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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Füßen an. Rein äußerlich betrachtet hatte man den Eindruck, daß er so angestrengt nachdachte, wie ihm das nur möglich war. Aber einige Sekunden später schüttelte er den Kopf.
    »Das ist alles, woran ich mich erinnern kann, Mylord«, sagte er.
    »Vielen Dank«, sagte Jim. Ein sarkastischer Tonfall hatte sich in seine Stimme eingeschlichen. Er beeilte sich, diese Unhöflichkeit wiedergutzumachen. »Verzeiht mir, Secoh. Ihr wart eine große Hilfe.«
    »Euch verzeihen, Mylord?« fragte Secoh mit hochgezogenen Augenbrauen. »Wofür?«
    »Ach, egal«, sagte Jim. »Ich bin Euch sehr dankbar, daß Ihr mir geholfen habt.«
    »Ach, das!« meinte Secoh. »Das hätte Euch jeder Drache sagen können, Mylord. Ich wünschte, ich könnte mehr für Euch tun.«
    »Nein«, beschwichtigte ihn Jim. »Jetzt liegt es an mir.«
    Er hielt nach Angie Ausschau und fand sie, als er sich umdrehte, direkt an seiner Seite. Da er völlig vergessen hatte, daß er in seinem Drachenkörper steckte, beugte er sich vor, um sie zu küssen, aber dann fiel es ihm wieder ein, und statt dessen streckte er seine lange Zunge ein kleines Stück heraus und berührte ganz sachte ihre Wange.
    »Ich liebe dich, Angie«, sagte er mit sehr leiser Stimme.
    Sie trat vor und schlang die Arme um seinen Drachenhals und begrub das Gesicht an seinen rauhen Schuppen.
    »Du weißt, daß ich dich liebe, Jim«, sagte sie.
    Angie trat zurück.
    »Du wirst ihn schon erledigen, Jim«, sagte sie mit kräftiger Stimme. »Ich weiß es!«
    »Danke, Angie«, sagte er.
    Dann wandte er sich widerstrebend von ihr ab, breitete die Flügel aus und erhob sich über den Rand der Mauer in die Luft, bevor er zu Essessili hinunterschwebte, der bereits auf ihn wartete.
    Im allerletzten Augenblick änderte er seine Meinung. Eine jähe Erleuchtung hatte ihn getroffen. Es gab keinen Grund, warum er sich nicht eine Scheibe von der Methode der Wanderfalken, die er gesehen hatte, abschneiden sollte. Er würde auf eine große Höhe gehen und dann mit voller Geschwindigkeit auf Essessili herabstoßen.
    Unter ihm brachen die Seeschlangen in schrille Schreie der Verdammnis aus, als sie seinen vermeintlichen Fluchtversuch bemerkten. Über ihm verfielen die wartenden Drachen zweier Nationen in unheilverkündendes Schweigen. Er wußte, was sie denken mußten. Nachdem er die Herausforderung angenommen hatte, bekam er es plötzlich mit der Angst - und flog vor dem Kampf davon.
    »Mylord!«
    Jim verharrte für einen Augenblick in seinem Steigflug und sah Secoh, der sich abmühte, ihn in luftiger Höhe zu erreichen. Er behielt seine Position bei und flog einen engen Kreis, bis Secoh endlich zu ihm stieß.
    »Mir ist noch etwas eingefallen, Mylord!« keuchte Secoh, während er neben Jim zu kreisen begann. »In der Geschichte heißt es eindeutig, daß Gleingul die Schlange tötete, indem er seine Klauen tief in den Halsansatz der Schlange trieb. Aber er hat es von hinten getan. Gleingul hat sich im Nacken der Schlange festgeklammert, ihn umfaßt und ihr seine Klauen in die Kehle gerammt.«
    »Ihre Kehle?« fragte Jim.
    Er erinnerte sich an Dafydds Erfolge, wenn dieser seine Pfeile in die geöffneten Mäuler der Schlangen schoß. Es stand außer Frage, daß er das Gehirn der Schlange erreichte, oder jedenfalls irgendein lebenswichtiges Nervenzentrum. Es hörte sich an, als hätte Gleingul die Schlange getötet, indem er sie an genau dieser Stelle mit seinen Klauen getroffen hatte.
    »Vielen Dank, Secoh!« rief er. »Vielleicht ist das genau das, was ich noch wissen mußte. Und jetzt haltet Euch von mir fern. Ich möchte noch ein wenig höher steigen und dann hinunterschießen - ich meine, herabstoßen. Ihr könnt den Drachen dort oben erzählen, was das ganze Manöver soll. Wollt Ihr das tun?«
    »O ja, Mylord...« Secohs Antwort drang nur noch undeutlich an Jims Ohren, da dieser bereits höhergestiegen war; die Drachen über ihm bewegten sich verdrossen zur Seite, als er in ihre Höhe kam.
    Als Jim glaubte, weit genug aufgestiegen zu sein, drehte er sich um und benutzte seine teleskopische Drachensicht; weit unten am Boden suchte er nach Essessili. Dann neigte er sich abwärts, schlug kräftig mit den Flügel und schoß hinab.
    Es war seltsam. Er konnte den Luftdruck an seinem Körper spüren, während er das Tempo beschleunigte. Gleichzeitig schien er im leeren Raum zu hängen, und der Boden unter ihm schien zu wachsen.
    Dann kam der allerletzte Augenblick, indem der Boden ihm plötzlich entgegenschoß, so

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