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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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versuchen«, sagte Jim grimmig. »Jedenfalls dürfen wir keine Zeit mehr verschwenden. Diese Leute da unten werden sich ein paar richtige Bewaffnete besorgen, um sie hinter uns herzuschicken. Und die werden wir dann nicht mehr so leicht los wie die Gasthausdiener.«
    Er stand auf, und sie packten hastig zusammen, was sie brauchen würden. Das heißt, sie nahmen vor allen Dingen zusätzliche Waffen und leichte Rüstung für Brian und Giles mit. Einen vollen Kriegspanzer zu tragen, wäre zu beschwerlich gewesen.
    »Und jetzt«, sagte er zu den beiden anderen, »werde ich uns unsichtbar machen.«
    Zuvor wäre dies nicht ratsam gewesen. Seit dem Tag, da Carolinus seinetwegen mit der Revisionsabteilung gestritten hatte, war seinem Konto ein gewisses Maß zusätzlicher Magie gutgeschrieben worden. Aber er wußte nicht, um wieviel es sich handelte, und machte sich in letzter Zeit Sorgen, daß er kurz davor stand, selbst dieses zusätzliche Maß zu erschöpfen.
    Jetzt aber blieb ihm nichts anderes übrig, wenn sie unbehelligt an den Hof des französischen Königs gelangen wollten.
    Den Zauber, für den er sich entschied, hatte er sich am Vorabend einer Schlacht zwischen den französischen und englischen Armeen ausgedacht, jener Schlacht, bei der Sir Giles getötet worden war. Giles wäre damals ein und für allemal gestorben, wäre er kein Silkie gewesen und hätten sie seinen Leichnam nicht der See zurückgeben können, wo er als Seehund ins Leben zurückgekehrt war.
    Genau vor dem Fenster des Zimmers stand ein Baum. Jim streckte die Hand aus und brach drei Äste ab, um sie an ihre Kopfbedeckungen zu stecken. Nachdem er kurz nachgedacht hatte, brach er noch zwei weitere Äste ab, um sie ebenfalls mitzunehmen. Die Beschwörungsformel bestand nicht aus Worten, die sie tatsächlich im körperlichen Sinne unsichtbar machten. Sie bewirkte lediglich bei allen Leuten, die die Zweige sahen, eine Art hypnotischer Trance, so daß diese Leute einfach nicht glaubten, was ihre Augen ihnen sagten.
    Es funktionierte wie bei einer Person, die hypnotisiert worden war und der man gesagt hat, daß jemand, der sich im selben Raum aufhält, nicht da sei. Die hypnotisierte Person sieht die erwähnte Person, aber ihr bewußter Verstand weigert sich, die Tatsache zu akzeptieren.
    »So«, sagte Jim, als dies geschehen war, »wollt Ihr so freundlich sein, die zusätzlichen Waffen und Rüstungen zu tragen, Secoh? Ritter sollten nicht umherlaufen und schwere Lasten tragen; und ich möchte, daß Dafydd genug Bewegungsfreiheit hat, um von Pfeil und Bogen Gebrauch zu machen.« Er sah Dafydd an, der keine Zeit verloren hatte, sich besagte Gegenstände umzuhängen, den Bogen über die Schulter und den Köcher voller Pfeile an die Hüfte.
    »Und nun«, sagte er, »kommt mit mir hinaus. Secoh, habt Ihr die Waffen, die Kettenhemden und die Helme für Giles und Brian?«
    Secoh nickte; in seinen Armen lag ein großes, in Stoff gehülltes Bündel. Jim ging als erster hinaus in den Flur und schloß die Tür hinter ihnen. Mit Hilfe desselben Schutzzaubers, den er als ein Zeichen für Aragh um den gespaltenen Baumstumpf und das rote Tuch gewoben hatte, versiegelte er auch diesen Raum. Bei nochmaligem Nachdenken fiel ihm eine Ergänzung des Zaubers ein. Im Geiste schrieb er sich auf die Innenseite seiner Stirn:
     
    VERSTÄRKE ZAUBER MIT SICH VERVIELFACHENDER -> FURCHT
     
    Da er all dies in seinem Kopf getan hatte, hatten seine Gefährten ihn nur sprachlos angestarrt und sich gefragt, was er da wohl treiben mochte. Nun nahm er sich die Zeit, es ihnen zu erklären.
    »Ich habe um diesen Raum einen Zauber gelegt - das heißt, ich habe eine Schutzbarriere angebracht -, damit niemand in unser Zimmer kann. Außerdem habe ich eine zusätzliche kleine Floskel hinzugefügt. Ich habe den Zauber jetzt so festgelegt, daß jeder, der hineinzukommen versucht, große Angst haben wird.«
    »Angst?« fragte Dafydd neugierig. »Darf ich es versuchen?«
    »Aber gewiß doch«, erwiderte Jim. »Nur zu. Ihr werdet feststellen, daß die Tür sich öffnet und Euch ein kleines Stück in den Raum eindringen läßt. Aber ich glaube nicht, daß Ihr sehr weit kommen werdet.«
    Dafydd griff nach dem Türriegel und drückte dagegen, bis die Tür einen Spaltbreit offenstand. Dann versuchte er, einen Fuß durch den Eingang zu schieben. Eine Sekunde später prallte er zurück und zog die Tür hastig wieder zu.
    Als er sich zu Jim umdrehte, war sein Gesicht bleich, und auf seiner Stirn sah man den

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