Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
hierher. Schließlich jedoch kamen sie in einen Bereich, in dem die Möbel luxuriöser wurden, und Dafydd zog sie in die Nische eines Fensteralkovens. Helles Sonnenlicht stach durch das Glas neben ihnen, denn in diesem Gebäude waren alle Fenster verglast.
    »Von hier aus«, sagte Dafydd, »teilt sich der Weg in zwei Flure. Von dieser Stelle an weiß ich genausowenig, wie es weitergeht, wie Ihr beiden auch. James, was meint Ihr?«
    James dachte kurz nach.
    »Der rechte Flur«, sagte er schließlich langsam, »hat Fenster, der linke nicht. Ich wette, der linke Flur führt zu den Wohngemächern König Jeans, denn seine Räume haben gewiß Fenster auf der anderen Seite des Gebäudes.«
    Er grübelte kurz.
    »Also versuchen wir's mit dem linken Flur. Wir können sogar noch etwas Besseres tun, als es bloß zu versuchen. Wir können einfach warten, bis ein Diener diesen Korridor entlanggeht, und ihm folgen. Dann stellen wir fest, ob das, was er tut, oder die Türen, die er öffnet, uns irgend etwas verraten. Vielleicht erfahren wir auf diese Weise mehr.«
    »Das ist ein kluger Gedanke, James, und sieht Euch ähnlich«, sagte Dafydd.
    »Nicht besser als eine hochgeworfene Münze«, entgegnete Jim. »Aber möglicherweise sind die Aussichten tatsächlich eine Spur besser. Wenn wir sicher sein können, daß es im linken Flur Eingänge zu den Privatgemächern des Königs gibt, dann wissen wir mit Sicherheit, daß das für den rechten Flur nicht gilt.«
    »Mein Lehrling hat mir erzählt«, fuhr Dafydd in demselben Flüsterton fort, in dem sie sich bisher die ganze Zeit unterhalten hatten, »daß Ecottis Gemach direkt neben den königlichen Privatgemächern liege. Außerdem hat Ecottis Gemach eine Tür, die zum Wohnquartier des Königs führt, damit dieser ihn zu jeder Stunde des Tages oder der Nacht augenblicklich zu sich rufen kann.«
    »Das ist gut zu wissen - falls es stimmt«, meinte Jim. »Wir werden es jedenfalls im Gedächtnis behalten. Und nun gilt es, auf einen Diener zu warten, der in die richtige Richtung geht.«
    Sie warteten. Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis ein Diener des Weges kam, und er bog in den rechten Flur ein, wohin sie ihm nicht zu folgen gedachten. Dicht auf seinen Fersen kam jedoch ein weiterer Diener, der in den linken Flur einbog.
    Dieser Diener trug wie der erste ein Tablett, auf dem einige Weinflaschen und zwei wohlgeformte, gläserne Weinbecher standen. Die Gefäße, aus denen sie in der Gaststube getrunken hatten, waren allesamt dickwandig und plump gewesen.
    Sie folgten dem zweiten Diener. Als er an ihnen vorbeikam, sah er geradewegs durch sie hindurch. Der Boden war hier mit Teppichen belegt, so daß sie sich völlig lautlos bewegen konnten. Der Diener blieb vor einer Tür stehen, balancierte sein Tablett auf einer Hand und kratzte mit den Fingernägeln der anderen an die Tür.
    Dies war die Art und Weise, wie ein Diener für gewöhnlich seine Anwesenheit kundtat. Ansonsten kam, und das häufiger, als Jim es erwartet hatte, als er sich seinerzeit im 14. Jahrhundert niederließ, ein Diener einfach hereinspaziert.
    Diener ignorierten, was sich in dem betreffenden Raum abspielte - oder taten zumindest so. Und jene, die sich in dem Raum aufhielten und einen höheren Rang bekleideten, ignorierten die Diener. In der Tat schwebte das Tablett, soweit es die hohen Herrschaften betraf, auf unsichtbaren Händen herein und stellte sich selbst auf einen Tisch. Aber nun zuckte der Diener, während Jim, Dafydd und Secoh dicht hinter ihm warteten, die Achseln, hob den Türriegel an und trat in das Zimmer, wobei er die Tür hinter sich halb offenstehen ließ.
    Sie wollten ihm gerade folgen, als Jim einen Arm hob, um die beiden anderen aufzuhalten.
    Wortlos zeigte er auf die Tür, und Dafydd und Secoh folgten seinem ausgestreckten Zeigefinger mit ihren Blicken. Was Jim bemerkt hatte, war eine Reihe unscheinbarer, auf die Tür gemalter Symbole. Jim trat von der Tür zurück und flüsterte den anderen etwas zu.
    »Wahrscheinlich Ecottis Zimmer.«
    Dafydd nickte. Secoh sah sich mit leuchtenden Augen und unverhohlener Neugier um. Jim wandte sich wieder der Tür zu, und die anderen mit ihm.
    In dem Raum stellte der Diener nun sein Tablett auf einen kleinen Tisch neben einem Bett. In dem Bett lag ein Mann; er schlief. Eine Sekunde später sahen sie, wie sein geöffneter Mund sich noch weiter öffnete und ein lautes Schnarchen über die Lippen kam. Es war ein schmales Gesicht von der Art, die man normalerweise als

Weitere Kostenlose Bücher