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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Es wäre in jeder Hinsicht besser, wenn wir den König und Ecotti einfach dazu brächten, vollkommen zu vergessen, daß sie uns gesehen haben. Und dann verschwinden wir so leise und unsichtbar wie nur möglich und berichten alles, was wir in Erfahrung gebracht haben, Sir John Chandos ...«
    Er brach ab.
    »Da kommt ein Diener«, zischte er und senkte seine Stimme auf ein Flüstern.
    Er bedeutete den beiden anderen, in die Fensternische zurückzutreten, und stellte sich seinerseits, immer noch unsichtbar, dem nahenden Diener direkt in den Weg. Genau wie er erwartet hatte, bewirkte die Tatsache, daß der Mann im Grunde nur unter Hypnose stand und nicht unter einem magischen Bann, daß er Jim vor sich unbewußt wahrnahm. Und obwohl sein Verstand sich weigerte, diese Tatsache zu akzeptieren, versuchte er, um Jim herumzugehen.
    Jim machte sich von einer Sekunde zur anderen sichtbar, indem er den Zweig mit der Hand verdeckte.
    »Halt!« sagte Jim, sah dem Diener in die Augen und schrieb sich hastig auf die Innenseite seiner Stirn:
     
    DU BIST -> HYPNOTISIERT
     
    Der Mann blieb stehen.
    »Hör mir zu«, sagte Jim. »Du kannst mich weder sehen noch hören, aber du wirst mir jetzt gehorchen. Der König hat mir einen neuen Befehl für dich gegeben, der wichtiger als alles andere ist, was man dir bisher gesagt hat. Du sollst mich zu den Kerkern hinunterführen. Weißt du, wo sie sich befinden? Nicke, wenn du es weißt.«
    Der Diener nickte.
    »Also gut«, sagte Jim. Er machte sich wieder unsichtbar. »Dreh dich um und geh voran. Wir sind direkt hinter dir.«
    Er sah sich kurz um, um sicherzugehen, daß Secoh und Dafydd nachkamen, dann folgte er dem Diener zurück durch den Flur, durch den er gekommen war.
    Der Mann führte sie ein kleines Stück den Korridor hinunter, dann durch einen weiteren Korridor, schließlich durch einen dritten und über verschiedene Wege zu einer Tür, die er öffnete. Die Tür führte zu einer Treppe. Der Diener ging als erstes hinunter, und der Geruch, der ihnen entgegenschlug, verriet ihnen, daß sie in die richtige Richtung unterwegs waren.
    Immer noch unsichtbar sagte Jim dem Diener etwas ins Ohr.
    »Bevor dich da unten jemand sehen kann, bleibst du stehen und verschaffst mir die Gelegenheit, zu sehen, was vor dir liegt. Hast du verstanden? Wenn ja, dann nicke.«
    Der Mann nickte.
    Die offenen Treppenstufen waren Bretter aus rohem Holz, die unter ihrem Gewicht leise knarrten.
    »Mach beim Gehen keine Geräusche«, zischte Jim dem Diener ins Ohr. »Geh auf Zehenspitzen hinunter.«
    Der Diener gehorchte.
    Jim, Dafydd und Secoh gingen auf Zehenspitzen hinter ihm her. Die Treppe wäre ohne jede Beleuchtung gewesen, hätte nicht an ihrem Fuß der aus Stein gehauene Korridor für mageres Licht gesorgt. Dieses Licht reichte, um ihnen zu sagen, wohin sie ihre Füße zu setzen hatten.
    Auf der drittletzten Stufe blieb der Diener stehen. Jim schob sich um ihn herum und drückte sich gegen die linke Wand des Treppenhauses. Erst als er mit den Fingern darüberstrich, ging ihm auf, daß der Gang in den blanken Fels gehauen war.
    Während er ganz sachte mit den Fingern über die Felswand strich, preßte er sich so dicht wie nur möglich an die Wand und spähte dann vorsichtig um die Ecke in den Gang, der zu seiner Linken abzweigte. Dann fiel ihm der Zweig wieder ein, der ihn unsichtbar machte, und mit neuer Verwegenheit richtete er sich auf.
    Die Beleuchtung des Korridors war nicht mehr als eine hohe, dicke Talgkerze, die in einem kleinen Hügel erstarrten Wachses auf einem Tisch stand. Der fettige Geruch der Kerze war ihm höchst willkommen, da er den Gestank der Kerker ein wenig überlagerte.
    An dem Tisch saß ein stämmiger Mann in mittleren Jahren, der sich seinem Bartwuchs nach zu urteilen mehrere Tage nicht rasiert hatte. Neben ihm standen einige Weinflaschen auf dem Tisch sowie ein Zinnbecher. Jim spähte mit einem Auge den Flur hinunter und richtete dann die Spitze eines Fingers auf den Wächter des Kerkers, der nur eine Armeslänge von ihm entfernt mit dem Rücken zu ihm saß.
    Jim sagte ein einziges Wort.
    »Still«
    Der Mann, der gerade nach dem Becher greifen wollte, erstarrte mitten in der Bewegung. Jim nahm den Zweig von seinem Helm, drehte sich zu Dafydd und Secoh um und bedeutete ihnen, es ihm gleichzutun.
    »Also gut«, sagte Jim dem Diener ins Ohr. Er machte sich nicht länger die Mühe zu flüstern. »Geh zum Fuß der Treppe und bleib dort stehen, bis ich zu

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