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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Carolinus, »dann wollen wir uns zuerst einer unbedeutenderen Angelegenheit zuwenden. Einige von uns hier sind ein wenig überrascht, daß Ihr Euch als König vorgestellt habt.«
    »Ich bin König«, fauchte Mnrogar.
    »König wovon, Mnrogar?«
    »König der Trolle«, antwortete Mnrogar. »Ich habe mein Land länger als jeder andere von ihnen gehalten, und keiner hat es gewagt, einen Fuß darauf zu setzen. Seit annähernd zweitausend Jahren bin ich König gewesen und habe mein Land hier in Besitz.«
    »Euer Land ...« Der Graf, der schon zum Protest ansetzte, unterdrückte jede weitere Bemerkung. Statt dessen brummte er Carolinus an. »Nur weiter, Magier.«
    »Also schön«, sagte Carolinus obenhin, »da Ihr solches Ansehen unter den Trollen genießt, wenn auch nicht unter uns Menschen hier, können wir wahrlich nicht behaupten, Ihr hättet mit dieser Behauptung gelogen.«
    »Kein Troll lügt«, erklärte Mnrogar, »das haben wir nicht nötig.«
    »Wer hat Euch zum Ritter gemacht?« rief der Graf. »Ihr habt Euch als Schwarzer Ritter ausgegeben. Die Ritterschaft wird einem verliehen, man kann sie nicht einfach für sich beanspruchen - fragt ihn, wer ihn zum Ritter geschlagen hat, Magier!«
    »Nun, wer hat Euch zum Ritter geschlagen, Mnrogar?« fragte Carolinus.
    »Ich«, antwortete Mnrogar. Das Gesicht des Grafen wurde noch eine Spur röter. Carolinus wandte sich zu ihm um und lächelte beschwichtigend.
    »Ich glaube nicht, daß wir über diese Frage streiten können, Hugo«, sagte er. »Auch nach Euren eigenen Grundsätzen kann ein König jemanden zum Ritter schlagen, glaube ich?«
    »Ja, aber er... er...«
    Der Graf gab es auf und warf sich abermals auf seinen Stuhl zurück.
    »Genug von diesem Gefasel«, sagte er. »Fragt ihn, warum er zu Lady Agatha gesprochen hat.«
    »Also gut«, sagte Carolinus. »Mnrogar, Ihr habt zu Lady Agatha gesprochen, als würdet Ihr sie kennen. Habt Ihr sie wiedererkannt?«
    »Ich habe sie gerochen«, antwortete Mnrogar.
    »Ich gehe davon aus«, fuhr Carolinus fort, »daß Ihr damit meint, Ihr hättet sie an ihrem Geruch erkannt. Wie ist es möglich, daß Ihr sie erkennen konntet?«
    »Ich habe sie schon früher gerochen«, sagte Mnrogar.
    »Darf ich fragen, wo das war?«
    »Im Wald«, sagte Mnrogar.
    »Wo? Wie? Warum? Wann?« blaffte der Graf.
    »Könnt Ihr diese Fragen, die Hugo gerade gestellt hat, beantworten?«
    »Ja«, sagte Mnrogar.
    Es entstand eine Pause, aber Mnrogar sagte nichts mehr.
    »Dann laßt mich anders fragen«, meinte Carolinus schließlich. »Werdet Ihr diese Fragen beantworten?«
    »Nein«, erklärte Mnrogar.
    »Darf ich fragen, warum nicht?« beharrte Carolinus.
    »Ja.«
    »Also, warum nicht?«
    Mnrogar schwieg.
    »Mnrogar«, sagte Carolinus mit leisem Tadel, »ich dachte, Ihr wolltet mir antworten.«
    »Das tue ich auch«, erklärte Mnrogar, »Auf Eure Fragen. Nicht auf seine.«
    »Nun denn, wenn ich jetzt dieselben Fragen stellte...« Carolinus zögerte, und die Sekunden dehnten sich immer weiter in die Länge, während von dem Troll nur halsstarriges Schweigen kam.
    »Ah, gut«, sagte er schließlich. Dann wandte er sich an den Grafen.
    »Es tut mir leid, Hugo«, sagte er. »Da die Fragen ursprünglich von Euch kamen, wird er nicht antworten. Ich fürchte, daran läßt sich nichts mehr ändern.«
    »Aber ich muß es wissen!« empörte sich der Graf. »Dieses Geschöpf hat Lady Agatha besudelt, indem es behauptete, sie zu kennen. In Wahrheit...«
     Jim hörte die Worte, als hätte statt dessen der Graf gesagt: »Yn sooth ...« Wenn er nicht richtig aufpaßte, so stellte er wieder einmal fest, schien er mehr von den tatsächlichen Ausdrücken dieses Jahrhunderts mitzubekommen ... »Yn sooth.« Es klang irgendwie vertraut.
    »...es muß ein und für allemal klargestellt werden, daß er gelogen hat!« bekundete der Graf aufs neue seine Einwände.
    »Wie Mnrogar vorhin bereits gesagt hat«, entgegnete Carolinus ihm, »lügen Trolle nicht. Die meisten Elementarwesen lügen nicht. Ich fürchte, Hugo, Ihr werdet nie herausfinden, warum Mnrogar mit Agatha gesprochen hat.«
    »Beim Himmel, wir müssen es herausfinden!« rief der Graf und ließ seine Faust auf den Tisch krachen. »Ein Name muß gereinigt werden! Der Ruf einer edlen Dame ist beschmutzt - jawohl, beschmutzt - worden! Sie muß von jedem Verdacht freigesprochen werden, wie ich schon zu Anfang sagte. Das ist der Grund, warum wir hier sind!«
    »Das heißt«, mischte sich plötzlich mit genauso lauter Stimme

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