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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hinauszukommen…«, sagte er gerade. Jim hörte nur mit halbem Ohr zu. Seltsamerweise vermißte er gerade in diesem Augenblick aus keinem Grund, den er benennen konnte, seine Fähigkeit, Magie zu wirken. Es war ein Gefühl, als ob etwas nicht da wäre – oder vielleicht eher das Gefühl, das einer Person nachhängt, die sehr genau weiß, daß sie etwas zurückgelassen hat, das sich jederzeit als wichtig erweisen kann. Eine Art gefühlsmäßiger Leere.
    Im Bemühen, an etwas anderes zu denken, fiel Jim plötzlich ein Rascheln irgendwo zwischen den Bäumen in nicht zu großer Entfernung auf. Es kam von rechts vor ihnen und war weit genug weg, daß die Bäume die Quelle des Geräusches wohl verbargen.
    Nur einen Augenblick später erklangen aus der gleichen Richtung Laute wie von einer Hundemeute, die danach jault, endlich von der Leine gelassen zu werden. Ein paar Sekunden später gelangten die vier Reiter auf eine Lichtung, auf der eine Kreatur zu sehen war, die wie ein übergroßer und überlanger Leopard mit dem Kopf einer Boa constrictor aussah, aus deren Nüstern Flammen schlugen und deren langer Schwanz wie der eines Löwen in einer Quaste auslief.
    »Das Questentier!« rief Brian aus.
    »Ah, ja«, stimmte Sir Dinedan zu und winkte der Kreatur zu. Er rief ihr zu: »Ich hoffe es geht Euch gut, QT!«
    Das Questentier wandte den Kopf, um den Ritter anzusehen, hob eine Tatze leicht zum Gruß und verschwand unter den Bäumen. Dabei machte es ein Geräusch wie dreißig Paar Jagdhunde, die einem Wild nachstellten. Jim trieb Gorp hastig
    an und schloß zu den anderen zwei Rittern auf.
    »Was sucht es gerade?« fragte Brian Sir Dinedan.
    »König Pellinore«, antwortete der. »Den richtigen, wißt Ihr –
    genau wie QT das richtige Questentier ist.«
    »Aber ich dachte, es wäre König Pellinore, der sich auf eine Queste nach dem Tier begeben hätte?« fragte Brian.
    »Nun, sie suchen beide nach einander, wenn Ihr wißt, was ich meine«, erklärte Sir Dinedan. »Wie der Ahn. Sie ziehen herum, aber sie treffen nicht oft aufeinander, nur durch Zufall.
    Sie sind dicke Freunde, wißt Ihr.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte Brian erstaunt.
    »O ja«, erklärte Sir Dinedan. »Sie haben früher oft zusammen gejagt, als QT seine Höhle gleich neben der Burg von Pellinore hatte, bevor ein Erdrutsch den Bau verschüttete und er sich anderswo niederließ. Sie waren nie gute Jäger, die beiden, nicht mal damals. Aber sie vermißten ihre kleinen Zusammenkünfte, und da seht ihr das Ergebnis.«
    »Ach«, sagte Brian nachdenklich.
    »Sir Dinedan«, sagte Jim, »wo genau in Lyonesse sind wir gerade?«
    »Nun, wenn sich die Dinge um uns herum nicht verändert haben, wie es manchmal der Fall ist, dann sind wir immer noch im Wald der Begegnungen, und wir sollten in Kürze Euer nächstes Abenteuer erreichen.«
    »Nächstes Abenteuer?« wiederholte Brian und starrte Sir Dinedan an.
    »O ja. Sie lauern hier überall. Man kann ihnen nicht ausweichen, den Abenteuern.«
    »Was…« Brian unterbrach sich. »Wo, denkt Ihr, werden wir das nächste denn finden?« – Brian sah sich aufmerksam um und lockerte das Schwert in der Scheide.
    »Es sollte irgendwo hinter den nächsten Bäumen warten. Wenigstens ist das die Art von Stelle, wo Abenteuer für gewöhnlich auf der Lauer liegen.«
    Sie ritten zwischen den Bäumen durch und erreichten eine weitere Lichtung. Dort hielten sie an.
    Zu ihrer Linken hatte die Silbersonne den Zenith passiert und neigte sich dem Horizont zu. Dabei schien sie größer zu werden und überflutete das Gelände vor ihnen mit gleißend weißem Licht. Dieses Licht beleuchtete nicht nur die Lichtung, sondern auch eine fünfzehn bis zwanzig Meter steil aufragende Felswand. Dahinter erhob sich noch mehr Felsgestein und dahinter ebenso.
    Es war bei diesen seltsamen Lichtverhältnissen schwer zu sagen, aber der Fels sah wie Granit aus. Abgesehen von dem kreisförmigen Eingang zu einer Höhle oder einem Tunnel an seinem Fuß war er ganz glatt. Der Eingang wirkte breit genug, daß alle vier Pferde nebeneinander hineinpaßten.
    Das Licht offenbarte auch ein paar Runen, die in den Fels über dem Eingang eingraviert waren. Sie wirkten wie schwarze Wunden im Gestein. Während die vier Reiter hinsahen, veränderte sich die Gestalt der Runen, bis sie schließlich, wenigstens für Jim – Brian und Dafydd konnten nicht lesen –, Worte ergaben.
    »Was steht da?« fragte Brian und starrte auf die Schrift.
    Jim las es vor.
     
    »WER

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