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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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tatsächlich hatte er zusammen mit Smrgol, der bereits durch einen Schlaganfall und hohes Alter halb verkrüppelt war, gegen den abtrünnigen Drachen Bryagh gekämpft und ihn getötet, da dieser sich in den Dienst der Dunklen Mächte des Verhaßten Turmes gestellt hatte.
    Zweitens hatte Secoh noch weitere Abenteuer bestanden und darüber hinaus Wort für Wort einige der Geschichten auswendig gelernt, die Smrgol ihm erzählt hatte. Zu Smrgols Lebzeiten hatten die älteren Drachen zwar immer in gespieltem Protest aufgestöhnt, wenn er eine seiner Geschichten zu erzählen begann. Aber andererseits waren sie auch immer diejenigen gewesen, die sich dann ein Faß Wein unter eins ihrer Vorderbeine geklemmt und sich die besten Plätze neben Smrgol gesichert hatten, so daß die Jüngeren an den Rand gedrängt wurden. In Secoh hatten die jungen Drachen nun ihren eigenen Geschichtenerzähler. Außerdem waren sie abenteuerlustiger als die älteren und würden sich vielleicht von Secoh in ein richtiges Abenteuer von der Art locken lassen, wie sie sie sonst nur aus Geschichten kannten.
    »Beschafft mir ein halbes Dutzend oder mehr von den eifrigen jungen Drachen, die schon viel geflogen sind, weil sie noch nicht so viel zugenommen haben.«
    »Ich schätze ...«, meinte Secoh zweifelnd. »Aber ...«
    »Ihr braucht sie gar nicht wirklich in den Kampf zu führen«, sagte Jim. »Ihr wißt doch, wie der Wanderfalke sich auf seine Beute herabstürzt? Er legt die Flügel an und läßt sich einfach wie ein Stein fallen, dann breitet er die Flügel im allerletzten Augenblick wieder aus, um sich abzufangen, kurz bevor er auf seiner am Boden liegenden Beute landet?«
    »O ja, Mylord. Das weiß jeder Drache«, sagte Secoh.
    »Nun, sagt Euren jungen Drachen, daß sie dasselbe tun sollen. Da, wo ich herkomme, nannte man so etwas Sturzkampfflug. Der einzige Unterschied ist, daß Ihr Euren jungen Drachen die Anweisung gebt, gute fünfzehn oder zwanzig Fuß über dem Mastkorb von Bloody Boots Schiff abzubremsen.«
    Secohs Miene leuchtete auf.
    »O ja«, sagte er, »das wird den jungen Drachen gefallen!«
    »In der Zwischenzeit«, fuhr Jim fort, »werden Brian, Giles und ich unser Bestes tun, jeden Armbrustschützen, den Dafydds Pfeile verschont haben, außer Gefecht zu setzen. Euren Freunden dürfte also keine Gefahr drohen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Bloody Boots endgültig vor Schreck das Herz stehenbleibt, wenn nicht nur ein Drache, sondern eine ganze Schwadron auf ihn zustürzt. Aber Ihr dürft keine Zeit verschwenden! Fliegt sofort los. Jetzt!«
    Secoh schob sich zwischen den Körpern der drei Männer hindurch, fand die Leiter und kletterte sie hoch. Einen Augenblick lang füllte sein massiger Leib den Eingang aus. Dann zwängte er sich hinaus aufs Deck, und eine Sekunde später hob er mit vernehmlichem Flügelklatschen ab. Er hielt sich knapp oberhalb des Decks und flog zwischen die Backstagen hindurch. Die drei Ritter drängten sich die Leiter hinauf und konnten gerade noch erkennen, wie er ungefähr dreißig Fuß über den Wellen davonflog.
    »Ich hoffe, er bleibt so niedrig«, sagte Jim. Dann machte er sich endgültig daran, seine Rüstung anzulegen.
    Giles und Brian hatten sich mit ihren eigenen Rüstungen ziemlich beeilt und waren schon fast fertig, wieder an Deck zu gehen. Aber zuerst halfen sie Jim, seine Rüstung und die Waffen anzulegen. Kurz darauf stapften sie alle drei die Leiter hinauf, duckten sich dann unter dem Vorschiffsaufbau und sahen dem Treiben an Deck des Vorschiffs zu.
    Dort hatten Edouard und seine drei Matrosen einen dreiseitigen, halb überdachten Schuppen von ungefähr sechseinhalb Fuß Höhe errichtet. Er bestand aus doppelt übereinandergelegten, rauhen Planken von derselben Art, wie der Schiffskapitän sie für die Pferde bereitgelegt hatte, als diese an Bord gebracht wurden. Die Planken waren nicht genagelt, sondern zusammengebunden. Das Steuerruder hatte Edouard zuvor mit einem Tau in seiner Position fixiert, so daß das Schiff von allein seinen Kurs hielt.
    In der Schutzhütte, die sie gebaut hatten, hatte Dafydd genug Platz, um zu stehen und seinen Köcher mit den Pfeilen vor sich an einen Nagel zu hängen. Er konnte sowohl nach vorne als auch zu den Seiten schießen, und zwar durch acht hohe Schlitze, die drei bis fünf Zoll breit waren. Jetzt stand er mit eingelegtem Pfeil da, schoß aber noch nicht, während seine drei Freunde näher kamen.
    Die vier Seeleute drehten sich um, als Jim, Brian und

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