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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einmal Klugheit und Weitsicht bewiesen. Zum einen konnte Jim die verschnörkelte mittelalterliche Schrift bis heute nicht entziffern, zum anderen hatten auch die besten Schreiber Schwierigkeiten mit der Handschrift aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Somit stellte Angie sicher, daß nur Jim ihre Mitteilung entziffern konnte und niemand anders.
    Doch der Brief wurde mittels Magie befördert – und das war seltsam, da Angie nicht über Magie verfügte. Mit Sicherheit war dies so, seit Carolinus erfahren hatte, daß sie es mehr oder weniger aus reiner Willenskraft geschafft hatte, sich in einen Drachen zu verwandeln. Daraufhin war umgehend Carolinus erschienen, hatte die Verwandlung rückgängig gemacht und dann einen Zauber auf sie gelegt, der sie fürderhin daran hinderte, weitere Fähigkeiten dieser Art an sich zu entdecken. Er hatte gesagt, die Welt habe schon genug mit Jim zu tun – zwei von ihnen wären eindeutig zuviel.
    Begierig las Jim die Mitteilung:
    NOTFALL
    Mein Liebling!
    Carolinus hat mir die Möglichkeit gegeben, Dir in einem Notfall wie diesem zu schreiben. Als Du auf die Reise ins Heilige Land gingst, hatte er mir versprochen, sich einen Weg auszudenken, auf dem ich Dir eine Mitteilung zukommen lassen könnte, sofern es wirklich notwendig wäre. Später gab er mir einen kleinen Vorrat dieses magischen Papiers – ich muß nur daraufschreiben, und wenn ich es dann losschicke, wird es Dich finden. Entschuldige, daß ich Dir nie davon erzählt habe, aber ich dachte, Du würdest Dich sonst sorgen. Carolinus hat mir das Papier ja sicher nicht ohne Grund gegeben.
    Ein Mann namens Sir William Wilson ist mit einem Trupp Soldaten des Königs aufgetaucht. Sir William hatte wieder einen Brief von Prinz Edward dabei. In diesem wurde erneut Deine Hilfe gegen Agatha Falon erbeten. Er hörte sich wirklich verzweifelt an und hat den zweiten Brief vermutlich losgesandt, ohne das Ergebnis des ersten abzuwarten.
    In diesem zweiten Brief des Prinzen steht, daß die Dinge sich erheblich verschlechtert hätten. Jeden Augenblick könnte er vom König enterbt oder des Hochverrats angeklagt werden oder etwas ähnlich Schlimmes. Ich verstehe das Ganze nicht – es scheint mir seltsam, daß die Männer des Königs einen solchen Brief vom Prinzen überbringen, wenn Agatha die jetzige Favoritin des Königs ist. Ist Dir aufgefallen, was es für ein merkwürdiger Zufall ist, daß sowohl Robert als auch der Prinz jetzt in Gefahr sind – und beide Agatha zur Hauptfeindin haben? Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie sie Robert entführt haben könnte, es sei denn, sie ist eine Allianz mit einem magischen Wesen eingegangen – was ich ihr durchaus zutraue!
    Wie dem auch sei, ich würde gern wissen, wo Du bist und was Du gerade tust. Geht es Dir gut? Das will ich ja immer wissen, das weißt Du doch.
    Ich werde mir keine Sorgen machen, wenn Du den Brief nicht beantwortest, da ich weiß, daß es Dir gutgeht und Du mir nicht so oft, wie ich es gern hätte, Nachrichten schicken kannst. Aber ich vermisse Dich und liebe Dich mehr als jeden anderen auf der Welt. Sogar mehr als den kleinen Robert, auch wenn ich ihn in der kurzen Zeit, in der wir ihn hatten, sehr liebgewonnen habe.
    Paß auf Dich auf. Ich habe gelogen. Ich mache mir natürlich die ganze Zeit Sorgen. Und laß etwas von Dir hören, wenn es
    irgendwie geht.
    Mit aller Liebe der Welt
    Angie
    Jim faßte in die leere Luft, sagte leise ›Taschentuch‹ und visualisierte eines. Seine Finger schlossen sich darum, ein wenig über der Bettdecke, und dann putzte er sich die Nase und räusperte sich. Er war froh, daß Edgar das nicht sah. Sorgsam faltete Jim den Brief und steckte ihn weg. Dann zerknüllte er das Taschentuch und wollte ihm gerade befehlen, einfach zu verschwinden, als er eine bessere Idee hatte.
    »Desintegriere!« befahl er ihm fest.
    Das Taschentuch zögerte einen Augenblick, verschwand, kam wieder und verschwand schließlich endgültig mit einem kleinen, weißen Lichtblitz.
    Erleichtert, daß die gegenwärtige Zeit der Magie wenigstens ein modernes Wort verstand, wandte Jim seine Aufmerksamkeit wieder Edgar zu und hob den Zauber auf.
    »Ihr könnt Euch wieder bewegen«, sagte er mit freundlicherer Stimme als zuvor. Edgar öffnete die Augen, gab aber keine Antwort.
    »So, zurück zum Geschäft. Ihr sagtet, daß die Räumlichkeiten Agatha Falons neben denen des Grafen von Cumberland lagen?«
    »Äh, ja.«
    »Ich verstehe. Und nun zu etwas anderem. Wie wirkt die Beziehung

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