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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Armbrustschütze es sich gerade noch zutraute. Sonst hätte er uns auch nicht erreicht. Daß er sich so weit durch das Holz bohren konnte, wie er es getan hat, rührt ebenso von seiner ursprünglichen Wucht wie von der Tatsache her, daß er nach unten fiel. Aber da das, was hinunterkommt, zuvor in die Höhe gegangen sein muß, ist es wohl wahr, daß diese Armbrustbolzen sich aus der Nähe nicht nur in die Planken bohren könnten, sondern sie durchschlagen werden. Die Armbrust ist eine machtvolle Waffe, wenn auch langsam und unhandlich. Was meine Gründe betrifft, warum ich nicht zurückschieße, blickt doch einmal durch diesen Schlitz, Kapitän.«
    Er trat ein kleines Stück zurück, und Edouard machte einen Schritt nach vorn, um durch die Öffnung zu blicken.
    »Bei allen Heiligen«, fluchte er, »sie sind immer noch ein gutes Stück von uns entfernt.«
    »Ganz recht«, sagte Dafydd. »Nun könnte ich von hier mit meinem Bogen jeden Mann dort drüben treffen, aber ich könnte mir nicht sicher sein, den zu töten, auf den ich ziele. Und da ich, wie bereits bemerkt, weniger als dreißig Pfeile besitze, werde ich sie mir aufsparen, bis ein jeder von ihnen seinen Zweck erfüllt. Haltet Ihr Euch an Euer Schiff, Kapitän, und überlaßt die Bogenarbeit mir.«
    Edouard trat einen Schritt zurück.
    »Das werde ich tun«, sagte er. »Ich erbitte Eure Vergebung für meinen Übereifer, Meister Bogenschütze.«
    »Gewährt«, sagte Dafydd, der wieder durch den Schlitz spähte. »Ich werde schießen, sobald sie nahe genug sind.«
    Edouard wandte sich wieder an die anderen.
    »Das beste wird sein, wenn wir uns alle versteckt halten, bis sie näher herangekommen sind«, sagte er. »Bei diesen leichten Winden kann mein Schiff nicht schneller segeln, zudem hat er das größere Boot mit den größeren Segeln und einem schnelleren Rumpf.«
    Die Worte des Kapitäns waren so eindeutig, daß niemand etwas dazu bemerkte. Jim, Brian und Giles gingen zusammen mit Edouard und seinen drei Matrosen langsam wieder nach mittschiffs und stiegen auf das tieferliegende Deck hinunter; dann setzten sie sich mit dem Rücken gegen den drei Fuß hohen Aufbau des Vorschiffs, wodurch sie für die Armbrustschützen unsichtbar waren.
    Brian nahm den Helm ab. Jim und Giles folgten seinem Beispiel. Sie hatten die ganze Zeit über ihre Visiere offen gehabt, aber es gab in puncto Bequemlichkeit einen beträchtlichen Unterschied zwischen einem Helm mit einem offenen Visier und überhaupt keinem Helm.
    »Und nun, Herr Kapitän«, sagte Brian, »ist es an der Zeit, daß Ihr uns sagt, wie groß Eurer Meinung nach die Zahl der Feinde auf dem anderen Schiff ist, welche Bewaffnung sie wohl haben und auf welche Weise sie versuchen werden, uns zu entern - es sei denn, wir entern sie zuerst.«
     

25
     
    E DOUARD SAH IHN einen Augenblick lang fassungslos an.
    »Einen Moment bitte, Herr Ritter«, sagte er, »ich hatte vergessen, wer Ihr seid. Gewiß würde niemand als ein Paladin angesichts einer solchen Übermacht des Feindes davon sprechen, dessen Schiff zu entern.«
    »Na kommt schon, Mann!« sagte Brian ein wenig scharf. »Ihr sollt, so gut Ihr das vermögt, meine Fragen beantworten. Wie groß ist die Zahl unserer Feinde und welche Bewaffnung führen sie mit sich?«
    »Ich habe das schon zuvor erwähnt«, sagte Edouard. »Ich vermute, daß er zwischen zwanzig und dreißig Mann an Bord hat, größtenteils Schotten wie er selbst. Er wird der einzige Ritter unter ihnen sein, aber die übrigen werden auf alle mögliche Art und Weise gepanzert sein und Waffen aller Art bei sich tragen, angefangen von Dolchen bis hin zu Speeren. Er selbst besitzt angeblich ein langes zweihändiges Schwert, das irgendeinen seltsamen schottischen Namen trägt -
    »Claihea mor«, sagte Giles schroff, »in gewöhnlichen Worten würde man es >großes Schwert< nennen.«
    »Genau. >Claymore<«, fuhr Edouard fort. »Er ist ein Riese von einem Mann, und es heißt, kein Mann könne es mit ihm aufnehmen, wenn er diese Waffe benutzt.«
    »Ha!« rief Brian. »Es gibt Möglichkeiten, wie man mit Schild und gewöhnlichem Breitschwert einer solch übergroßen Klinge begegnen kann. Vielleicht werde ich es ihm heute zeigen.«
    Ihr Gespräch war von dem Aufprall weiterer Armbrustbolzen unterbrochen worden, die die notdürftige Hütte um Dafydd herum trafen. Jim, der genau zugehört hatte, hatte außerdem dreimal das Sirren seines Bogens vernommen. Aber nun fuhr Giles, der bisher mit dem Rücken an der

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