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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verschlagen beschrieb. Aber der fliehende Haaransatz, der unter der schief auf dem Kopf des Mannes sitzenden Nachtmütze hervorlugte, zeigte spärliches, drahtiges schwarzes Haar.
    Der Diener, der sein Tablett abgesetzt hatte, wandte sich um und kam wieder auf die Tür zu. Jim schob die anderen hinter sich zurück und trat vor den Mann hin, während dieser die Tür hinter sich zuzog und sich zum Gehen wenden wollte. Als er unmittelbar vor ihm stand und er ihm direkt in die Augen sehen konnte, sagte er ein Wort, das er mit einem früheren Zauber bereits zu dieser Benutzung präpariert hatte. Seine Wirkung war keine magische, sondern eine hypnotische.
    »Still!«
    Der Mann erstarrte mitten im Schritt.
    »Du kannst nicht sprechen«, sagte Jim mit leiser Stimme zu ihm, »und du wirst mich nach wie vor weder sehen noch hören können. Du wirst unser Gespräch vollkommen vergessen. Hast du mich verstanden? Nicke, wenn du mich verstanden hast, und verhalte dich dann wieder ganz still.«
    Der Kopf des Dieners nickte wie der Kopf einer mechanischen Figur.
    »Du darfst nun meine Fragen mit einem Nicken oder einem Kopfschütteln beantworten«, fuhr Jim fort. »Ist dies das Zimmer von Ecotti, dem Geisterbeschwörer?«
    Der Diener nickte.
    »Gibt es in dem Zimmer des Geisterbeschwörers eine Tür, die zum Quartier des Königs führt?« fragte Jim weiter.
    Abermals nickte der Diener.
    »Wo sind die Verliese oder die Räume, wo die beiden Engländer gefangengehalten werden - Neville-Smythe und de Mer? Du darfst im Flüsterton sprechen.«
    »In einem Raum unter den Wohngemächern des Königs«, flüsterte der Diener.
    »In welchem Raum?«
    »Das weiß ich nicht«, flüsterte der Diener.
    »Gut. Nun wirst du unser Gespräch vergessen. Du wirst dich nur daran erinnern, daß du durch die Tür gekommen und auf demselben Weg wie gewöhnlich wieder den Korridor hinuntergegangen bist«, sagte Jim. »Jetzt!«
    Der Diener wandte sich von ihm ab und ging ohne ein Wort den Korridor hinunter. Jim drehte sich zu den beiden anderen um.
    »Ich habe dieses Risiko auf mich genommen«, sagt er, »weil der Mann im Bett schlief und ich wetten konnte, daß es sich um Ecotti handelte. Wenn mich nicht alles täuscht, sind diese Zeichen an der Tür kabbalistische Symbole.«
    »Was heißt kabbalistisch, Mylord?« erkundigte Secoh sich interessiert.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, um es Euch zu erklären«, erwiderte Jim. »Die Sache ist die, solange Ecotti schläft, ist die Wahrscheinlichkeit, daß er in seiner Nähe benutzte Magie bemerkt, nicht mehr ganz so groß. Ihr habt gehört, wie der Diener sagte, daß es in seinem Zimmer eine Tür gebe, die zu den Quartieren des Königs führt. Aber es widerstrebt mir, diese Tür zu benutzen, denn Ecotti wird sein Gemach zweifellos mit einem Schutzzauber belegt haben. Und dieser Zauber würde ihn ebenfalls ohne jeden Zweifel wecken, falls wir versuchen sollten, sein Zimmer auf demselben Weg zu betreten, wie der Diener es getan hat.«
    Er sah die beiden anderen an und hoffte, daß einer von ihnen einen Vorschlag machen würde. Aber seine beiden Gefährten erwiderten nur stumm seinen Blick.
    »Hm«, sagte er, »unsere erste Pflicht liegt jedenfalls in der Rettung unserer Freunde. Wir werden warten, bis der nächste Diener kommt. Dann werde ich mit ihm verfahren, so wie ich mit dem verfahren bin, der Ecotti den Wein gebracht hat. Er wird uns den Weg hinunter zu den Kerkern zeigen. Haltet Ihr das auch für das klügste, Dafydd?«
    »Ohne Zweifel«, bekräftigte Dafydd.
    »Dann«, sagte Jim, »werden wir uns einfach von ihm den Weg in die Kerker zeigen lassen, und ich werde mich mit Mitteln der Magie um jene kümmern, die dort unten das Sagen haben. Auf diese Weise werden wir feststellen, ob unsere Freunde sich dort befinden. Wenn nicht, werden wir sie andernorts suchen. Dort unten werde ich meine Magie wohl erst recht anwenden können, da Ecotti nicht einmal erwachte, als ich sie in unmittelbarer Nähe seines Zimmers benutzt habe.«
    »Ist es denn wirklich nötig«, fragte Dafydd, »überhaupt Magie zu benutzen?«
    »Vielleicht«, antwortete Jim. »Ich werde die Magie dort unten benutzen, um dem Kerkerwächter einzureden, daß die Gefangenen zum König und zu Ecotti gebracht werden sollen. Dann werde ich auch unsere Freunde unsichtbar machen. Anschließend gehen wir unsichtbar alle zusammen zum König - und ich werde die Sache so einrichten, daß Giles und Brian uns sehen können. Dann sind wir vier wieder zusammen, und

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