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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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erreichte, und versuchte hinter den Kopf der Schlange zu kommen. Aber Essessili begegnete ihm Auge in Auge, ganz gleich, wie schnell er auswich oder sich duckte.
    Jim verfiel abermals darauf, im Sturzflug auf seinen Gegner herabzustoßen und ihm jedesmal einen, aber wirklich nur einen Schlag zu versetzen, bevor er wieder in die Höhe ging und dabei entweder mit dem rechten oder mit dem linken Flügel kräftig nach Essessilis Hals schlug.
    Es schien zu funktionieren. Gelegentlich taumelte Essessili gerade rechtzeitig zur Seite, so daß der Hieb ihn kaum streifte. Aber für gewöhnlich schlug Jim fest zu.
    Irgendwann jedoch dämmerte es Jim, daß Essessili seine Schläge allzu gut verkraftete. In der Zwischenzeit wurde Jim selbst langsam flügellahm und atemlos.
    Wie er schon fast bei seinem ersten Aufenthalt in einem Drachenkörper herausgefunden hatte, war ein Drache weniger zum Fliegen als zum Gleiten gebaut. Er konnte über eine kurze Zeitspanne eine bemerkenswerte Entfernung zurücklegen - ähnlich wie ein Löwe beim Angriff. Aber er konnte diese Anstrengung nicht endlos fortsetzen. Normalerweise flog ein Drache nur für einige Minuten mit aktivem Flügelschlag und ging dann in einen Gleitflug mit ausgestreckten Flügeln über, bis es notwendig wurde, eine neuerliche Anstrengung zu unternehmen. Hier in diesem besonderen Kampf hatte er fast ständig seine Flugmuskeln beansprucht, und langsam machte sich das bemerkbar.
    In seiner Verzweiflung landete er vor Essessili, allerdings weit genug entfernt, um sich nicht in direkter Reichweite der Schlange zu befinden. Dann begann er, seine Flügel in vollem Maß gegen Essessilis Hals einzusetzen.
    Kurz sah er einen Ausdruck der Überraschung in den Augen der Schlange, die sich plötzlich als ein unbewegtes Ziel auf dem Boden wiederfand.
    Wenn dieser Blick jedoch wirklich dagewesen war, wurde er von Jims erstem Flügelschlag gegen Essessilis Hals weggewischt. Der Kopf des Schlangenmannes wurde beinahe zu Boden gedrückt, und er hatte sich kaum erholt, als Jims linker Flügel ihn von der anderen Seite erwischte.
    Jim drosch mit seinen Flügeln auf den anderen ein, als wäre er ein Boxer, der den Gegner in der Ringecke an den Seilen hatte.
    Dann wurde Jim selbst plötzlich gut zwanzig Meter zurückgeschleudert. Selbst seine kräftige, mit Muskeln bewehrte Drachenbrust fühlte sich an wie zerschmettert. Sein Instinkt - und nur sein Instinkt - rettete ihn. Ohne über den Schlag nachzudenken, erhob er sich in die Luft, um Zeit zu gewinnen und ein wenig zu Atem zu kommen.
    Er stieg hoch genug, um einen Aufwind zu erwischen, in dem er kreisen und sich erholen konnte.
    Essessili hatte sich plötzlich wieder entrollt. Der Schlangenmann hatte ihn nach Schlangenart geschlagen. Seine Kiefer hatten Jims langen Drachenhals verfehlt, aber die Wucht und das Gewicht des Kopfschlags gegen Jims Brust hätten den Kampf um ein Haar entschieden. Essessili hatte aus seiner zusammengerollten Position seine ganze Kraft ins Spiel gebracht.
    Jim kreiste weiter im Aufwind, blickte hinunter und sah, daß die Schlange offensichtlich unverletzt war und auf ihn wartete.
    Das konnte nicht mehr lange so weitergehen. Einmal mehr stieg er höher und schoß hinab. Einmal mehr rollte Essessili sich zusammen und öffnete über seinem zusammengerollten Körper seine gewaltigen Kiefer zum Schutz seiner selbst wie auch als Bedrohung für Jim.
    Jim kam sirrend hinunter. Aber während Essessili erwartete, daß Jim direkt auf seine Kiefer zukommen und wie zuvor zur Seite ausweichen würde, wich dieser eine Spur von seinem Kurs ab, so daß er gute vierzig Meter von der Schlange entfernt knapp über dem Boden seinen Sturzflug abfangen konnte und flach auf die zusammengerollte Schlange zuschoß.
    Es funktionierte. Er war mit voller Absicht ein kleines Stück seitlich von Essessili heruntergekommen, aber noch innerhalb von dessen Blickfeld. Nun schoß er vorwärts, aber unmittelbar bevor er die Schlange erreichte, wich er ihrem erhobenen Kopf aus, so daß er eine Sekunde lang hinter seinem Gegner war. In dieser Sekunde schlug er seine rechte Klaue in die Seite von Essessilis Hals, ließ sich von seinem eigenen Schwung herumtragen, so daß er die Klauen an seiner linken Faust in die andere Seite des Halses schlagen konnte und sich endlich hinter dem Kopf und dem Maul der Schlange befand, wo Essessilis Kiefer ihn nicht mehr erreichen konnten.
    Essessili unternahm einen Versuch, den Kopf so weit zurückzuneigen, daß er sich

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