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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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beim Frühstück finden oder bei dem, was hier dafür gehalten wurde. Beim Gedanken an kalte Fleischstücke mit Wein oder Dünnbier drehte sich ihm der Magen um. Angie sorgte üblicherweise dafür, daß die Küche für sie Eier und Speck vorbereitete, aber das war nicht die Art von Frühstück, an das die Hiesigen gewöhnt waren. Wenn er zu seinen Freunden hinunterging, würde er das gleiche wie sie essen müssen. Aber vielleicht konnte er zuvor etwas Heißes zu sich nehmen.
    Kaffee war hier nicht zu bekommen, dank Carolinus hatten sie jedoch wenigstens Tee. Jim machte sich eine Tasse – stark
    – und trug sie in die Große Halle hinunter. Er begegnete auf der Treppe niemandem, und auch die Anrichtestube war leer. Mit Sicherheit saßen Brian und Dafydd an der Tafel.
    Wie erwartet war der Tisch gedeckt und die beiden langten kräftig zu. Sie begrüßten einander, und Jim wählte den Stuhl neben Brian – aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen standen die größeren Tabletts alle vor Brian. Es war eine seltsame Auswahl an Gerichten: in Essig eingelegtes Gemüse, schon etwas altbackenes Brot, kleine Küchlein und Stücke kalten Bratens, der noch nicht aufgeschnitten war. Das warnicht das Übliche, was sonst zum Frühstück gereicht wurde.
    »Was trinkt Ihr da, James?« wollte Brian wissen und sah in Jims Messingbecher.
    »Ein Getränk für Magier«, erwiderte Jim.
    »Schläft überall nur auf einer Matratze, trinkt allerlei seltsame Sachen – vergebt mir, James, daß ich manchmal vergesse, wie hart ihr Magier für Eure großen Kräfte bezahlen müßt, während selbst ein einfacher Ritter vom Land – wie ich – sich an einem Bett und gutem Wein erfreuen kann.«
    Jim, der sich gerade zu seiner Geistesgegenwart beglückwünschen wollte, wurde davon überrumpelt.
    »Ach, es ist gar nicht so hart, Brian.« Er fühlte sich wie ein Lump. Er setzte sich an die Tafel, stand aber fast sofort wieder auf.
    »Verzeiht mir, aber ich habe vergessen, auf dem Weg nach unten nach Carolinus zu sehen.«
    »Ihm geht es schon besser«, versicherte Brian. »Dafydd und ich haben heute morgen nach ihm geschaut. Er war wach, aber noch schwach. Nach ein paar Tagen mit ausreichend Essen und Schlaf wird er wieder ganz der alte sein.«
    »Schön! Aber ich denke, ich sollte rasch nach oben gehen und nachschauen, ob er noch immer wach ist, da ich mit ihm sprechen möchte. Ich bin gleich zurück.«
    Als er die Tür zu dem Zimmer öffnete, das Carolinus immer überlassen wurde, wenn er auf Malencontri weilte, erwartete er einen Bediensteten zu sehen, der bei dem Magier wachte. Aber da war nur Carolinus in seinem Bett. Er hatte die Augen geschlossen.
    Jim ging hinein und schloß die Tür hinter sich. Dann näherte er sich dem Bett. Kurz bevor er dort ankam, öffnete Carolinus die Augen.
    »Hah!« Seine Stimme klang schwach und heiser, enthielt aber den gleichen Unterton von Herausforderung und Trotz, den Jim von Brian gewöhnt war.
    »Ich wollte nur einen Augenblick mit Euch sprechen«, sagte
    Jim.
    »Nun, und?«
    »Ich wollte gerade mit Brian und Dafydd frühstücken – Ihr wißt, daß Ihr auf Malencontri seid, nicht wahr?«
    »Ich bin weder blind noch taub. Natürlich weiß ich es.
    Weiter.«
    »Nun, wie fühlt Ihr Euch?«
    »Ich habe mich nie besser gefühlt«, antwortete Carolinus schneidend, doch sein Gesicht sah so bleich und eingesunken aus, als wäre er schon tot. »Wolltet Ihr darüber reden?«
    »Eigentlich nicht. Es geht darum, was jetzt mit Brian geschehen soll. Ich muß ihn irgendwie von allen Anklagen reinwaschen, die etwas mit seiner Teilnahme an dem Angriff auf Cumberlands nördliche Ländereien zu tun haben. Vielleicht muß ich zum Hof gehen. Chandos könnte das möglicherweise zum Bestandteil einer Vereinbarung mit Cumberland machen.«
    »Kümmert Euch nicht darum«, sagte der ältere Magier. Bei Jims erschrecktem Blick lenkte er ein und fuhr fort: »Das Kollegium der Magier mischt sich grundsätzlich nicht in die Politik bei Hofe ein. Da diese Angelegenheit jedoch auch ein Königreich von Elementarwesen betrifft, haben wir das Recht dazu. Cumberland wird nicht in der Lage sein, das abzustreiten.«
    Er schloß die Augen und schien einzunicken, sprach aber weiter.
    »KinetetE wird sich darum kümmern.«
    Jim hatte noch erwähnen wollen, daß er über kein magisches Guthaben mehr verfügte, aber da Carolinus im Einschlafen begriffen war, wandte er sich zur Tür und öffnete sie leise.
    »…stupider Unsinn«, grummelte Carolinus

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