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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Smrgol, der Großonkel von Gorbash, in dessen Körper Jim in diese Welt gelangt war, sich vor dem Kampf mit dem Oger beim Verhaßten Turm die Zeit genommen hatte, ihn zu beraten.
    Einen Moment lang stand ihm die Erinnerung wieder klar und deutlich vor Augen. Es waren nur Sekunden gewesen, bevor der alte Drache den Kampf gegen den jungen und kräftigen Bryagh aufnahm; und es war dies zu einer Zeit gewesen, da Smrgol durch einen Schlaganfall halb gelähmt war. Dennoch hatte Smrgol sich die Zeit genommen, Jim zu ermutigen und ihm Ratschläge für seinen Kampf mit dem Oger zu geben, da Smrgol selbst einmal gegen einen Oger gekämpft hatte.
    Das warme Gefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Es war seltsam, dieses Bedürfnis, sich zwei völlig verschiedenen Spezies verwandt zu fühlen. Es war verwirrend, aber es konnte kein Zweifel bestehen, daß er tief innerlich den Wunsch hegte, beiden anzugehören.
    »Nun«, sagte er, um auf andere Gedanken zu kommen, »dann also los.«
    Er flog auf nördlichem Kurs voran und machte sich dabei einen Aufwind nach dem anderen zunutze; die Seeschlangen unter ihnen zogen in eine andere Richtung - es konnte kein Zweifel bestehen, daß die langen, gewaltigen Geschöpfe auf dem Weg nach Malencontri waren. Diese Erkenntnis machte ihn nicht gerade glücklich.
    Er besann sich wieder auf die nächstliegenden Probleme.
    Irens Bericht über die französischen Drachen hatte ihn sowohl beeindruckt wie auch gerührt. Er hatte sie unterschätzt. Möglich, daß er sich zu sehr von der Tatsache hatte beeinflussen lassen, daß die englischen Drachen ebenso wie die englischen Georgs - er korrigierte sich in Gedanken: das englische Volk - alle anderen als unterlegen erachteten. Er war in die Falle getappt anzunehmen, daß sie recht hatten und die französischen Drachen ängstlicher waren und nicht im selben Maße bereit, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Das traf eindeutig nicht zu. Aber andererseits hielten die französischen Drachen auch nicht besonders viel von den englischen.
    Was das betraf, überlegte Jim weiter, fand er diese Welt um ihn herum ständig gleichermaßen faszinierend wie erschreckend - diese Welt mit ihren Menschen und Tieren, ihrem Schmutz, ihrem Müll, ihren Launen und Sitten.
    Möglich, daß es genau das war, was Angie und ihn nach dem Sieg am Verhaßten Turm zu dem Entschluß gebracht hatte, überhaupt hierzubleiben. Selbst um den Preis, daß sie damals ihre einzige Gelegenheit auf eine Rückkehr in die Welt, die sie kannten, hatten verstreichen lassen.
    Die drei Drachen brauchten einige Stunden, in denen sie abwechselnd flogen oder auf den Luftströmungen dahinglitten, um die englische Armee zu erreichen. Glücklicherweise konnte Secoh mit seiner Drachenorientierung sie direkt an ihr Ziel führen, auch wenn sie einen Weg nahmen, den der Sumpfdrache noch nie zuvor benutzt hatte.
    Mittlerweile war es Nachmittag geworden. Das Wetter war in ganz Südengland offensichtlich immer noch schön bis auf wenige zerstreute Wolken am Himmel. Auf diese Weise konnten sie deutlich sehen, was unter ihnen vorging.
    Menschen blickten im Gegensatz zu Drachen des öfteren auf. Aber offensichtlich rechnete niemand in der englischen Armee mit Drachen, und hoffentlich würden die Männer dort unten, falls sie doch aufblickten, zu dem Schluß kommen, daß es Vögel waren, die am Himmel ihre Kreise zogen. Was Jim, als sie endlich auf diese Armee hinabblickten, sah, war ein Kriegsheer von beträchtlicher Größe. Er schätzte, so gut er dies vermochte, daß da unten ungefähr so viele Menschen wie Seeschlangen waren - vielleicht sogar noch mehr.
    Im Gegensatz zu den Schlangen waren die Menschen jedoch augenscheinlich in Gruppen aufgeteilt, je nach der Rolle, die sie in der Schlacht übernehmen sollten. Die Ritter bewohnten Zelte, die sich um ein größeres Zelt scharten, in dem der Prinz untergebracht sein mußte. Davon abgesehen gab es noch die gröberen Unterkünfte der schwerbewaffneten Fußsoldaten und die kärglichen der leichter bewaffneten - und den beinahe ungeschützten Bereich jener Soldaten, die nur mit dem Anschein einer Rüstung sowie gelegentlich einer Sichel oder anderen selbstgemachten Waffen ausgestattet von den Bauernhöfen gekommen waren.
    Als letztes kamen, ein wenig abseits von den anderen, die Unterkünfte der Langbogen- und der Armbrustschützen.
    Und nirgendwo zwischen all diesen Unterkünften war eine Spur von Chandos oder von Rrrnlf zu entdecken. Allerdings war Rrrnlf

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