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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Seite an Seite standen. Sie beugte sich zu ihm vor, zog ihn so dicht wie nur möglich zu sich heran und stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Hol mich hier raus! Ich halte das einfach nicht mehr aus!« Sie klammerte sich an ihn, zog die unbeholfene Umarmung in die Länge und fuhr fort. »So ein winziger kleiner Fuchs! Gänzlich in Stücke gerissen - und sie tun so, als hätten sie einen Löwen getötet!«
    »Ja«, murmelte Jim. »Hältst du es noch ein oder zwei Sekunden lang aus? Ich muß mir etwas ausdenken.«
    »Ja. Aber mach schnell!«
    Jim löste sich von ihr und lenkte sein Pferd in die Richtung, wo die anderen standen. Ihm am nächsten standen Sir John Chandos, der Bischof und Brian, und hinter ihnen sah er Geronde und einen Mann, den er nicht kannte. Brian sah Sir Harimore direkt in die Augen, der seinen Blick erwiderte. Beider Mienen zeigten keinerlei Ausdruck.
    »Ihr könnt uns beglückwünschen, Sir James!« sagte der Bischof gut aufgelegt. »Mein Wanderfalke hat einen Fuchs erbeutet. Nun gut, es war nicht in der Luft, wo er nach seinem Opfer suchen sollte, aber er hat ihn trotzdem angegriffen und getötet. Allerdings hat er, fürchte ich, den Verlust von nicht wenig Flugfedern zu beklagen. Der Fuchs hat sich umgedreht, als mein Falke bereits seine Krallen in seinem Fleisch hatte, und nach ihm gebissen. Mein Falke wird eine ganze Weile nicht mehr jagen können. Aber er hat sich wacker geschlagen!«
    »Ich gratuliere Euch, Exzellenz«, sagte Jim, obwohl er, was den Fuchs betraf, eher Angies Meinung war. »Ich komme jedoch in einer dringlichen Angelegenheit, die ich abseits der anderen mit Euch und Sir John besprechen möchte. Aber meine Gemahlin ist sehr ermüdet. Sie hätte heute nicht mit hinauskommen sollen. Sie muß sobald als möglich in die Burg zurückkehren und ein wenig ruhen...«
    »Es wird mir eine Ehre sein, ihr das Geleit zu geben!« erklang hinter Jim die Stimme von Sir Harimore.
    »Ich«, sagte Brian und brachte das Wort hervor wie einen Knall, »bin der gegenwärtige Begleiter von Mylady Angela.«
    »Vielleicht könntet Ihr sie beide begleiten«, meinte Sir John Chandos.
    Jim zuckte innerlich zusammen. Brian und Harimore mochten zwar in der Lage sein, auf dem Rückweg zur Burg einem offenen Streit aus dem Wege zu gehen; aber sie würden beinahe mit Gewißheit einen Vorwand finden, um die Burg anschließend wieder zu verlassen und ihre privaten Meinungsverschiedenheiten hier im Wald und auf blutige Weise austragen, wenn sie auch gemeinsam zu der Jagdgesellschaft zurückkehrten. Die beiden mußten um jeden Preis voneinander ferngehalten werden. Andererseits mußte Angie wirklich in die Burg zurückgebracht werden. Jim öffnete den Mund, ohne zu wissen, was er sagen wollte; aber Geronde kam ihm zuvor.
    »Was soll das alles?« rief sie, ließ den Fuchs Fuchs sein und sprang buchstäblich auf den Sattel ihres Pferdes. »Ich werde Angela begleiten. Die beiden Herren können mit uns kommen, aber ich möchte, daß Sir Brian in Reichweite bleibt, bis ich sie wohlversorgt in ihrem Quartier weiß. Kommt, Brian!«
    Jim seufzte innerlich vor Erleichterung auf. Schnell wendete er sein Pferd und ritt zu Angie zurück. Gleichzeitig schwang Brian sich ebenfalls in den Sattel. Chandos und der Bischof folgten seinem Beispiel.
    »Fall in Ohnmacht!« flüsterte er, als er Angie erreicht hatte.
    »A - aaah...«, seufzte Angie, ohne Zeit zu verlieren, und brach über ihm zusammen.
    Jim fing sie in den Armen auf - sonst eine einigermaßen einfache Angelegenheit; aber in diesem besonderen Fall hatte er vergessen, in welch prekärer Lage sie sich befanden: er saß auf einem schlüpfrigen Ledersattel auf dem Rücken eines Pferdes.
    Das einzige, was er tun konnte, um zu verhindern, daß er und Angie zwischen den beiden Pferden auf den verschneiten Boden stürzten, war der Druck seines linken Knies auf die freie Flanke seines Pferdes. Angie war für ihre Größe ziemlich schlank, aber sie war auch sehr groß, und einer ganzen Reihe von Jahren hier im Mittelalter hatte sie kräftige Muskeln zu verdanken.
    Aber glücklicherweise eilte nun Geronde zu seiner Rettung.
    »Du kannst jetzt aufwachen!« zischte Jim gerade, als sein Knie nachzugeben begann.
    »Wo bin ich?« Angie riß die Augen auf und setzte sich wieder aufrecht in ihren Sattel.
    »Ihr seid bei uns, meine liebe Freundin«, sagte Geronde. »Keine Bange. Wir werden Euch im Handumdrehen wieder in Euren Gemächern haben - es ist alles in Ordnung,

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