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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Phon verbeugte sich abermals vor Carolinus. Jim ging gerade in dem Augenblick auf Carolinus zu, als Carolinus die Verbeugung erwiderte. Son Won Phon verbeugte sich ein drittes Mal, und Carolinus vollendete die Erwiderung dieser Geste gerade, als Jim ihn erreichte. Son Won Phon verschwand.
    Keuchend trat Jim neben Carolinus.
    »Carolinus...«, stieß er hervor, »Dafydd und Brian liegen im Sterben. Ihr müßt sie sofort...«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Carolinus, der den leeren Platz, auf dem der Elefant gestanden hatte, immer noch lächelnd betrachtete. »Ihr könnt mir die ganze Geschichte erzählen, sobald wir wieder auf Malencontri sind.«
    »Aber die beiden sind nicht auf Malencontri!« sagte Jim. »Sie sind auf einem Boot im Ärmelkanal...«
    »Nun, dann bringe ich sie eben nach Malencontri«, sagte Carolinus mit einem ungewohnt grimmigen Unterton. »Wir werden das im Nu erledigt haben. Ist Euch aufgefallen, wie wunderbar ich diese Sache im Griff hatte? Einen Magier der Kategorie Eins Plus zu beschuldigen, nicht mit östlicher Magie umgehen zu können! Ha! Das sollte ihm eine Lehre gewesen sein, die er nie vergessen wird.«
    »Vergeßt es! Brian und Dafydd...« Jim brach plötzlich ab, weil ihm wieder eingefallen war, daß er mit seiner Anwendung der Hypnose die Schuld an diesem Duell trug und Carolinus den größten Teil dessen, was er besaß, ebenso wie den Rang, der damit verbunden war, aufs Spiel gesetzt hatte. Er hätte vielleicht - Jim konnte es nicht einmal annähernd schätzen - Jahre gebraucht, um genug magisches Guthaben zurückzugewinnen, um seinen ursprünglichen Rang der Kategorie Eins Plus zurückzubekommen. »Falls überhaupt...«, hatte Lahti gesagt.
    Statt ihm Vorwürfe zu machen, hätte Jim sich entschuldigen sollen. Und besser noch, statt sich zu entschuldigen, sollte er versuchen, sich Carolinus gewogen zu machen.
    Eine höfliche Gratulation würde vielleicht helfen.
    »Carolinus«, sagte er, »das war atemberaubend, wie Ihr diesen Elefanten habt verschwinden lassen. Ich denke, der Magier, der neben mir saß, hat nicht wirklich geglaubt, daß Ihr in der Euch gegebenen Zeit den Schlüssel dazu finden würdet. Ihr wart also die ganze Zeit über auch ein Experte in östlicher Magie!«
    »Was?« fragte Carolinus. »Das war ich nie. Aber wie ich Euch immer wieder einzubleuen versuche, die Magie ist etwas Kreatives. Theoretisch würde es Euch, wenn Ihr sehr viele Sprachen beherrschtet, mit jeder weiteren immer leichter fallen, sie zu erlernen, bis Ihr Euch jede neue Sprache im Nu einverleiben könntet. Ihr würdet an einen Punkt gelangen, an dem Ihr nur einige Worte einer unbekannten Sprache zu hören brauchtet, um zu verstehen, wie sie zusammengesetzt ist und wie man sie spricht.«
    »Einfach so?« fragte Jim. »Ich kann nicht glauben, daß irgend jemand jemals...«
    »Natürlich hat es so jemanden gegeben!« brauste Carolinus auf. »Es gab einen Sprachwissenschaftler, der genau das getan hat, entweder in der ziemlich nahen Zukunft oder in der ziemlich nahen Vergangenheit -ich habe vergessen, welches von beidem. Er stand wegen seiner ungeheuren Sprachkenntnisse im Dienst des Königs von Preußen, glaube ich, und als der König ihn eines Morgens das erste Mal traf, sprach er in einer Sprache zu ihm, die jener nicht kannte. Einer, die der König selbst beherrschte, weil es die Sprache eines sehr kleinen Gebietes war, in dem er aufgewachsen war, aber andernorts war die Sprache unbekannt. Zur Überraschung des Königs sprach der Linguist zur Abendessenszeit ihn in eben dieser Sprache an.«
    »Ach wirklich?« fragte Jim.
    »Natürlich!« entgegnete Carolinus. »Wissen und Einfallsreichtum. Sobald man ein gewisses Maß von beidem gemeistert hat, muß der Rest davon innerhalb der einem bekannten Schranken liegen. Und genau das ist Euer Problem, wie ich Euch immer wieder erkläre. Ihr müßt lernen, magisch zu denken. Ihr müßt direkt in Magie denken - als wäre sie eine andere Sprache. Mit der Zeit solltet Ihr dann ohne die geringsten Schwierigkeiten in der Lage sein, von einer Magie in die andere überzusetzen. O ja, ich weiß, daß heutzutage alle Menschen hier und sogar alle Tiere dieselbe Sprache sprechen. Aber diese Welt hat verschiedene Sprachen gekannt und wird in der Zukunft wieder verschiedene Sprachen kennen. Das Prinzip gilt nach wie vor.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim demütig. Dann beeilte er sich, Carolinus zuzustimmen. »Ich weiß, wovon Ihr redet, glaube ich. In der Welt, aus der

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