würdet Carolinus, meinen Meister auf dem Gebiet der Magie, als >Magier< ansprechen und recht daran tun. Und Ihr hättet auch Merlin solchermaßen ansprechen können, hättet Ihr in seiner Zeit gelebt. Nennt mich einfach Mylord, wie Ihr es bisher getan habt.«
    »Wenn das Euer Wunsch ist«, sagte Edouard. »Dennoch, es macht mir Mut, solch legendäre Ritter um mich zu haben. Es gibt mir ein wenig Hoffnung, daß wir vielleicht doch obsiegen werden.«
    »Erwartet nicht zuviel«, sagte Jim. »Wir sind schließlich nur Menschen und können nichts Unmögliches möglich machen. Mag sein, daß dieser Bloody Boots uns überwältigen wird, so wie die Bewaffneten in Frankreich es getan hätten, wenn Secoh sich nicht wieder in einen Drachen verwandelt hätte.«
    »Diese Verwandlung war es, die mich das erste Mal argwöhnen ließ, daß Ihr vielleicht mehr seid als gewöhnliche Sterbliche«, sagte Edouard. »Aber heißt das, daß Drachen sich in Menschen und dann wieder in Drachen verwandeln können wie Werwölfe? Das war mir bisher nicht bekannt.«
    »Ohne Hilfe können sie das nicht«, sagte Jim. »Und da wir das Thema nun schon einmal angeschnitten haben, möchte ich Euch erklären, daß ich Secoh, den Ihr gerade losfliegen saht, ausgesandt habe, damit er uns Hilfe von den anderen Drachen bringt. Ohne diese Hilfe weiß ich nicht, wie unsere Aussichten stehen.«
    »Es stimmt, daß ich zuerst gar keine Hoffnung hatte ...«, begann Edouard; er wurde von einem schweren Aufprall unterbrochen, der von einer Stelle unmittelbar neben ihm zu kommen schien.
    »Die da drüben haben offensichtlich einen Überfluß an Armbrustbolzen«, bemerkte Dafydd, ohne den Blick zu wenden. »Ich habe weniger als dreißig Pfeile, und ein jeder muß seinen Mann treffen, denn wenn die Pfeile erst verschossen sind, bin ich kein Bogenschütze mehr, sondern nur noch ein weiterer Mann mit einem Messer.«
    »Warum schießt Ihr denn nicht?« fragte Edouard.
    Ohne ein Wort zeigte Dafydd nach oben in die Halbdecke, die seine kleine Zelle überdachte. Das scharfe Metallende eines Pfeilschaftes ragte vielleicht anderthalb Zoll durch das Holz. Edouard fluchte leise.
    »Und das, obwohl wir die Planken doppelt gelegt haben!« sagte er. »Aus der Nähe werden die Pfeile sich durch das Holz bohren. Aber warum schießt Ihr nicht zurück, Bogenschütze?«
    »Seht Ihr nicht, daß der Bolzen uns von oben getroffen hat?« antwortete Dafydd. »Er wurde in so hohem Bogen geschossen, wie der

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