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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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kommen?«
    »Margot weiß vielleicht etwas«, sagte Solange, die sich noch einmal umgedreht hatte. »Sie kommt aus der Gegend, Mylady.«
    »Margot!« rief Angie. Aber es schien, als sei Margot nicht in der Halle. »Solange, laß sie sofort holen und zu uns bringen!«
    »Wird gleich erledigt, Mylady«, sagte Solange.
    Wenige Sekunden, nachdem Solange sich wieder in ihre Küche im Erdgeschoß des Bergfrieds begeben hatte, fand Margot sich auch schon in der Halle ein. Anscheinend hatte sie, als der Kessel hereingekommen war, gerade in der Küche zu tun gehabt und war dem Geschehen in der Halle klugerweise ferngeblieben.
    »Jawohl, Mylady«, sagte sie knicksend. Sie war ebenfalls groß, aber schmal gebaut, mit einem breiten Mund und ergrauendem, blondem Haar.
    »Was weißt du über zwei Schwestern, die von einem Ort namens Hill Farm stammen und als Heilerinnen auftreten, um kranken Leuten zu helfen - zweifellos gegen ein Entgelt?«
    »Oh, das müssen wohl Elly und Eldra sein, Mylady«, antwortete Margot. »Sie sind die beiden einzigen Kinder des alten Tom Eldred, der früher der größte und stärkste Mann in der Gegend war. Sowohl Elly als auch Eldra sind ihm nachgeschlagen - ich meine, sie sahen so aus wie er, Mylady. Deshalb wollte kein Mann sie haben, aus Angst, seine Frau könne dann ihn schlagen statt umgekehrt. Der junge Tom Davely hat sogar sein Zuhause verlassen, als Eldred ihm sagte, er würde Elly zur Frau nehmen, ob es ihm nun gefiel oder nicht...«
    »Vielen Dank, Margot«, sagte Angie entschieden, denn Margot war in einen vertraulichen Plauderton verfallen, der eine komplette Beschreibung ihrer Nachbarschaft anzudrohen schien. »Wir wissen jetzt alles, was wir wissen wollten. Du kannst an deine Arbeit zurückkehren.«
    Dann wandte sie sich an Jim.
    »Ich muß noch einige andere Vorkehrungen treffen, damit hier nicht alles drunter und drüber geht, während ich fort bin«, sagte sie zu Jim. »Und du läßt dir besser ein frisches Pferd geben. Selbst wenn du ihn nicht scharf geritten hast, hat Gorp dich wahrscheinlich schon seit Tagen auf dem Rücken.«
    »Du hast recht«, sagte Jim. »Ich werde mich sofort darum kümmern.«
    Er und Angie machten sich in entgegengesetzten Richtungen auf den Weg. Jim mußte wieder zurück durch den Palas, aus dem die Dienstboten sich nun hastig zurückzogen - nach der vernünftigen Devise, daß die Gefahr, eine Arbeit zugewiesen zu bekommen, immer am geringsten war, wenn die Herrschaft einen erst gar nicht zu Gesicht bekam.
    In weniger als einer halben Stunde war die Expedition zur Rettung von Carolinus im Sattel und auf dem Weg. Jim und Angie ritten an der Spitze, gefolgt von Theoluf und acht seiner besten Bewaffneten. Den Kessel, der ein wenig verloren wirkte, hatten sie zurückgelassen, so daß er nun ein einsamer Gast in der Großen Halle war. Für gewöhnlich liefen ständig irgendwelche Diener durch den Saal; aber das Gefühl, daß der Kessel vielleicht doch über irgendwelche Hexerei gebieten konnte, genügte, um sie auf Distanz zu halten.
    Jim und Angie waren eifrig damit beschäftigt, einander auf den neuesten Stand zu bringen. Angies Beitrag bestand darin, ihren Gemahl über die Ereignisse auf der Burg ins Bild zu setzen. Aber sie hörte auch genau zu, als er ihr erst von dem Seeteufel erzählte und dann von seinen früheren Abenteuern oben an der schottischen Grenze. Bei diesen Abenteuern ging es unter anderem um die Hohlmenschen (eine Art Geister) und die Grenzländer - jene Ritter und anderen einflußreichen Persönlichkeiten aus Northumbria, die in der Nähe der schottischen Grenze lebten - und, nicht zu vergessen, die Kleinen Leute.
    Fasziniert lauschte sie Jims Erzählungen, daß die Kleinen Leute eine Vorliebe für Dafydd gefaßt hatten und ihn zu ihrem Führer machen wollten. Schließlich hätte Jim ihr um ein Haar erzählt, worüber zu schweigen er Dafydd hoch und heilig versprochen hatte - daß nämlich die Bogenschützen von einem uralten Königshaus abstammten, an das nur noch die Kleinen Leute eine Erinnerung bewahrt hatten.
    »Ich würde dir ja die ganze Geschichte erzählen, aber ich hab's Dafydd versprochen«, sagte Jim schließlich.
    »Schon in Ordnung«, sagte Angie. »Ich weiß, daß es Dinge gibt, die du mir nicht erzählen kannst. Solange es nichts mit deiner eigenen Gesundheit und Sicherheit zu tun hat, mache ich mir keine Sorgen deswegen. Meinst du, die Kleinen Leute könnten die Überreste der Pikten sein, die dort lebten, als die Römer den

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