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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht ohnmächtig zu werden.
    Er wurde ohnmächtig.
    Er schien jedoch nur für wenige Sekunden weg gewesen zu sein. Als er langsam wieder das Bewußtsein erlangte, nahm er als erstes das Stimmengewirr um sich herum wahr, das von einer ganz bestimmten weiblichen Stimme durchdrungen wurde. Angie redete verzweifelt auf ihn ein.
    »Jim!« rief sie. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Alles bestens«, murmelte er - obwohl er sich nicht sicher war, ob er es laut genug gemurmelt hatte, um sich verständlich zu machen. »Bin nur erschöpft, das ist alles.«
    Es gelang ihm, ein wenig lauter zu sprechen.
    »Gebt mir nur... einen Augenblick... um wieder zu Atem zu kommen.«
    Und in der Tat wurde sein Kopf langsam klarer; er war tatsächlich nur erschöpft und zudem verfügte er als Drache über eine unglaubliche Regenerationsfähigkeit.
    Das Beste, was er tun konnte, um die anderen zu beruhigen, überlegte er, war seine Rückverwandlung in einen Ritter. Sein immer noch umnebeltes Gehirn hatte ein wenig Mühe, die richtigen Zaubersprüche zusammenzusetzen, um ihn nicht nur in einen Menschen zurückzuverwandeln, sondern ihn auch gleichzeitig wieder in seine Kleidung und seine Rüstung zu stecken. Dann schrieb er sich die Formeln auf die Innenseite seiner Stirn.
    Eine Sekunde später stand er aufrecht auf der Plattform. Er taumelte ein wenig, aber er stand nun wieder aufrecht, war ein Mensch und voll bekleidet. Lächelnd blickte er auf Angie hinab, die vor ihm stand und ihn mit tiefer Besorgnis ansah.
    »Siehst du, Angie«, sagte er, »könnte mir gar nicht besser gehen.«
    »Könnte es doch!« fuhr Angie ihn an. »Jedenfalls bist du weiß wie ein Laken!«
    Sie war selbst sehr bleich, bemerkte Jim, aber er war mittlerweile wieder soweit Herr seiner Kräfte, daß es ihm nicht geraten schien, diesen Umstand ausgerechnet in diesem Augenblick zu erwähnen.
    »Nun, ich werde meine Farbe schnell zurückgewinnen, wart's nur ab«, sagte er. »Wenn du genau hinsiehst, wirst du es gleich miterleben können.«
    Angie lachte.
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte sie. »Während du bewußtlos warst, ist einer der jungen Drachen mit einem Bericht zurückgekehrt.«
    Sie wandte sich halb von ihm ab.
    Jim drehte sich um und sah in dieselbe Richtung. Secoh hatte einen der jungen Drachen bei sich, der kaum größer war als er selbst. Als Jims Blick auf die beiden Drachen fiel, schlurften sie auf ihn zu, und die Ritter machten ihnen überraschenderweise den Weg frei.
    »Mylord!« sagte Secoh. »Hört Euch das an! Erzähl es ihm, Gnarjo.«
    Gnarjo nickte mehrmals, bevor er zu sprechen begann - bei einem Drachen ein sicheres Zeichen von Verlegenheit.
    »Mylord«, sagte er mit einer Baßstimme, die gleichzeitig beinahe wie ein Quieken klang. »Ich kreiste gerade über der Küste und habe das Meer beobachtet für den Fall, daß weitere Schlangen ankommen sollten.«
    »Und?« fragte Jim. »Habt Ihr noch weitere Schlangen gesehen?«
    »O nein, Mylord«, antwortete Gnarjo. »Aber da draußen ist etwas Großes. Etwas furchtbar Großes, und es kommt aus dem Ozean.«
    »Wie groß ist es?« fragte Jim.
    »Es ist groß... es ist so groß...« Gnarjo fehlten die Worte. »Es ist zwei- oder dreimal so groß wie diese Mauer hinter mir!«
    »So groß?« fragte Jim. »Wie sieht es aus?«
    »Hm, es war groß und irgendwie ... ich weiß nicht...«, stammelte Gnarjo, »irgendwie grau? Nein, irgendwie graublau? Aber es hatte auch irgendwie ein weißes Blitzen an sich - im Wasser, das es umgab, meine ich. O Mylord, ich habe es mir, ehrlich gesagt, nicht genau angesehen, nachdem ich sah, wie groß es war. Ich bin gleich wieder zurückgekommen, um es Euch zu sagen!«
    Gnarjo ließ kläglich den Kopf hängen.
    »Das ist schon in Ordnung«, beschwichtigte Jim ihn. »Du hast genau richtig gehandelt.«
    »Wirklich?« fragte Gnarjo, dessen Kopf plötzlich in die Höhe schnellte. Seine Augen leuchteten.
    Jim sah die ernsten Mienen von Angie, Brian, Giles, Dafydd und Chandos.
    »Ich wüßte gern, was dieses weiße Blitzen war, das das Geschöpf umgab«, sagte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Es hörte sich zuerst nach einem sehr großen Geschöpf an. Aber vielleicht bedeutet dieses weiße Blitzen, daß es noch andere bei sich hatte, oder irgend etwas...«
    »Der kleine Drache«, brummte Rrrnlf über seinem Kopf, »hatte vielleicht zu große Angst, um das, was er sah, näher zu betrachten.«
    Gnarjo blickte empört, aber weder Jim noch irgend jemand sonst

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