Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
gegenüberliegende Wand des Raums im Erdgeschoß geschoben worden war. Eine Frau stand mit verschränkten Armen vor ihm, während die zweite auf der anderen Seite des Raumes stand, und beide Frauen sahen Jim und Angie mit erschrockenen Gesichtern an.
    Margots Beschreibung hatte nicht übertrieben. Diese beiden >weisen Frauen< überragten Jim um acht oder zehn Zentimeter; und wahrscheinlich war jede von ihnen ungefähr fünfzig Pfund schwerer als er. Sie waren genauso breitschultrig wie groß, und die verschränkten Arme der Frau an Carolinus' Bett zeigten Muskeln wie die Arme von Jims Schmied. Es war diese Frau, die sich als erste wieder gefaßt hatte.
    »Wer seid Ihr?« brauste sie in einem tiefen Bariton auf. »Das ist das Haus eines Kranken. Hinaus mit Euch! Hinaus!«
    Mit diesen Worten befreite sie einen ihrer Arme, um sie mit einer Geste zu vertreiben, als verscheuche sie Fliegen.
    Jim spürte eine Bewegung hinter sich; einen Augenblick später stand Theoluf neben ihm und Angie. Der Schildknappe war für den Augenblick wieder in das Verhalten des Ersten Bewaffneten verfallen, der er einst gewesen war; und sowohl sein Gesicht als auch sein ganzes Gehabe war den beiden Frauen gegenüber alles andere als freundlich.
    »Schweigt still!« knurrte er. »Und erweist dem Baron und der Lady von Malencontri geziemenden Respekt.« Er legte eine Hand auf den Griff seines Schwertes und machte einen Schritt nach vorn. »Habt ihr beide mich nicht gehört? Ich erwarte einen höflichen Gruß von euch zu hören!«
    »Elly!« rief die Frau auf der anderen Seite des Raumes, während sie sich hastig Richtung Wand zurückzog. »Das ist der Herr Drache und seine Dame!«
    »Drachenritter hin oder her«, sagte Elly ungerührt. Sie stand immer noch mit verschränkten Armen vorm Bett. »Das hier gehört nicht mehr zu ihren Ländereien; das hier ist Land, das nur dem Magier gehört, zu dessen Pflege wir hier sind. Hier geben wir die Befehle. Hinaus mit Euch beiden! Hinaus! Hinaus!«
    Theolufs Schwert fuhr schnarrend aus seiner Scheide.
    »Wie lauten Eure Anweisungen, Mylord?« erkundigte er sich. Seine Augen glitzerten. »Soll ich die Jungs reinrufen, damit sie sich die zwei da holen und aufknüpfen?«
    »Sie aufknüpfen?« rief Angie mit ihrer durchdringenden Stimme. »Nein! Sie müssen Hexen sein. Verbrennt sie! Nehmt sie mit raus und verbrennt sie - alle beide!«
    Diejenige, die an der Wand stand und offensichtlich die Schwester namens Eldra war, stieß einen schrillen Schrei aus und preßte sich noch fester an die Wand. Selbst die am Bett stehende Elly schien nun doch ein wenig erschüttert zu sein. Jim starrte Angie an. Diesen Tonfall hatte er noch nie von Angie gehört, und er hätte auch nie gedacht, daß sie jemals zu solchen Äußerungen fähig sein würde. War das seine sanfte Angie, die davon sprach, Menschen bei lebendigem Leibe zu verbrennen? Dann wurde ihm klar, daß Angie die Drohung keineswegs ernst meinte. Sie versuchte lediglich, die Gelassenheit von Elly, der entschlosseneren Schwester, zu erschüttern.
    Elly jedoch blieb wacker neben dem Bett stehen, auch wenn man trotz des spärlichen Lichts, das durch die wenigen schmalen Fenster fiel, sehen konnte, daß sie blaß geworden war.
    »Vom Verbrennen reden ist eine Sache. Es zu tun eine andere«, sagte sie beherzt. »Zufällig haben wir ein paar Freunde draußen, die da auch ein Wörtchen mitzureden hätten, wenn eure Bewaffneten versuchen sollten, uns etwas anzutun, Mylord ...«
    »Bitte um Entschuldigung, Mylord, Mylady«, unterbrach eine neue Stimme das Gespräch, und ein kleiner Mann in den zerlumpten Fetzen eines braunen Gewandes, das er sich mit einem dreifach verknoteten Seil um die Taille gegürtet hatte, trat in Erscheinung. Seine Gewandung war die eines Franziskanermönchs, und er trat aus der Dunkelheit unter der Treppe, die zum oberen Stockwerk des Hauses führte. Sein Haar war schwarz, schmutzig und zottig, die Mitte seines Kopfes kahlrasiert. »Wahrhaftig, Ihr Herrschaften, die guten Frauen hier tun nur ihr Möglichstes für den armen Magier, der unter einer bösen Krankheit leidet.«
    Dann trat er vor, um sich vor Jim und Angie aufzubauen. Theoluf und sein entblößtes Schwert ignorierte er dabei vollkommen.
    »Ich bin Bruder Morel«, sagte er, »der Hirte der kleinen Herde, die ihr draußen seht.«
    Er bekreuzigte sich.
    »...die unter Gottes Schutz steht, ebenso wie der Magier und diese beiden guten Frauen und ihr noblen Leute selbst.« Er bekreuzigte sich

Weitere Kostenlose Bücher